Montag, 18. April 2011
Irgendwann
"Irgendwann fliegt es auf" sagt mein Tanzpartner und Coach, mit dem ich wie immer die aktuelle Situation bespreche. Wenn es auffliegt, dann wahrscheinlich durch meine Nachlässigkeit, weil nicht meine Stelle gefährdet ist, weil ich so eine Heimlichtuerei nicht gewohnt bin, weil ich ein sehr stolzer Mensch bin und nicht versteckt werden möchte.

"Irgendwann wird dir das alles zu dumm und du wirst mich deswegen verlassen" sagt der Theologe.

Das ist das Damoklesschwert über unserem Kopf und unserer Zukunft. Wenn wir in seiner Stadt oder seinem beruflichen Umfeld unterwegs sind, dürfen wir nach außen hin nur befreundet sein, nicht aber als Paar auftreten. Wir schlendern also am Samstag durch die Geschäfte auf der Suche nach Dies und Das, essen Eis, sitzen im Straßencafé, treffen hin und wieder Bekannte oder Kollegen, gehen Essen und berühren uns nicht. Beim Gottesdienst (ich als aufrechte Protestantin mitten unter den palmwedelnden....) darf ich mich nicht an ihn lehnen, wenn ich ergriffen bin.

Zugehörigkeit vermittelt zu bekommen durch kleine Gesten bedeutet mir viel, weil ich solange mich nirgendwo zugehörig fühlen konnte.

"Das Wichtigste ist doch, dass wir uns haben" sage ich dann immer ganz tapfer. Und irgendwann wird es eine Lösung geben, denke ich.

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