Mittwoch, 23. Mai 2012
Terremoto II
Besuch auf direktem Weg aus Mailand in meinem Büro. Die nun frisch gebackene Nichtmehrstudentin überreicht mir strahlend als Dankeschön für meine Hilfe ihre Arbeit. Natürlich beglückwünsche ich sie und freue mich, dass alles recht gut gelaufen ist, frage dann aber sofort nach dem Erdbeben und ihrer Familie und dem ganzen Durcheinander, dass in der Emilia herrschen muss. Ich weiss, dass Sie irgendwo zwischen Bologna und Mailand in einem kleinen Ort lebt und höre erstaunt, dass sie alles verschlafen und wegen der Prüfungen die Erschütterungen nur am Rande mitbekommen haben.
Sie verspricht, sich nach dem einen mir am Herzen liegenden Gebäude zu erkundigen. Ich selber traue ich nicht recht, nach sovielen Jahre des Schweigens in dem Kloster anzurufen, mich wird dort keiner mehr kennen.

Und dann lasse ich mir in Ruhe alles erzählen und wie immer sprudelt es so lebhaft aus ihr heraus, dass ich ihrem Dialekt, in den sie verfällt, wenns emotional wird, nur schwer folgen kann: Die ganze Prüfungsgeschichte, die Zweifel, wie es weitergehen soll, ganz grundsätzlich in Deutschland oder Italien, der Liebeskummer auch noch.

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