Freitag, 13. Juli 2012
Sportcabriorad
Vor der jüngsten Tour treffen wir uns statt am Bahnhof beim skurrilsten Radmechaniker der Stadt. S. hatte dort ein gebrauchtes Rad entdeckt, dass er sich für mich gut vorstellen konnte. Ich teste es. Der Mechaniker und S. fachsimpeln und loben das Rad und mit den Worten "Ich mach das mal eben für die vom Leben zu kurz gekommenen richtig" wird erstmal der Sattel auf Zwergenhöhe gestellt. Ich fahre eine Runde und meine Anfangsskepsis verstärkt sich. Ich kann sie aber nicht in Worte fassen, weil ich mich zu wenig mit Rädern auskenne und somit nicht weiss, was ich will und brauche. Irgendwas passt mir nicht, obwohl es sich sehr gut fährt und von der Größe perfekt ist. "Das ist die Luxuslimousine unter den Rädern, das dahinten eher der Sportcabrio" und deutet auf ein weiteres, dass ebenfalls meine Rahmenhöhe hätte. Dieser Vergleich sagt mir was und jetzt bekomme ich auch eine Ahnung davon, was mich so störte. Ich bin eher der Typ Sportcabrio als Luxuslimousine, also teste ich auch das andere: ein nie gefahrenes klassisches Mountainbike von Panasonic aus den frühen 90ern. Wir werden sofort Freunde. S. lachte die gesamte anschließende Radtour darüber, die ich schweren Herzens noch mit meinem Stadtrad absolvieren musste und bei der ich bei jeder Steigung von meinen künftigen 21 Gängen träumte, wie ich nach der Probefahrt, noch auf dem Rad sitzend, mit beiden flachen Händen nachdrücklich auf den Lenker schlug: Das will ich!

Jetzt ist es mit tourentauglicher Ausstattung versehen mein Eigentum. Es ist mein erstes richtiges Rad. Und es ist großartig.

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