Donnerstag, 26. Juli 2012
Schrottsmart
Irgendwann sprang er einfach nicht mehr an und dann stand er halt erstmal rum. Da immernoch keine Entscheidung gefallen war, ob verkaufen, gleich verschrotten oder nochmal reparieren lassen, wurde das Herumstehen weiter ausgedehnt. S. schlug vor, ihn zu seinem Lieblingsmechaniker abzuschleppen, der sagenhaft günstig sei und den solle man doch mal ein Urteil aussprechen lassen.
Das ging alles nicht so leicht, weil der Kleinstoldtimer sich erstmal nicht von der Stelle bewegen wollte, außerdem nicht nur die Elektronik mittlerweile völlig versagte, sondern auch der Schlüssel hinüber war. Ein sehr netter und redseliger dicker gelber Engel brachte ihn dann mit ein paar Hammerschlägen abschleppbereit und ich rollte erstmal von alleine den Berg herunter. Ganz so hatte ich mir die letzte Fahrt in meinem Rennauto nicht vorgestellt und weil es schon fast dunkel war, weder Licht noch Warnblinker funktionierte, stoppte ich lieber beim ersten entgegenkommenden Wagen und S. hängte mich an. Wegen Regen, Dunkelheit und weil natürlich auch keine Scheibenwischer den wochenalten Schmutz von der Frontscheibe loswischen konnten, ging das mit dem gespannten Seil nur nach Gefühl.
Montag rief der Mechaniker an und sprach das Todesurteil aus, vorhin war ich bei ihm, um alle Nötige für Abmeldung und Verschrottung zu veranlassen. Ein Foto zur Erinnerung, da ich sonst nur Blitzporträts habe und weg ist er.
Ich werde das Nichteinparkenmüssen (und deswegen auch nicht -können) vermissen, sonst nicht viel. Nur, dass es halt mein erstes Auto war.

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