Sonntag, 19. September 2010
Zeche geprellt
Vor vier Wochen wars. In meinem Mittagslokal mit den netten Leuten hinter und vor der Theke, dem guten Essen, den ausliegenden Zeitungen und weit weg genug von der Uni, um nicht von Studenten und Kollegen überrannt zu werden.

O. kommt mittlerweile immer an meinem Tisch oder ich an seinen. Er bleibt immer ernst mit mir, lacht aber mit allen anderen. Vielleicht tut er das aus demselben Grund, aus dem ich immer zurückhaltend und verschlossen bleibe, und mit allen anderen lustig. Weil ich einfach in seiner Gegenwart unter Strohm stehe und am liebsten garnichts sagen würde, sondern nur diesem seltsamen und unfassbar gutaussehenden Mann zusehen würde. Er erzählt mir von seiner Fortbildung, eine Woche wird er weg sein. Ich erzähle ihm von meinem Urlaub, zwei Wochen im Anschluss. Also sehen wir uns drei Wochen nicht, er überprüft es in seinem Kalender. "Und einfach nicht in den Urlaub fahren und ins Lokal kommen?" schlägt er vor. Ich wäre gerne so mutig, es wirklich so zu machen und wüsste gerne, wie ernst er das meint. Der Abschied ist reichlich verkorkst, ich stehe komplett neben mir.

Dann er eine Woche weg, dann ich zwei Wochen im Urlaub. Die Zeit war lang. Am zweiten Urlaubstag, in Passau mit viel Wein und Tränen, eine aussprache mit J. Der Satz "Ich weiss es nicht" fiel ständig, kam von mir und war absolut ehrlich. Wir einigten uns darauf, ein gutes Urlaubsteam zu bilden, das funktionierte dann auc ganz gut.

Letzte Woche war ein einziges Versteckspiel zwischen O. und mir. Erst am Freitag haben wir uns gesehen, flüchtig. Er kam spät und mit einem Freund, ich hatte längst gegessen und sass noch über der Zeitung. Er schaute nicht zu mir rüber, ich schaute nicht von meiner Zeitung hoch. Er brachte die Verkäuferinnen zum Lachen, schaute sich nach einem freien Tisch um. Schießlich faltete ich meine Zeitung zusammen und stellte meinen Suppenteller weg, ging mit einem "Tach!" an ihm vorbei. Ohne zu bezahlen, vergessen, muss ich wohl nächste Woche nachholen.

Erst fühlte ich mich als Sieger. Danach nicht mehr. Warum das alles? Hätte ich nicht ein paar freundliche Worte mit ihm wechseln können, z.B. während ich bezahlte?

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Urks - Wolken überm Paradies.

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Dem Dorfparadies oder dem Schönen-Mann-Paradies?

Beiden.

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Ich glaub, der schöne-Mann wird sich wieder fangen?

Jetzt weiß ich nicht ganz, ob ich dafür die Daumen drücken soll oder nicht - das liest sich, als wäre es noch in der Schwebe : )

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Alles komplett in der Schwebe!

Ich schwebe nämlich gerade einige Zentimeter über dem Boden: Wir sind für morgen verabredet: zum Mittagessen. Meine Kollegin wird auch da sein.

Und er war nicht so ernst, sondern hat sogar gelächelt. Deshalb das Schweben.
Und ich war auch einigermassen nett. So kanns kommen, wenn man sich zufällig über den Weg läuft.

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Daß Sie schweben, hab ich schon in der Titelgeschichte rausgelesen ; )

Dann genießen Sie die Höhenluft, aber vorsicht Ikarus!! ; )

Viel Spaß!!

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