Freitag, 4. Juli 2014
Ö
Kurz entschlossen rufe ich einfach an. Es ist zwar einige Jahre her, aber sie erinnert sich sofort an mich und antwortet mir auf meine vorsichtige Frage, ob auf die Stellenausschreibung schon jemand vorgesehen ist, sofort und freudestrahlend, dass nicht und sie und ihre Kollegen schon ganz gespannt darauf sind, wer es denn nun wäre und sie würde sich über meine Bewerbung freuen. Wir reden noch ein wenig hin und her und tauschen Neuigkeiten aus. Wieder aufgelegt bleibe ich etwas enttäuscht zurück. Natürlich darf sie es mir nicht sagen, wenn es jemanden gäbe, aber wenn man sich kennt und schätzt, kann man an der Reaktion schon einiges heraushören. Hätte sie mir etwas anderes signalisiert, könnte ich mich jetzt entspannt zurücklehnen. Noch ca. zwei Jahre einfach forschen dürfen, mein Projekt abschließen, unsere Publikationen auf den Weg bringen. Es läuft doch gerade alles so gut.
Jetzt muss ich weiter überlegen, wie ich den verrückten Radfahrer, der doch so heimatverbunden ist, die Angst davor nehmen kann, ins Ausland, immerhin ins deutschsprachige, zu gehen. Möglicherweise für immer. Jetzt muss ich mir weiterhin gut zureden, dass ich in die Anforderungen einer 'richtigen' Stelle schon reinwachsen werde und dass ich eine unbefristete Stelle auch nicht mit meinem Blut unterschreibe.
Montag erstmal Beratung einholen, ob und wie ich die geforderten mindestens zwei Jahre Erfahrungen in einer Bewerbung deutlich machen kann. Denn das ist der Haken, die habe ich nur marginal.

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Heute verstreicht die Bewerbungsfrist ohne, dass ich hektisch Zeugnisse kopiere und zur Post renne. Ich bleibe vorerst in Deutschland und auf meinem Posten.

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