Montag, 18. Januar 2016
Vermieter
Jetzt also die neue Arbeitsplatte in meiner Küche anbringen. Also die alte provisorische abschrauben, Herd und Spüle wieder abschließen, Schränke neu und endgültig justieren, hier und da noch verschrauben, die neue Platte drauf und alles wieder anschließen und noch jede Menge Kleinkram.
Ich bin nur Assistentin, mein Vermieter hat fast das gesamte Wochenende in meiner Wohnung und dabei meistens auf dem Rücken liegend mit dem Kopf in diversen Schränken zugebracht. Wir verrechnen dabei meine Arbeitsstunden, die ich vor dem Einzug auf der Baustelle geholfen habe. Irgendwie, keiner von uns hat wirklich mitgezählt.
Der Ton ist wie immer herzlich, lustig und derb. Die vielen Stunden körperlicher Nähe lassen auch eine gefühlte Nähe aufkommen.
Einerseits genieße ich dieses Gefühl, zum erstenmal seit fast drei Jahren einem Mann wieder einen Hauch näher zu kommen und sowas wie Begehren zu spüren. Er fand mich ja schon immer gut und hat nie ein Geheimnis draus gemacht, außer seiner Freundin gegenüber, an der er seit einigen Zeit gerade heftig zweifelt (zu Recht, das passt so garnicht, aber das ist eine andere Geschichte). Ich genieße die kurzen, kernigen Umarmungen. Ich müsste nur einmal eine Sekunde länger festhalten, seinen Blick eine Sekunde länger erwidern. Aber er ist ein Freund, zudem mein Nachbar und Vermieter. Es ist eine Nachbarschaft mit Familienanschluss. Ich sitze oft in seinem großen gastfreundlichen Haus, in dem immer - zum Ärger seiner Freundin - mindestens eins seiner erwachsenen Söhne nebst diversen, oft wechselnden Freundinnen, herumhängt. Er ist liiert, wenn auch kriselnd, und ich kenne seine Freundin. Die beiden haben eine viermonatige Tochter. Das alles sind gute Gründe, meine Finger von ihm zu lassen. Dagegen spricht mein Hormonhausghalt, seine Naturmuskeln und eine Art von Männlichkeit, dagegen war der verrückte Radfahrer ein Mädchen.
Hoffentlich ist die Küche bald fertig. Aber dann beginnt er mit dem Ausbau der Wohnung über mir.

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ach herrlich. handwerklich begabte, muskulöse männer finde ich ja auch immer hinreißend.

aber nicht, dass da jetzt so eine objekt-geschichte draus wird... :)

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Ich würd ihn ja auch gerne unbeschwert hinreißend finden und für eine Affäre klar machen, wenn man sich irgendwann aus dem Weg gehen kann.

Tja, obs eine Objektgeschichte wird...? Ich hatte mir ja männerbezüglich mehr Aufregung in meinem Leben gewünscht, aber doch bitte nicht immer vor meiner Nase! Oder von vornherein mit geklärten Fronten, also ohne Partner.

Beim Kücheneinbau ist irgendwas mit meinem Geschirrspüler passiert. Jedenfalls tut er nicht wie er soll und mein Vermieter will nachher mal gucken kommen *g*

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das mit seiner frau ist halt ein großes manko. es gibt so viele feige typen, die zwar unzufrieden sind, aber nicht die eier haben, sich zu trennen und stattdessen lieber fremdgehen. appetit holen auswärts, und gegessen wird dann bei mutti. mutti ist auch weiterhin gefragt, wegen der komfortzone und dem gemachten bett, und überhaupt würde man sich doch schon allein wegen der kinder niieeee.... ;)

ich glaube ja grundsätzlich nicht mehr an monogamie und konventionelle partnerschaften, aber wer sich dafür entscheidet, sollte auch den rücken gerade machen und dazu stehen, mit allen konsequenzen. fremdgehen zeigt eine charakterschwäche. die ich zwar auch gerne und lange jahre ausgenutzt habe, weil sie entsetzlich verbreitet und so unglaublich verfügbar ist ist. aber wenn affaire, dann bitte mit einem single-mann, der auch dazu steht. dann ist auch die nähe kein problem.

das hat nichts weiter mit moral zu tun, aber mit praktischem denken. denn die feigheit und faulheit und die neigung zum lügen wird der mann nicht nur seiner frau gegenüber an den tag legen, sondern früher oder später auch gegenüber der geliebten. und dann wirds unsexy.

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Ich gebe Ihnen völlig Recht und werde auch vorerst nichts mit ihm anfangen. Nach einem langen Telefonat mit meiner Lieblingsratgeberschwester in allen Lebensbereichen sehe ich auch klarer, s. nächster Beitrag.

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Ah - Küche steht also dann - fein fein fein.
Familienanschluß ist nie verkehrt, vor allem nicht fürs kleine Mädchen.


eine Art von Männlichkeit, dagegen war der verrückte Radfahrer ein Mädchen
- MADE MY DAY! ; )

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Für das kleine Mädchen ist das gerade herrlich hier, eine Freundin nennt es schon Klein-Bullerbü. Sie darf nämlich beim Nachbarn im Haus und Garten frei ein und ausgehen und kann ihn SEHR gut leiden! Und ich schaukel gerne das Nachbarbaby auf dem Schoß und lass mir Kaffee u.a. servieren. Dafür muss ich mir von der Nachbarin aber auch nervige Jammereien wegen eigentlich Allem anhören...

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