Freitag, 18. Dezember 2009
Abgegeben
Vor 24 Stunden. Der junge Student im Copyshop, der dort jobbte und meine Arbeit ausdruckte, fragte mich Löcher in den Bauch und war fast genauso aufgeregt wie ich.

Das Prüfungsamt war voller bekannter Gesichter, weil an diesem Tag auch viele Studenten ihre Abschlussarbeiten abgeben mussten. Alle so blass, müde, aufgeregt und erleichtert wie ich. Als ich dran war, gings ganz schnell: alle Unterlagen überprüft und in die richtige Mappe sortiert, die für mich vor vielen Jahren angelegt wurde. Stempel hier und dort und Weihnachtwünsche.

Auf dem Weg zum Institut, wo ich das Exemplar an meinen neuen Doktorvater Nr. 2 abgeben wollte, lief mir ausgerechnet Ex-Doktorvater Nr. 2 über den Weg. Ich mit meinem verräterischen Karton unter dem Arm und dem Handy am Ohr, hob nur kurz grüßend zwei freie Finger vom Handy weg und marschierte weiter. Es ist mir egal, dass er nun auch einen Blick in die Arbeit werfen könnte, weil sie nun im Fach seines Kollegen im Sekretariat liegen wird. Es ist mir wirklich egal. Ich kann mein Werk weggeben, jeder noch so kritische und nörgelnde Hund kann es lesen. Ich steh dazu!

Im Institut die ersten Glückwünsche von Exkollegen, von der Sekretärin die nächsten und so lerne ich auch den neuen Mitarbeiter kennen, der die Stelle bekommen hatte, die ich nicht... und auch das ist egal und gut so.

Zu Hause erstmal J. angerufen, mittlerweile so schwach und unterzuckert, dass ich mich dabei hinlegen musste. Wir hatten bis 2 Uhr an der Fertigstellung gearbeitet, mussten um 6 Uhr schon wieder aufstehen, damit ich im richtigen Zug sitze. Zum Frühstück gabs nur einen Apfel und ein Joghurt, während der Copyshop meine die Arbeit in dreifacher Ausführung in Buchform brachte.

Jetzt habe ich Muskelkater, weil ich gestern 987 Seiten durch die Gegend getragen habe. Und jetzt trage ich Jogginghose über der Pyjamahose.... Alles gut.

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