Freitag, 21. Januar 2011
Meine Taktik ist immer ein Tick
Ich mag keine taktischen Spielchen und war mir auch immer zu gut dazu. Ich taktiere unbewusst durch mein manchmal für die Umwelt schwer nachzuvollziehbarem Verhalten, dessen bin ich mir bewusst, aber Aktionen, wie sich absichtlich rar zu machen, um das Interesse des anderen zu steigern, fand ich immer kindisch. Besser gesagt teenagermässig. Kurz gesagt, ich bemühe mich um einen erwachsenen Umgang, kurzzeitig unterbrochen aus Verletzung oder viel häufiger aus Unsicherheit.

Aber nun komme ich ins Umdenken, ob dieses Taktieren nicht doch sinnvoller ist, als jeh gedacht.

Der schöne Therapeut war in den letzten Wochen in meinen Gedanken und Sehnsüchten in den Hintergrund getreten und deswegen war ich auch nur selten, und nur, wenn es für mich gerade passte, in meinem Lieblingsmittagslokal anzutreffen. Mit J. verstehe ich mich gerade prächtig, manchmal überschreiten wir auch die Kumpelebene, was braucht man da noch kapriziöse silbergraue Herren mit blauen Augen!
Als ich also nach langer Zeit vor ein paar Tagen auf den Therapeuten traf, war er ausgesucht warmherzig und kaum spottend (ich dafür umso mehr) und schlug mir sogar vor, endlich seine Wohnung zu besichtigen, die ich ja übernehmen will. Den ausgemachten Termin sagte ich kurzfristig per Email wieder ab, nicht etwa um mich interessanter zu machen, sondern weil mir anderes gerade wichtiger erschien. Daraufhin ergab sich eine muntere Emailunterhaltung, die auf seiner Initiative aufrecht gehalten wurde und deutlich machte, er sucht gerade im Internet nach der etymologischen Bedeutung meines Namens und bastelt daraus lustige Wortspielchen, erfindet neue Namen für mich usw.

Meine Damen und Herren, das war ein waschechter Flirt mit Signore Seltsam und das nur, weil ich mich lange nicht blicken ließ und dann auch noch ein Treffen absagte?! Bitte um Aufklärung.

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