Freitag, 11. Februar 2011
Wilder Tag
Vormittags einem ewig nörgelnden Fotografen, der die Verbesserungsvorschläge unseres Perfektionistenfotografen nicht annehmen will, durch eine durchtriebene Charmeoffensive den Wind aus den Segeln genommen. Danach war er zahm und Chef zufrieden.

Mittags im Lieblingslokal dem schönen Therapeuten erklärt, warum er keine Wohnung findet und wie er sich selbst blockiert. Danach war er nachdenklich und hat eine große Runde Kuchen spendiert.

Nach dem Essen von Herzen lachend aus dem Büro meiner Freundin gewankt. Sie hält mich über ihre neue Eroberung auf dem Laufen. Alles sehr erfreulich, alles sehr verwickelt. Zwischendurch haben wir endlich ein Hotel für die Großtagung gefunden.

Danach eine Lebens- und Studienberatung mit meiner Lieblingsstudentin absolviert. Nachdem wir alle in Frage kommenden Uniinstitute für einen Wechsel durch hatten, konnte ich ihr nur zum Bleiben raten: Wir wollen sie auf jeden Fall im Forschungsprojekt haben! Und dass es kein angemessenes Institut für diese Fachrichtung gibt, ist ein Skandal.

Ich kann keinen Urlaub nehmen. Die allerunfähigste Sekretärin der Uni konnte meinen Urlaubsantrag nicht bearbeiten, weil sie mir aus Versehen einen Zettel mit einer 2010 statt 2011 drauf ausgehändigt hatte. Die handschriftliche Korrektur meinerseits war nicht ausreichend, die Bitte um neue Ausstellung mit richtiger Jahreszahl wurde krankheitsbedingt nicht bearbeitet. Ergo habe ich keinen Urlaub beantragt, so einfach ist das. Auch egal, sagte ich dem Chef, ich könne sowieso erst Mittwoch in Urlaub gehen wegen wildgewordener Fotografen, die ich noch nicht gezähmt hatte.

Bitte. Bald einen anderen Job mit Forschung. Ich bin nicht gut in Verwaltung.

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