Montag, 28. März 2011
Beschleunigung
Seit vier Wochen lebe ich auf der Überholspur. Jemanden zu finden, der genauso maßlos, übertreibungswütig, draufgängerisch, frech bis unverschämt, direkt und leidenschaftlich ist wie man selbst, ist wie eine Droge. Berauschend und auf die Dauer erschöpfend. Andererseits darf ich diese wilden Seiten, die sonst immer von vernünftigeren, ruhigeren, vorausplanenderen Menschen gebremst wurde, nun voll ausleben.

Habe ich das Glück, einen Seelenverwandten gefunden zu haben oder das Pech, dass wir uns auf die Dauer aufreiben werden? Vielleicht beides, vielleicht finden wir irgendwann einen Mittelweg zwischen unseren Naturen und den Alltagsanfoderungen. Noch können wir uns nicht streiten, weil wir dazu viel zu verliebt sind, aber spielerisch versuchen wir es schon mit großer Begeisterung. Streiten dürfen, welch Geschenk!

Mein Bezugspfleger in der Klinik sagte mal über mich, dass ich ihm vorkomme, als lebe ich mit ständig angezogener Handbremse. Die ist auf einmal gelöst und die Fussbremse funktioniert nicht mehr so richtig. Aber vielleicht ist das Leben auch zu kurz und ich habe zu spät mit dem richtigen Leben angefangen, alsdass ich jetzt auf Gesundheit achten sollte.

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