Mittwoch, 2. April 2008
zwischen den Stühlen
Gestern wäre eigentlich mein erster Arbeitstag gewesen. Ich war unterwegs für den alten Job, das wird sich auch in den nächsten Wochen noch einigemale wiederholen.
Ich muss mich um so vieles kümmern und sitze - immernoch im rosa Plüsch - zu Hause. Ich muss mich um mein neues Büro kümmern, um die Vorbereitung meines Seminars, muss mich den Leuten vorstellen und möchte mich am liebsten zu Hause verkriechen.
Auf diesen Tag habe ich so lange gewartet, jetzt habe ich Angst vor ihm.

Nachtrag: Ein Büro für mich gibt es erst nächste Woche. Den neuen Professor kennengelernt. Erster Eindruck: väterlich, freundlich, dahinter verbirgt sich aber etwas sehr unnachgiebiges. Vize-Leiterin der Ex-Stelle kam vorbei und war sehr reserviert. Mir macht das schlechte Gerede über mich mittlerweile wirklich nichts mehr aus. Viel Feind, viel Ehr!
Jetzt wird gepackt für ein paar Tage Wanderurlaub mit J. Solange die mir kein Büro geben, kann ich auch Urlaub machen. Ab nächster Woche wirds heftig genung!

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Dienstag, 1. April 2008
Fotokampagne

War wie immer sehr anstrengend, aber auch ganz erfolgreich - sehen wir mal davon ab, dass die Azubi eine Kamera mit offenem Film geöffnet hat, da müssen wir halt nochmal hin...

Und ja, wir arbeiten noch analog.


Solche Sachen haben wir zwar nicht fotografiert, aber ich fands trotzdem hübsch.

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Samstag, 29. März 2008
Psychotherapeutische Klinik
Eigentlich wollte ich nur kurz zum vereinbarten Treffpunkt gehen, um Y. zum Geburtstag zu gratulieren und die anderen von der Station mal wieder zu sehen und dann, bevor es in irgendeine Kneipe ginge, mich nach Hause verziehen. Ich war einfach kaputt und hatte schon wieder leichte Kopfschmerzen. Als ich dann hörte, wer sich noch für später angekündigt hatte, und weils überhaupt so nett war, so viele wieder zu sehen, ging ich noch "auf ein kleines Bier" mit. Natürlich wurden es mehrere größere Biere und ich blieb doch sehr lang, obwohl ich die ganze Zeit müde war und schon ganz rote Augen hatte.
Aber das ist jedesmal so, wenn wir zusammentreffen. Immer denke ich erst, die Leute sind alle so weit weg von mir, wir haben alle so unterschiedliche Lebenskonzepte, ich werde mich nur langweilen. Aber was uns zusammenschweißt, die ähnlichen oder gleichen Krankheitsbilder, die gemeinsam gemisterten Probleme, die gemeinsam geweinten Tränen und dieser oft irsinnige Humor, das ist mehr als gemeinsame Interessen! Nie wieder werden mir auch noch so gute Freunde so nahe kommen, werden andere so viel von mir und meinen tiefsten Ängsten und größten Blockaden erfahren, wie die Leute von meiner Station.

Lästig war natürlich, wie so oft, D., der tapfer immer wieder versuchte ein Gespräch mit mir aufzubauen, tapfer weiter lächelte, obwohl ich alles abblockte und nie sein Lächeln erwiederte. Junge, hör doch auf weiterhin in mich verliebt zu sein!

Aber so schön, unsere Autistin laut lachen zu sehen, einem geradeaus in die Augen blickend! Das ist mir der Kater wert, meine liebste Zimmerkameradin wieder zu sehen.

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Donnerstag, 27. März 2008
Sehnsucht
Ich habe immer noch nicht genügend gelernt, mich von der Anerkennung meiner Schwestern f rei zu machen.
Voller Stolz hatte ich ihnen die tolle Neuigkeit von meiner neuen Stelle gemailt, eine schreibt sofort zurück, eine andere nach ein paar Tagen. Der Rest schweigt und das tut weh.

Ab und zu versuche ich es mit Verständnis:

Sie haben vielleicht nicht verstanden, wie wichtig diese Stelle für mich ist und wie sensationell, dass man mich wollte, obwohl ich noch nicht promoviert bin.
Sie haben vielleicht gerade anderes, wichtigeres zu tun - ja alle vier restlichen auf einmal.

Ich versuche es mit Gelassenheit:

Einige sind vielleicht neidisch, weil Konkurrenz immernoch unter den jüngeren eine große Rolle spielt - das unterschätze ich immer.
Es sollte mich nicht weiter tangieren. Meine Leistungen werden nicht kleiner, weil meine Schwestern sie nicht wahrnehmen.

Und lande immer wieder beim Selbstzweifel:

Es zählt immer noch nicht, ich muss mich noch viel mehr anstrengen.
Ich hätte mich mehr um sie kümmern sollen, dann dürfte ich auch jetzt erhoffen, dass mal etwas zurückkommen.

Jetzt steh ich wieder da wie zuvor und bin verzweifelt, weil ich ihnen keine gute Mutter sein konnte und ich wohl immer der Idiot der Familie bleiben werde.

Geh ins Bett, mein Mädchen, du bist erschöpft. Morgen sieht bestimmt alles nicht mehr so schlimm aus!

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Angeben
Was man bei guten Freunden und beim bloggen darf: Hemmunglos Angeben!

1. Anruf vom Fremdfotografen, gefachsimpelt und Lob bekommen für meine "hervoragende Vorbereitung ". Wir sollten uns doch mal kennenlernen, sagt er.

2. Die Studenten siezen mich jetzt endlich, obwohl ich selber (leider) noch wie eine Studentin aussehe.

3. Brief vom Verleger mit der Vorankündigung meines Buches bekommen (jetzt muss ich es nur noch schreiben).


Edit: war wohl ein wenig zuviel gegeben oder angegeben: Migräne

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Dienstag, 25. März 2008
Kirche im Schnee
"Wir machen doch keine Werbebroschüre für einen Wintersportort, deswegen keine Bilder mit Schnee!" Sagt der Noch-Chef. Also morgen keine Fotokampagne. Mir und meinem leicht überarbeiteten Zustand ist es sehr recht. Fotokampagnen sind anstrengend, wenn auch der Spieltrieb des Fotografen die harte Arbeit auflockert.
Nachteilig ist natürlich, dass nun immer mehr Fototouren in meine neue Tätigkeit hinüberwandern. Ob das überhaupt kompatibel ist? Ich werde es irgendwie schaffen, denn für gute Aufnahmen muss ich mit vor Ort sein!

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Freitag, 21. März 2008
Mentorin
Ich wünsche mir E. als Mentorin.
Nächste Woche melde ich mich bei dem Mentorenprogramm für Nachwuchswissenschaftler an. E. vorzuschlagen traue ich mich aber noch nicht, dafür braucht es noch etwas Zeit.
Aber ein Vorbild ist sie jetzt schon für mich!

Jetzt Schluß mit der Arbeit bis Dienstagfrüh. Ich habe wieder so unruhig geschlafen. Abstand.

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Donnerstag, 20. März 2008
wissenschaftl. Assistentin
Die Wut ist noch da. Ich reagiere immernoch so empfindlich auf üble Nachrede. Kann aber besser damit umgehen.

Es ist doch nur der Neid der anderen!

In der Bibliothek Chef mit seinem Töchterchen im Arm über den Weg gelaufen. Er freut sich so für mich und das ehrt ihn. Ich weiss, wie schwer er mich gehen lässt und dabei hat er mich noch für die Stelle vorgeschlagen! Kurz die Lage besprochen, eigentlich waren es nur Wiederholungen und Versicherungen, es gibt keine Neuigkeiten.

Diesen Neid ziehe ich gerne auf mich. Jetzt kann ich gelassener auf alles reagieren, da ich doch schon tagelang nichts sagen durfte. Sobald ich das Institut betrat, musste ich mein Dauergrinsen abstellen, es sprang beim Verlassen sofort wieder von selber an.

Heute nur weiter meinen Arbeitsplatz aufgeräumt. Ich brauche Urlaub. J. hat schon Recht, ich sollte mir nichts zum Arbeiten über die Feiertage mitnehmen. Egal wieviel noch zu tun ist, ich brauche jetzt ein paar Tage Abstand.

Legt sich dann auch diese Unruhe?

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