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Sonntag, 27. April 2008
Gute Tagung...
berenike, 15:32h
...eher ein Workshop, aber richtig gut wars!
Den Vortragstext zu schreiben war wie jedesmal der schwerste Schritt. Wieder hat es mich zwei Tage von allem abgehalten: kein Sport, kein Chor, kein Essengehen mit den Kollegen, keinen Feierabend. Aber ich habe den Text diesmal alleine geschrieben.
Als er dann endlich fertig war, samt der PowerPointe, gings mir richtig gut. Kein Heulkrampf und nur wenig der üblichen Selbstzweifel.
Der Vortrag von der frisch emeritierten Professorinaus Schottland war erfrischend und ich war elektrisiert von ihren Thesen - nicht von allen! So bestritten wir beide die anschließende Diskussion fast alleine und ich war hinterher erstaunt, wie leicht mir das alles gefallen ist. Kein minutenlanges Zögern, soll ichs sagen und wenn ja, wie...?
Die Erschöpfung holte mich dann aber nach dem Essen schlagartig ein und ich verließ sehr früh die Gesellschaft.
Am nächsten Morgen - gestern - starteten dann unsere Vorträge und ich war einfach nur entspannt, gutgelaunt und wartete auf meinen Einsatz. Wertvolle Anregungen von beiden Schotten, herzliche Diskussionen und man teilt meine Meinung: darüber mehr forschen!
Am Ende habe ich noch die Abschlussmoderation übernommen und gut durchgestanden, die Schotten haben es mir mit ihrer unermüdlichen Gesprächsbereitschaft auch leicht gemacht. Vor einiger Zeit wäre so eine Aufgabe für mich noch der größte Alptraum gewesen!
Woher kommt so plötzlich dieses Selbstbewußtsein? Alles aus der Klinik?
Den Vortragstext zu schreiben war wie jedesmal der schwerste Schritt. Wieder hat es mich zwei Tage von allem abgehalten: kein Sport, kein Chor, kein Essengehen mit den Kollegen, keinen Feierabend. Aber ich habe den Text diesmal alleine geschrieben.
Als er dann endlich fertig war, samt der PowerPointe, gings mir richtig gut. Kein Heulkrampf und nur wenig der üblichen Selbstzweifel.
Der Vortrag von der frisch emeritierten Professorinaus Schottland war erfrischend und ich war elektrisiert von ihren Thesen - nicht von allen! So bestritten wir beide die anschließende Diskussion fast alleine und ich war hinterher erstaunt, wie leicht mir das alles gefallen ist. Kein minutenlanges Zögern, soll ichs sagen und wenn ja, wie...?
Die Erschöpfung holte mich dann aber nach dem Essen schlagartig ein und ich verließ sehr früh die Gesellschaft.
Am nächsten Morgen - gestern - starteten dann unsere Vorträge und ich war einfach nur entspannt, gutgelaunt und wartete auf meinen Einsatz. Wertvolle Anregungen von beiden Schotten, herzliche Diskussionen und man teilt meine Meinung: darüber mehr forschen!
Am Ende habe ich noch die Abschlussmoderation übernommen und gut durchgestanden, die Schotten haben es mir mit ihrer unermüdlichen Gesprächsbereitschaft auch leicht gemacht. Vor einiger Zeit wäre so eine Aufgabe für mich noch der größte Alptraum gewesen!
Woher kommt so plötzlich dieses Selbstbewußtsein? Alles aus der Klinik?
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Dienstag, 22. April 2008
3. Seminarstunde, in der die ersten Referate gehalten wurden
berenike, 23:44h
Verplüffend gut vorbereitet waren die drei Kandidaten, die je ein Thema vorstellen sollten. Bei einer hatte ich einiges zu bemängeln, aber die drei hatten ja noch Narrenfreiheit als die ersten, die sich trauen.
Ich war früher nicht so selbstbewußt, wie die heute auftreten.
Nach der Sitzung: erschöpft. Zum Glück war unser neuer Professor, mit dem ich und zwei andere aus dem Mittelbau Essen gegangen sind, heute sehr albern drauf.
Ich war früher nicht so selbstbewußt, wie die heute auftreten.
Nach der Sitzung: erschöpft. Zum Glück war unser neuer Professor, mit dem ich und zwei andere aus dem Mittelbau Essen gegangen sind, heute sehr albern drauf.
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Samstag, 19. April 2008
Therapeutin
berenike, 15:21h
Meine neue Bezugsperson, Coach, Mutter, Trainerin und gute Freundin habe ich gestern kennengelernt. Leider werden wir uns wegen meiner Verpflichtungen erst übernächste Woche wiedersehen, ich vermisse sie jetzt schon.
Das liegt wohl garnicht so sehr an ihrer Person, sondern an ihrem Stand für mich: Alle Therapeuten, sie ist die Nr. 4, werden von mir auf einen Sockel gestellt und verkünden das neue Gesetz. Sie ermutigte mich, kritischer zu werden in dieser Einstellung und auch sie nach den Probestunden wieder abzuwählen, wenn ich nicht zufrieden bin.
Ganz abgesehen davon, ist sie sympathisch, hat einen leichten Sprachfehler, sehr runde Hüften,kann gute Fragen stellen, trägt zu kurze Socken und ich fühle mich in ihrer Gegenwart wohl. Nur den Namen habe ich wieder vergessen.
Das liegt wohl garnicht so sehr an ihrer Person, sondern an ihrem Stand für mich: Alle Therapeuten, sie ist die Nr. 4, werden von mir auf einen Sockel gestellt und verkünden das neue Gesetz. Sie ermutigte mich, kritischer zu werden in dieser Einstellung und auch sie nach den Probestunden wieder abzuwählen, wenn ich nicht zufrieden bin.
Ganz abgesehen davon, ist sie sympathisch, hat einen leichten Sprachfehler, sehr runde Hüften,kann gute Fragen stellen, trägt zu kurze Socken und ich fühle mich in ihrer Gegenwart wohl. Nur den Namen habe ich wieder vergessen.
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Mittwoch, 16. April 2008
Wahrheit
berenike, 11:13h
Bei J. übernachtet und schlecht geschlafen. Müde und gereizt fällt beim Frühstück eine Bemerkung von mir schärfer aus als gewollt. Wir streiten. Wir streiten fast nie, aber heute heftig. Im Auto geht es weiter, mittlerweile sind wir bei Grundsatzdingen angekommen. Kurz vor dem Bahnhof, von dem aus ich mit dem Zug weiterfahre, er in die entgegengesetzte Richtung mit dem Auto, schlägt er vor, mich noch ein Stück weit der Bahnlinie entlang zu fahren, um nicht so auseinander zu gehen. Das machen wir oft, wenn ich mal wieder nur noch die Schlusslichter des Zuges gesehen habe.
Ich habe Angst und weine, denn das was ich wirklich sagen will, traue ich mich nicht. Schon öfter hatte ich vorsichtig einen Versuch gewagt und jedes Mal Unverständnis und Ärger geerntet. Gott hatte mich immer wieder ermutigt, mit ihm darüber zu sprechen, ich habe immer aus Angst einen Rückzieher gemacht. So auch heute. J. bittet mich, es nicht bei Andeutungen zu belassen, beschwört mich, dass wir doch über alles reden können müssen. Ich kann vor Angst kaum noch atmen bitte hilf mir, ich wage es einfach nicht, mein Gott „Und wenn du mich dann für verrückt erklärst, wenn du mich auslachst, wenn du das für blasphemisch hältst?“ frage ich Herr, steh mir dabei bei „Dann werde ich das vielleicht alles tun und wir werde darüber reden können, aber bitte sprich mit mir, was dich so sehr belastet.“ „Dieses Gespräch wird alles zwischen uns ändern, lass uns einfach weitermachen wie bisher“ Mein Gott, bitte heute nicht, er wird mir nicht zuhören HAB KEINE ANGST, ICH BIN BEI DIR, ER WIRD DIR ZUHÖREN dann hilf mir bitte, die richtigen Worte zu finden „Wenn du mit mir nicht darüber reden kannst, was dich bewegt, dann wird das auch einiges zwischen uns ändern. Ich werde dir zuhören.“ ich habe immer noch Angst und wenn ich nicht recht hab? wenn ich dich immer falsch verstanden habe? wenn ich mir deine Stimme nur einbilde? wenn das alles gar nicht war ist?
Dann beginne ich. Er fährt mich bis zu mir nach Hause. Er hört mir zu, er glaubt mir, er muss mir ja glauben. Auf der nun zweistündigen Fahrt zu seinem Büro wird er viel nachzudenken haben.
Danke
Ich habe Angst und weine, denn das was ich wirklich sagen will, traue ich mich nicht. Schon öfter hatte ich vorsichtig einen Versuch gewagt und jedes Mal Unverständnis und Ärger geerntet. Gott hatte mich immer wieder ermutigt, mit ihm darüber zu sprechen, ich habe immer aus Angst einen Rückzieher gemacht. So auch heute. J. bittet mich, es nicht bei Andeutungen zu belassen, beschwört mich, dass wir doch über alles reden können müssen. Ich kann vor Angst kaum noch atmen bitte hilf mir, ich wage es einfach nicht, mein Gott „Und wenn du mich dann für verrückt erklärst, wenn du mich auslachst, wenn du das für blasphemisch hältst?“ frage ich Herr, steh mir dabei bei „Dann werde ich das vielleicht alles tun und wir werde darüber reden können, aber bitte sprich mit mir, was dich so sehr belastet.“ „Dieses Gespräch wird alles zwischen uns ändern, lass uns einfach weitermachen wie bisher“ Mein Gott, bitte heute nicht, er wird mir nicht zuhören HAB KEINE ANGST, ICH BIN BEI DIR, ER WIRD DIR ZUHÖREN dann hilf mir bitte, die richtigen Worte zu finden „Wenn du mit mir nicht darüber reden kannst, was dich bewegt, dann wird das auch einiges zwischen uns ändern. Ich werde dir zuhören.“ ich habe immer noch Angst und wenn ich nicht recht hab? wenn ich dich immer falsch verstanden habe? wenn ich mir deine Stimme nur einbilde? wenn das alles gar nicht war ist?
Dann beginne ich. Er fährt mich bis zu mir nach Hause. Er hört mir zu, er glaubt mir, er muss mir ja glauben. Auf der nun zweistündigen Fahrt zu seinem Büro wird er viel nachzudenken haben.
Danke
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Dienstag, 15. April 2008
2. Seminarstunde, in welcher ich meine Studenten glücklich machte
berenike, 19:42h
Ich beginne mit einer kurzen Einführung über die Wichtigkeit von Fachtermini, dass wir nur mit dem sicheren Gebrauch dieser fiesen kleinen Wörter uns klar ausdrücken und somit im Studium und dem Leben danach glücklich werden können.
Ich zeige ihnen ein Blatt mit allen möglichen Fachtermini (lange Gesichter) aus einem bestimmten Buch und erkläre, bei anderen Autoren könnten dieselben Dinge schon wieder völlig anders heißen (längere Gesichter), je nach Wissenschaftszeit variiert alles nochmal (vereinzeltes Entsetzen) und für jede von uns behandelte Epoche gibt es gleich einen neuen Katalog an Begriffen (tiefe Traurigkeit).
Dann erkläre ich der Versammlung, was ich von ihnen gewußt haben will: wo stehen die Bücher, die weiterhelfen und verspreche, dass sie die wichtigen Basics ganz nebenbei lernen werden (und jetzt scheint die Sonne wieder aufzugehen).
Ich war nicht nervös, habe aber entschieden zuviel Zeit in die Vorbereitung gsteckt.
Ich zeige ihnen ein Blatt mit allen möglichen Fachtermini (lange Gesichter) aus einem bestimmten Buch und erkläre, bei anderen Autoren könnten dieselben Dinge schon wieder völlig anders heißen (längere Gesichter), je nach Wissenschaftszeit variiert alles nochmal (vereinzeltes Entsetzen) und für jede von uns behandelte Epoche gibt es gleich einen neuen Katalog an Begriffen (tiefe Traurigkeit).
Dann erkläre ich der Versammlung, was ich von ihnen gewußt haben will: wo stehen die Bücher, die weiterhelfen und verspreche, dass sie die wichtigen Basics ganz nebenbei lernen werden (und jetzt scheint die Sonne wieder aufzugehen).
Ich war nicht nervös, habe aber entschieden zuviel Zeit in die Vorbereitung gsteckt.
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Freitag, 11. April 2008
Wut
berenike, 18:00h
Gut, einmal hast du es geschafft, mich ein dreiviertel Jahr zu mobben. Ich bin auf dein Spiel eingegangen, habe Überstunden gekloppt, um deine üble Nachrede zu widerlegen und bin krank geworden.
Dann noch ein Versuch, das war vor etwa einem Jahr, da hatte ich Mitleid mit dir. Armer Krüppel, dem die Frau weggelaufen ist und die Kinder mißraten sind, der immer Schmerzen hat, der keiner Frau mehr imponieren kann, obwohl er es sich so sehnlich wünscht.
Jetzt versuchst du es wieder. Du weißt aber nicht, wie stark ich mittlerweile geworden bin, du weißt nicht, was ich erfahren habe: meine Wut lähmt mich nicht mehr, sondern ist ein Zündstoff. Du wirst dir wünschen, ihn niemals in Brand gesteckt zu haben.
Am Montag gehe ich mich wehren. Exchef, der neue Professor, die Vize - du hast vor ihnen allen Angst, ich habe es dir in der letzten Sitzung angesehen. Und ich schweige jetzt nicht mehr. Wenn du nicht aufhörst mit deinen Lügen, höre ich nicht auf, die Wahrheit zu erzählen.
Dann noch ein Versuch, das war vor etwa einem Jahr, da hatte ich Mitleid mit dir. Armer Krüppel, dem die Frau weggelaufen ist und die Kinder mißraten sind, der immer Schmerzen hat, der keiner Frau mehr imponieren kann, obwohl er es sich so sehnlich wünscht.
Jetzt versuchst du es wieder. Du weißt aber nicht, wie stark ich mittlerweile geworden bin, du weißt nicht, was ich erfahren habe: meine Wut lähmt mich nicht mehr, sondern ist ein Zündstoff. Du wirst dir wünschen, ihn niemals in Brand gesteckt zu haben.
Am Montag gehe ich mich wehren. Exchef, der neue Professor, die Vize - du hast vor ihnen allen Angst, ich habe es dir in der letzten Sitzung angesehen. Und ich schweige jetzt nicht mehr. Wenn du nicht aufhörst mit deinen Lügen, höre ich nicht auf, die Wahrheit zu erzählen.
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Donnerstag, 10. April 2008
Realität?
berenike, 13:36h
Ein Freund von mir traf sich gestern mit einer Bekannten, die ganz begeistert von dem Seminar einer neuen Dozentin erzählte. Es stellte sich dann heraus, dass sie von mir sprach und auch andere Studenten von meiner Vorstellung angetan waren.
Das ist die Realität, mein Liebling. Sagt der Geschäftsführer dazu. Das ist kein Traum, auch keine Einbildung. Das ist die Realität und du wirst dich noch daran gewöhnen.
Das ist die Realität, mein Liebling. Sagt der Geschäftsführer dazu. Das ist kein Traum, auch keine Einbildung. Das ist die Realität und du wirst dich noch daran gewöhnen.
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Büro
berenike, 10:55h
Mein alter Arbeitsplatz war in einem Magazinraum, in dem man einfach eine Regalreihe herausgenommen und dafür einen Schreibtisch reingestellt hatte. Ohne Telefon. Besucher konnten sich immerhin auf einen Mauervorsprung niederlassen, für einen zweiten Stuhl war kein Platz.
Durch eine komplizierte Verkettung von Zufällen, Familiengeschichten und Bequemlichkeiten kommt es, dass ich als nur Vertretungsassistentin das größte, ruhigste und schönste (das ist natürlich Ansichtssache) Büro im Institut bekomme - alleine für mich! Alle mußten lachen, als das herauskam. Exchef meinte so macht man Karriere! Alle anderen nicht promovierten Lehrenden teilen sich zu zweit ein Zimmer oder hausen in kleinen Dachkammern, die im Sommer schon mal 40° warm werden. Ich habe die sehr nette Sekretärin im Vorzimmer und eine doppelte Tür mit gepolsterter Lederfüllung dazwischen. Da könnten wir sogar f...! freut sich J.
In was für einen absurden Traum bin ich hier eigentlich geraten?
Durch eine komplizierte Verkettung von Zufällen, Familiengeschichten und Bequemlichkeiten kommt es, dass ich als nur Vertretungsassistentin das größte, ruhigste und schönste (das ist natürlich Ansichtssache) Büro im Institut bekomme - alleine für mich! Alle mußten lachen, als das herauskam. Exchef meinte so macht man Karriere! Alle anderen nicht promovierten Lehrenden teilen sich zu zweit ein Zimmer oder hausen in kleinen Dachkammern, die im Sommer schon mal 40° warm werden. Ich habe die sehr nette Sekretärin im Vorzimmer und eine doppelte Tür mit gepolsterter Lederfüllung dazwischen. Da könnten wir sogar f...! freut sich J.
In was für einen absurden Traum bin ich hier eigentlich geraten?
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Mittwoch, 9. April 2008
1. Seminarstunde
berenike, 11:36h
Das macht ja Spaß! Ich habe eine neue Lieblingsbeschäftigung gefunden, genau das richtige für einen (wohl doch noch nicht fertig therapierten) Narzisten wie mich!
35 Studentinnen und Studenten blicken einen erwartungsvoll an und schreiben alles auf. Sie lachen sogar über meine Witze - dafür habe ich sie gleich alle in mein Herz geschlossen!
Und wenn mal lauter getuschelt wird, erhebe auch ich meine Stimme und verkünde, sie sollen jetzt mal gefälligst wieder mir zuhören. Dann drehen sie sich alle wieder zu mir rum, schauen mich erwartungsfroh an und halten den Kugelschreiber griffbereit.
Waren wir früher auch so nett, aufmerksam und haben den Lehrenden alles geglaubt? Vielleicht bin ich ja wie meine Lieblingsassistentin von früher? Der habe ich auch immer an den Lippen gehangen. Oder die Studenten heute machen alle nebenher eine Schauspielausbildung...
Satz des Tages beim anschließenden Essengehen mit Institutsleuten von unserem neuen Professor: Denken Sie sich doch mal ein Habilthema dazu aus, wir brauchen gute Leute, die sich in diesem Bereich auskennen!
Dieser Satz war an mich gerichtet. Ich habe genickt und tapfer weiter gekaut und versucht, nicht an meine Doktorarbeit zu denken
35 Studentinnen und Studenten blicken einen erwartungsvoll an und schreiben alles auf. Sie lachen sogar über meine Witze - dafür habe ich sie gleich alle in mein Herz geschlossen!
Und wenn mal lauter getuschelt wird, erhebe auch ich meine Stimme und verkünde, sie sollen jetzt mal gefälligst wieder mir zuhören. Dann drehen sie sich alle wieder zu mir rum, schauen mich erwartungsfroh an und halten den Kugelschreiber griffbereit.
Waren wir früher auch so nett, aufmerksam und haben den Lehrenden alles geglaubt? Vielleicht bin ich ja wie meine Lieblingsassistentin von früher? Der habe ich auch immer an den Lippen gehangen. Oder die Studenten heute machen alle nebenher eine Schauspielausbildung...
Satz des Tages beim anschließenden Essengehen mit Institutsleuten von unserem neuen Professor: Denken Sie sich doch mal ein Habilthema dazu aus, wir brauchen gute Leute, die sich in diesem Bereich auskennen!
Dieser Satz war an mich gerichtet. Ich habe genickt und tapfer weiter gekaut und versucht, nicht an meine Doktorarbeit zu denken
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Montag, 7. April 2008
Irgendwas hier ist seltsam
berenike, 23:43h
Ich gebe morgen mein erstes Seminar.
Ich habe mich heute zu einem Gleitschirmkurs angemeldet.
Ich habe mich heute zu einem Gleitschirmkurs angemeldet.
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Sonntag, 6. April 2008
Wie schön, dass du geboren bist
berenike, 22:25h
Wir laufen schon seit Stunden durch den Wald. Es ist kühl, aber regnet immerhin nicht. „Was war dein schönster Geburtstag?“ fragt J. Ich muss lange nachdenken und antworte dann “weiß nicht, mir fällt keiner ein“. Ich denke weiter nach. Geburtstage sind immer ein Gradmesser für Beliebtheit gewesen und deswegen waren sie eigentlich immer eine Enttäuschung. Ich erzähle von meinem dreißigsten Geburtstag in Florenz – nicht schön, aber auch nicht ganz schlimm. Dann fällt mir noch eine meiner ganz wenigen Partys ein, die ich zu diesem Anlässen gab, ebenfalls in Florenz. „Das war wenigstens streckenweise sehr lustig, aber eigentlich war ich damals schon viel zu depressiv, um richtig feiern zu können.“ Der Name des Italieners mit den schwarzen Augen aus Samt, der noch geblieben war, als alle anderen sich verabschiedet hatten, fällt mir nicht mehr ein. "Letztes Jahr hast du mich angerufen und sehr geweint“, fällt meinem Freund noch ein. Ich hatte es schon wieder vergessen, erinnere mich aber noch genau an meine Enttäuschung, weil nur eine meiner sechs Schwestern an mich gedacht hatte. Das kann mir dieses Jahr nicht passieren, ich bin nicht zu Hause!
Es sollte dann noch mein schönster Geburtstag werden – jedenfalls in der Kategorie keine große Feier...
Nach unserer sechsstündigen Wanderung kamen wir einigermaßen ermattet wieder im Kloster an, duschten kurz und gingen über den Kreuzgang zur Wohnung der Stiftsdame. Eingeladen waren wir zum Pizzaessen bei dieser uralten und ganz wunderbaren Frau, die ich erst zwei Tage zuvor kennen gelernt hatte – dass wir an diesem Abend bei ihr eingeladen waren, lag nicht an meinem Geburtstag, sondern daran, dass wir gerade im Kloster zu Gast waren und J. mit der Dame schon seit vielen Jahren befreundet ist. Ebenfalls eingeladen war noch der Pfarrers des Ortes, er wusste allerdings nicht, dass aus der Einladung eine Geburtstagsfeier geworden war. Er war sehr lebhaft und sympathisch, und obwohl er gerade ein schlimmes Schicksal zu verarbeiten hat, von mitreißender Fröhlichkeit. Erst war das mir auch etwas unangenehm, wurde dann aber so herzlich begrüßt und gefeiert, dass ich nur noch strahlend dasaß wie ein Kind und als Geburtstagskind die größten Pizzastücke bekam, eine Kerze vor meinem Platz und sogar ein Lied gesungen.
Das war alles keine rauschende Feier, keine tausend Freunde und Familienmitglieder die anrufen um zu gratulieren, keine unzähligen wertvollen Geschenke. Aber es hat mich sehr angerührt, ich war einfach glücklich.
Es sollte dann noch mein schönster Geburtstag werden – jedenfalls in der Kategorie keine große Feier...
Nach unserer sechsstündigen Wanderung kamen wir einigermaßen ermattet wieder im Kloster an, duschten kurz und gingen über den Kreuzgang zur Wohnung der Stiftsdame. Eingeladen waren wir zum Pizzaessen bei dieser uralten und ganz wunderbaren Frau, die ich erst zwei Tage zuvor kennen gelernt hatte – dass wir an diesem Abend bei ihr eingeladen waren, lag nicht an meinem Geburtstag, sondern daran, dass wir gerade im Kloster zu Gast waren und J. mit der Dame schon seit vielen Jahren befreundet ist. Ebenfalls eingeladen war noch der Pfarrers des Ortes, er wusste allerdings nicht, dass aus der Einladung eine Geburtstagsfeier geworden war. Er war sehr lebhaft und sympathisch, und obwohl er gerade ein schlimmes Schicksal zu verarbeiten hat, von mitreißender Fröhlichkeit. Erst war das mir auch etwas unangenehm, wurde dann aber so herzlich begrüßt und gefeiert, dass ich nur noch strahlend dasaß wie ein Kind und als Geburtstagskind die größten Pizzastücke bekam, eine Kerze vor meinem Platz und sogar ein Lied gesungen.
Das war alles keine rauschende Feier, keine tausend Freunde und Familienmitglieder die anrufen um zu gratulieren, keine unzähligen wertvollen Geschenke. Aber es hat mich sehr angerührt, ich war einfach glücklich.
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