Mittwoch, 16. März 2011
Aufstand
Mein Körper rebelliert gegen das unfassbare Glück. Ganz so, als ob es ja nicht sein dürfte:

- Blasenentzündung
- Weisheitszahn mit Hamsterbacke (innerhalb von wenigen Tagen vom langjährigen Bodendecker zum vollausgewachsenen Zahn gewachsen, leider hat er aus Platzgründen die Räumungsklage schon bekommen)
- Nichtessenkönnen (-4 kg)

Vielleicht, weil alles so schnell ging. Irgendein Teil von mir kommt nicht mit. Dann sind es Wachstumsschmerzen, weil ich gerade die volle Verantwortung für mein Leben übernommen habe. Und für eine wunderbare Beziehung.

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Donnerstag, 10. März 2011
Gescheitert
Wir wollten es langsam angehen lassen.
Weil ich die Angewohnheit habe, mich zu schnell in eine neue Beziehung zu flüchten, mehr noch, eine zu beginnen, um aus der alten gehen zu können, wollten wir uns beiden viel Zeit lassen. Nicht jeden Tag mehrere Stunden miteinander telefonieren, nicht sich gegenseitig per Telefon wecken, nicht sofort das nächste Wochenende miteinander zu verbringen.
Nebenher, neben diesem Rausch, der mich mit einem Dauergrinsen durch den Tag laufen lässt, dass nur durch anatomische Grenzen im Zaum gehalten wird, trauere ich ja auch noch ein wenig um meinen großen, liebe- und verständnisvollen J.

Wir sind grandios gescheitert mit diesem Vorsatz.

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Dienstag, 8. März 2011
Ende
"Irgendwas ist anders", sagt mein Tanzpartner als wir mit Foxtrott beginnen. Ich grinse nur. "Du tanzt viel geschmeidiger." Ich grinse noch breiter. "Ich habe mich gestern von J. getrennt - und - davor das Wochenende mit einem anderen Mann verbracht."

Mein frühes Losfahren am Freitag hatte den Vorteil, dass ich ggf. am selben Tag wieder zurück fahren kann.
Eigentlich wollte ich am Samstag weiter zu J. fahren.
Ich kam erst am Sonntagabend bei ihm an.
Auf der Fahrt Bach gehört, zuletzt die Matthäus-Passion in der Einspielung von Nikolaus Harnoncourt. In allen Gedanken Empfindungen noch beim Theologen. Bei dieser maßlosen Zeit. Auf den letzten Metern dann die ergreifende Alto-Arie 'Erbarme dich Gott' - "... Herz und Auge weint vor dir...". J. wusste es schon. Er kennt mich ja besser als jeder andere Mensch.

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Donnerstag, 3. März 2011
Ausflug
Planungsstand nach dem über vierstündigen Telefonat gestern AbendNacht: Wir treffen uns auf halber Wegstrecke in einem netten kleinen Weindorf, Spaziergang und Kaffeetrinken oder so.

Planungsstand nach einem weiteren langen Gespräch heute morgen: Ich fahre gleich ganz zu ihm. Morgen. Dann mal sehen.

J. wird aufgeklärt, sobald ich (wahrscheinlich Samstag) bei ihm bin. Persönlichkeit und Ehrlichkeit hat er immerhin verdient. Und ich bin so früh bei Theologen, dass ich bei Meinungsänderung immernoch wieder fahren kann.

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Dienstag, 1. März 2011
ZURÜCKGETRETEN
Ich mach sofort einen Champagner auf.

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Montag, 28. Februar 2011
Theologe, kath.
Geschäftsessen Samstagabend. Es ergab sich halt so schön. Mit einer Bekannten plane ich gerade ein gemeinsames Projekt, sie, ihr Chef und eine Freundin von mir, die ebenfalls involviert sein wird, waren am Wochenende wegen einer Tagung in der Stadt.
Geschäftsessen halt am Samstag mit viel Wein und immer länger werdenden Blicken aus Theologenaugen.

Ich mag keine blonden Männer.
Ich mag keine Katholiken.
Aber jetzt wird viel gemailt, weil vieles besprochen werden muss, dabei ist gerade nichts mehr zu besprechen, solange nicht mein Chef mal wieder aus dem Urlaub zurück kommt.

Und ich mag es ja, Projekte zu planen und dann die Arbeit anderen zu überlassen. In fünf Wochen kommt die eigentliche Stelleninhaberin meiner derzeitigen Beschäftigung aus dem Mutterschutz zurück. Bis dahin will ich das Projekt stehen haben und vielleicht nochmal einen blonden Katholiken gesehen haben, der das Partnerinstitut leitet.

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Sonntag, 13. Februar 2011
Worst case
Wie komme ich aus dieser Geschichte elegant wieder raus!?!!!

Gerade mit dem Taxi nach Hause gefahren.
Sie schläft selig.
Ich nicht.

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Freitag, 11. Februar 2011
Wilder Tag
Vormittags einem ewig nörgelnden Fotografen, der die Verbesserungsvorschläge unseres Perfektionistenfotografen nicht annehmen will, durch eine durchtriebene Charmeoffensive den Wind aus den Segeln genommen. Danach war er zahm und Chef zufrieden.

Mittags im Lieblingslokal dem schönen Therapeuten erklärt, warum er keine Wohnung findet und wie er sich selbst blockiert. Danach war er nachdenklich und hat eine große Runde Kuchen spendiert.

Nach dem Essen von Herzen lachend aus dem Büro meiner Freundin gewankt. Sie hält mich über ihre neue Eroberung auf dem Laufen. Alles sehr erfreulich, alles sehr verwickelt. Zwischendurch haben wir endlich ein Hotel für die Großtagung gefunden.

Danach eine Lebens- und Studienberatung mit meiner Lieblingsstudentin absolviert. Nachdem wir alle in Frage kommenden Uniinstitute für einen Wechsel durch hatten, konnte ich ihr nur zum Bleiben raten: Wir wollen sie auf jeden Fall im Forschungsprojekt haben! Und dass es kein angemessenes Institut für diese Fachrichtung gibt, ist ein Skandal.

Ich kann keinen Urlaub nehmen. Die allerunfähigste Sekretärin der Uni konnte meinen Urlaubsantrag nicht bearbeiten, weil sie mir aus Versehen einen Zettel mit einer 2010 statt 2011 drauf ausgehändigt hatte. Die handschriftliche Korrektur meinerseits war nicht ausreichend, die Bitte um neue Ausstellung mit richtiger Jahreszahl wurde krankheitsbedingt nicht bearbeitet. Ergo habe ich keinen Urlaub beantragt, so einfach ist das. Auch egal, sagte ich dem Chef, ich könne sowieso erst Mittwoch in Urlaub gehen wegen wildgewordener Fotografen, die ich noch nicht gezähmt hatte.

Bitte. Bald einen anderen Job mit Forschung. Ich bin nicht gut in Verwaltung.

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Mittwoch, 9. Februar 2011
Mietnomade
Die Wohnung könnte kaum besser sein für mich. Einziger Haken: nichts Besonderes, aber es soll ja auch nur für ca. drei Jahre sein.
Größe völlig ausreichend, gut geschnitten, Grabesruhe, Waldnähe und verblüffend günstig. Der schöne Therapeut war sichtbar nervös, mir sein Chaos und Schlafzimmer zeigen zu müssen und täuschte dringende Geschäfte vor. Es gibt neben einem Keller auch einen riesigen Trockenboden und Küche und Waschmaschine bekomme ich gratis dazu. Der ach so adrette, ordentliche und korrekte Jungfraumann lebt seit sechs Jahren im Provisorium mit Matratze auf dem Boden, ein Zimmer als Abstellkammer missbraucht und beeindruckender Unordnung. Südbalkon und genügend Parkplätze in der Straße gehören ebenfalls dazu, zu Fuss bin ich in 10 Minuten im Institut.

Nächste Woche ziehe ich erstmal in die nächste Wohnung zur Zwischenmiete. Das unstete Leben, über das meine Umwelt gerade nur den Kopf schüttelt, gefällt mir derzeit gut und entspricht genau meinem Lebensgefühl.

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Montag, 7. Februar 2011
Pony
Das Wochenende mit J. war geruhsam und mit einer schönen Veranstaltung. Ich hatte um ein Zeichen gebeten, wie es für uns beide weitergehen soll und es kam: J. kauft sich gerade ein neues Bett. Er kauft es sich allein, ohne es sich mit mir zusammen auszusuchen. Es ist für uns beide okay so - das ist ein deutliches Zeichen!
Der Abschied heute morgen war herzlich und als ich zu meinem Auto ging, fühlte ich mich befreit. Irgendwann demnächst werde ich ihn verlassen, aber noch ist es nicht an der Zeit.

Geschwindigkeitsrekord auf der Rückfahrt ins Städtchen. Mein nächster Wagen wird mehr PS und eine bessere Kurvenlage haben. Aber auch das hat noch Zeit.

Dann Mittags der schöne Therapeut. Ich drehe nun das Spiel um und statt dass ich ihn anfangs immer zu ernst nahm, verdrehe ich ihm nun alles Gesagte. Morgen sehe ich mir seine Wohnung an, damit ich endlich entscheiden kann, ob ich sie übernehmen will.

Der schwungvolle Tag bekam leider zunächst eine Stockung als V. anrief um das heute Tanzen abzusagen, dabei hatte mir doch gerade die Vorfreude darauf zu soviel Elan verholfen. Er ist krank, unser kurzes Telefonat war sehr vertraut, fast zärtlich. Diese Begegnung von letzter Woche spukt mir immernoch im Kopf herum und lässt mich nicht schlafen, weil sie zuviel aufgewirbelt hatte.

Statt Tanzen ging ich dann Laufen. Es war schon dunkel und ich lief über die Felder am Fluss entlang, zunächst gesittet langsam. Aber der Schwung des Tages musste irgenwohin und meine Füsse rannten los. Da auch das Herz durchging, kapitulierte irgendwann der Kopf und ließ die Zügel schießen.

Ich möchte mir einen Pony schneiden lassen. Mal sehen, was mein Friseur dazu meint.

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