Donnerstag, 24. November 2011
Der Rabe ist tot.

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Montag, 21. November 2011
kleines Wunder
Das Telefon klingelt sehr spät. Erst will ich nicht mehr drangehen, weil ich morgends sehr früh raus muss und sprinte dann doch los. Trotz der späten Stunde über eine Stunde telefoniert. Seine Stimme zu hören nach der langen Zeit, sein Lachen, seine Dankbarkeit: dafür nehme ich gerne ein Schlafdefizit in Kauf. Die leise zaghafte Äußerung, dass er mich gerne sehen würde, wird ebenso vorsichtig meinerseits bestätigt. Vielleicht in den nächsten zwei Wochen, wenn er viel zu viel unterwegs ist und immer mal wieder in der Nähe meiner Stadt vorbeifahren müsste. "Halt hier auf einen Kaffee" - "ich seh mal, ob ich es einrichten kann." Keine Versprechen, das wäre wieder zu einengend. Für beide.

"...als ich zu dir auf Distanz gegangen bin," war in diesem Gespräch eine Formulierung von ihm und das umschreibt es treffender, als eine Trennung. Denn als Trennung habe ich es nie empfunden.

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Mittwoch, 16. November 2011
Psychopath
Mittagessen mit meinem Kontakt aus der Öffentlichkeitsarbeit.
Ich erzähle ihr die Geschichte, dir mir jüngst auf einer Tagung zugetragen wurde (ohne das die betreffende Person eine Ahnung davon hatte, dass ich den Übeltäter kenne, schon mit ihm zu tun gehabt hatte und nun wieder, indem er die Doktorandin aus meinem Projekt geheiratet hat, in irgendeiner Weise, und ich hoffe nur sehr sehr am Rande, involviert bin).
Ihr wird genauso schlecht, wie mir damals. "Ruf den Personalrat an, das wird hier zwar nichts mehr retten, aber der sammelt schon lange und kann wenigstens im Nachhinein eine peinliche Untersuchung starten." Werd ich, muss noch Mut sammeln, Urkundenfälschung unterstellt man nicht alle Tage jemanden.

Und dann erzählt sie. Von den Mitarbeiterinnen, Doktorandinnen und Studentinnen des Professors und der Frauenbeauftragten. Da war mehr als einmal seine Hand an einem Hintern, an dem sie nicht erwünscht war und mehr. Und jetzt hat er diese Doktorandin aus meinem Projekt... Mann!

Mit der hatte ich heute eine produktive Sitzung. Ich nehme sie nicht in Sippenhaft (ich versuchs), ich möchte mit ihr eine gute Zusammenarbeit. Sie ist mir auch nicht unsympathisch und macht ihre Arbeit sehr gut. Etwas zu übereifrig, aber damit nimmt sie mir Arbeit ab und ich war ja früher genauso. Und manchmal denke ich, wenn wir überlegen und planen: "wenn du wüsstest, was ich weiss" und "bis du denn völlig von Sinnen, diesen 25 Jahre älteren Psychopathen zu heiraten?" und "weisst du eigentlich, was man so über ihn - und nun auch über dich - denkt und weiss?"
Aber ich sage natürlich nichts. Geht mich ja auch nichts an. Und bei seltsamen Liebesgeschichten muss ich mir doch ersmal an die eigene Nase packen...

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Samstag, 12. November 2011
search request: doktorvater umarmen
Ehrlich, habe ich nie gemacht!
Sehe ich auch keine Notwendigkeit zu.
Warum auch?

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Donnerstag, 10. November 2011
Impulsgeber
Ich habe einen kleinen Impuls gesetzt.
Es war die Reaktion auf einen Beitrag von mir in einem anderen Blog hier, die mir gezeigt hatte, dass jetzt die Zeit dafür da ist.
Dass ich der Impulsgeber sein muss, wusste ich von Anfang an.

Jetzt weg von Mailbox und Telefon. Ich will nicht ständig auf eine Antwort warten müssen, die vielleicht nie kommt und wenn ja, dann bestimmt nicht so schnell.
Warten konnte ich noch nie gut. Aber ich lerne ja gerade alle diese Dinge, die ich noch nie konnte.
Also nicht warten, sondern weiterleben.

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Dienstag, 8. November 2011
Tagungsnachlese
Nach den vielen Staus kam ich so spät und genervt im Tagungshaus an, dass ich offensichtlich die Autotüre sperrangelweit offen stehen gelassen habe. So wurde mein Wagen jedenfalls am nächsten Morgen aufgefunden, aber in einem gutkatholischen Haus kommt so schnell nichts weg - außer viel Alkohol! Je Nacht gab es nur vier Stunden Schlaf und trotz des fühlbaren Restalkohols am nächsten Morgen, sprang ich jedesmal topfit und gutgelaunt aus dem Bett. Bei solchen Veranstaltungen läuft bei mir ein anderes Programm und das wurde erst abgeschaltet, nachdem ich bei Kaffee und Kuchen im chaotischen Haus meiner Eltern saß. Die sprachen über die Restaurierung der Biedermeierstühle unserer Vorfahren, dabei hätte die Toillette einer gründlichen Reinigung bedurft. Schön wars trotzdem, besonders auch der Spaziergang mit meinem wortkargen Vater und seinen Fragen nach meiner Beziehung.

Viel passiert in den drei Tagen:
- Das angebotene Du, mit sorgsamer und gerührter Umarmung um 3 Uhr morgends vom alten Bauforscher.
- Die Begrüßungsworte meine Doktorvaters: "Sie Freude meiner Seele!" Manchmal macht er mir Angst. Und während seines Vortrags krochen meine Doktorschwester und ich immer tiefer in unsere Sitze. Nicht wegen des Inhalts.
- Bei nächster Gelegenheit solle ich doch auchmal etwas dazu beitragen, sagte der Organisator zum Abschied. Endlich hatte er es begriffen!
- Eine so unglaubliche Geschichte gehört, dessen Verursacher ich kenne und in die ich über einige Umwege selbst verstrickt werden könnte. Personalrat, bitte einschreiten! Ich weiss noch nicht, inwiefern ich darauf reagieren werde, aber ich kann das nicht einfach so laufen lassen.
- Immer wieder den Drang unterdrückt, eine SMS an den Theologen zu schicken, weil so schöne Gespräche und Kontakte zustandekamen, von denen er die meisten Beteiligten kennt, wenn nicht sogar mit ihnen befreundet ist.
- Die Liste der Interessenten an der Druckfassung meiner Diss beträchtlich erweitert.

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Montag, 7. November 2011
kein Theologenlebenszeichen
Preisverleihung mit großem Uniauftrieb. Die Preisträgerin ist sympathisch, der Forschungsfeuereifer ist ihr anzumerken.
Ich bin immernoch erschöpft von dem ganzen Chaos, Grübeln und vom Nichtessenkönnen. Dass man es mir deutlich ansieht, stört mich gerade mal garnicht. Hinterher Empfang. Ich halte mich an meine Freunde, auf karrierepolitischen Smalltank bin ich genausowenig scharf, wie auf Sekt und Häppchen.
Die Professorin, die ich wegen meiner Stellenkürzung ins Vertrauen gezogen hatte, kommt auf mich zu, wird aber von auswärtigen Gästen aufgehalten. Ich suche später nicht wieder ihre Nähe, kein Mitleid jetzt bitte.

Mein Fan aus der Öffentlichkeitsabteilung kannte die Geschichte noch nicht, wir beschließen trotzallem eine Pressemitteilung. "Großes Foto von dir, nicht von den Professoren, ich werde das den Journalisten schon beibiegen." Und wir beschließen, bald nicht mehr an diesem Ort zu sein. Mich hält hier nichts mehr und sie geht vor die Hunde, wenn sie weiterhin diesen Doppeleinsatz leisten muss.

Aber was ich nicht verstehe, ist diese unsinnige Lebensfreude, die mir immer wieder ein Loch in den Bauch brennt.

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Mittwoch, 2. November 2011
BHANG
Zwei Flaschen Wein mit Inga.
Der erste übergroße Schmerz ist erstmal weggetrunken und weggeredet.
Die Fahrt nach Hause: Der zu schnelle und aggressive schwarze Smart auf der Autobahn war ich. Allen, denen ich damit Unannehmlichkeiten bereiten haben sollte, es tut mir Leid. Das nächstemal fahre ich vielleicht wieder gesitteter. Diesmal gings nicht anders und Schreien im Auto ist wohltuend! Geschwindigkeitsrekord.

Wir sind auseinander. Sind wir das wirklich? Der Himmel wirds richten.

Danke für diese (meistens) wunderschönen acht Monate, du wunderbarer Mensch! Finde deinen Weg.

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Mittwoch, 26. Oktober 2011
Vertrag unterschrieben
Nachdem es erst so aussah, als ob die Univerwaltung mal wieder alle Kreativität aufwenden würde, um den Vertrag nicht weiterbearbeiten zu müssen (erstmal auf irgendwelchen Stapeln einstauben zu lassen, Vorbehalte pflegen, Personalräte tagen lassen, den Behindertenbeauftragten seinen großen Auftritt zu verschaffen oder einfach mal in den Urlaub gehen), gings dann doch auf einmal ganz schnell: Gerade unterschrieben!

Ab nächster Woche also wieder mit Geld weiterarbeiten. Und sogar mein Arbeitsplatz, der mir eigentlich erst ab dem 1. Dezember zur Verfügung stehen sollte, wird jetzt schon nächste, spätestens aber übernächste Woche frei.

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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Nägel ohne Köpfe
Ich beklage mich über meine halbe Arbeitsstelle und meine halbe Beziehung. Aber was tue ich? Ich lebe in einer halbfertigen Wohnung. Geradeeben: Bett bestellt, obwohl ich eigentlich warten wollte, bis ich den Vertrag unterschrieben habe. Aber vielleicht muss man nicht immer auf die Vorleistung warten, sondern selber mal in Vorleistung gehen, damit es weitergehen kann.
Und: Einen halben Meter Teppichleisten angeschraubt. Denn wenn ich die nicht endlich angeschraubt habe, kann ich nicht das Bücherregal umstellen, hätte also auch keinen Platz für das Bett, dort, wo es hinsollte. Und für ein Sofa, dass nach dem Bett kommen sollte.
Wie soll ich denn auch gut arbeiten können, wenn mein Arbeitsmaterial im Schlafzimmer steht - dort schläft es womöglich, zumindest blockiert es mich. Und wie soll ich eine Beziehung führen können, wenn meine Wohnung unwohnlich ist und mein Schlafzimmer mit Arbeitsdingen blockiert, anstatt ein schönes Bett zu beherbergen?

Später weiter mit der Teppichleiste.

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