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Mittwoch, 22. August 2012
Miniwalfisch
berenike, 13:16h
Schließlich sitze ich in etwas unvorteilhafter Haltung auf dem Stuhl und meine Frauenärztin zeigt auf dieses längliche Ding vor dunklem Hintergrund: "das ist ihr Kind!" In der Mitte pulsiert es und auf dem Bild sieht es aus wie ein Miniwalfisch. Etwas klein sei es, aber noch nicht besorgniserregend. Der verrückte Radfahrer war die ganze Zeit dabei und das war gut so. Eigentlich hat sich durch die Untersuchung nichts geändert, aber mir kommt es jetzt offizieller vor. Hinterher war ich dann völlig durcheinander in einem Wirrwarr aus Ängstlichkeit und Bewegtheit und der Zustand hält immernoch an: Arbeiten ist gerade nicht möglich, dabei geht es mir körperlich gut. Wahrscheinlich wäre gerade ein Job mit geregelten Arbeitszeiten und Aufgaben, die von anderen vorgegeben werden, für mich leichter zu bewerkstelligen.
Man hat zuviele Entscheidungsmöglichkeiten. Ich werde diesen Test wohl nicht machen, aber ich habe noch Gesprächsbedarf und so bin ich für morgen bei der Diakonie angemeldet. Und zwar allein.
Man hat zuviele Entscheidungsmöglichkeiten. Ich werde diesen Test wohl nicht machen, aber ich habe noch Gesprächsbedarf und so bin ich für morgen bei der Diakonie angemeldet. Und zwar allein.
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Montag, 20. August 2012
Abgang
berenike, 13:37h
Die Radunfälle scheinen gerade bei blogger.de üblich zu sein und so hatte ich auch gestern meinen ersten Abgang (seit meinen spektakulären Stunts in der Studentenzeit oder der Kollision mit einem Lieferwagen in Italien) bei einer Radtour. Und während ich noch auf den Boden sitzend, das Rad einige Meter hinter mir, versuche kleine Steinchen aus Händen und Unterschenkel zu pulen, schimpfe ich das erstemal laut mit dem verrückten Radfahrer. Wie soll ich auch wissen, dass auf abschüssigem Schotterweg plötzlich links abgebogen werden soll!
Kurze Zeit drauf werde ich nochmal laut (ich war auch schonmal ausgeglichener), weil sich die Hinfahrt zum Brunch mit Freunden, also nur mit Minifrühstück, als 40 km-Strecke hinzog, obwohl mich vor einiger Zeit schon eine 50 km-Fahrt mit vielen Pausen (und Steigungen) fast an meine Grenzen brachte. Eigentlich war auch derselbe Weg als Rückfahrt vorgesehen, der konnte aber dann um die Hälfte verkürzt werden.
Dann im Zug, eingekeilt zwischen vielen anderen Rädern und zwei Rollstühlen, hatte ich ein lustiges Gespräch mit der Fahrerin beider (sic!) Rollis, die in Kürze bei den Paralympics teilnimmt und allein mit ihrem Fortbewegungsmittel und Sportgerät unterwegs ist. Und da stellt man sich so an wegen ein bisschen Schwangerschaft...
Kurze Zeit drauf werde ich nochmal laut (ich war auch schonmal ausgeglichener), weil sich die Hinfahrt zum Brunch mit Freunden, also nur mit Minifrühstück, als 40 km-Strecke hinzog, obwohl mich vor einiger Zeit schon eine 50 km-Fahrt mit vielen Pausen (und Steigungen) fast an meine Grenzen brachte. Eigentlich war auch derselbe Weg als Rückfahrt vorgesehen, der konnte aber dann um die Hälfte verkürzt werden.
Dann im Zug, eingekeilt zwischen vielen anderen Rädern und zwei Rollstühlen, hatte ich ein lustiges Gespräch mit der Fahrerin beider (sic!) Rollis, die in Kürze bei den Paralympics teilnimmt und allein mit ihrem Fortbewegungsmittel und Sportgerät unterwegs ist. Und da stellt man sich so an wegen ein bisschen Schwangerschaft...
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Montag, 13. August 2012
Nebenwirkungen
berenike, 14:06h
Immer gut, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und so fahren S. und ich erst mit den Rädern zu einem Ort, an dem ich etwas für mein Forschungsprojekt überprüfen möchte, und dann durch blühende Heide, viele Steigungen und immer besser werdendes Wetter wieder zurück.
Die Kirche in dem Ort hat zu. Hat sie sonst nie und hat sie auch nicht zu sein, bestätigt mir eine Stadtführerin, die gerade mit ihrer Gruppe um die Ecke bog, und verriet mir, wo der Pfarrer wohnt. Der entschuldigt sich, drückt mir einen armlangen Schlüssel in die Hand und verspricht, gleich nachzukommen. Wegen mir muss er das nicht. Ich habe grundsätzlich garnichts gegen Pfarrer, wenn sie ihren Beruf ausüben. Wenn Sie mir aber den Unsinn der Heimatforscher über ihre Kirche erzählen wollen - oder schlimmer noch, was sie sich selbst so ausgedacht haben - während ich einfach nur die Nase in ein paar Baufugen stecken möchte, können sie meine Geduld erheblich strapazieren. Wenn ich ihnen nämlich bei jedem Satz widerspreche, sind sie schnell beleidigt, weil es sich ja, und das ist auch völlig richtig so, um ihre Kirche handelt und wer müsste sich nicht besser auskennen, als der Pfarrer?!
Meine Laune besserte sich auch nicht, weil sich das, was ich überprüfen wollte, als ein handfestes Problem herausstellt. Wars nun eins oder nicht und wenn nicht, was um himmelswillen dann? Und noch schlechter wurde meine Laune, als ich sehr viel später Schwangerschaftsnebenwirkungen an mir entdeckte, die ich nun wirklich nicht haben will. Sehr sehr unangenehm und wenn ich Pech habe, kein Radfahren mehr.
Die Kirche in dem Ort hat zu. Hat sie sonst nie und hat sie auch nicht zu sein, bestätigt mir eine Stadtführerin, die gerade mit ihrer Gruppe um die Ecke bog, und verriet mir, wo der Pfarrer wohnt. Der entschuldigt sich, drückt mir einen armlangen Schlüssel in die Hand und verspricht, gleich nachzukommen. Wegen mir muss er das nicht. Ich habe grundsätzlich garnichts gegen Pfarrer, wenn sie ihren Beruf ausüben. Wenn Sie mir aber den Unsinn der Heimatforscher über ihre Kirche erzählen wollen - oder schlimmer noch, was sie sich selbst so ausgedacht haben - während ich einfach nur die Nase in ein paar Baufugen stecken möchte, können sie meine Geduld erheblich strapazieren. Wenn ich ihnen nämlich bei jedem Satz widerspreche, sind sie schnell beleidigt, weil es sich ja, und das ist auch völlig richtig so, um ihre Kirche handelt und wer müsste sich nicht besser auskennen, als der Pfarrer?!
Meine Laune besserte sich auch nicht, weil sich das, was ich überprüfen wollte, als ein handfestes Problem herausstellt. Wars nun eins oder nicht und wenn nicht, was um himmelswillen dann? Und noch schlechter wurde meine Laune, als ich sehr viel später Schwangerschaftsnebenwirkungen an mir entdeckte, die ich nun wirklich nicht haben will. Sehr sehr unangenehm und wenn ich Pech habe, kein Radfahren mehr.
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Freitag, 10. August 2012
7. Woche
berenike, 13:43h
Leicht übel. Nicht so, dass ich mich übergeben müsste oder nichts mehr essen könnte, aber so, dass es sehr auf die Konzentration geht. Aber ich muss schreiben! Hochkonzentriert, so mit vielen lateinischen Quellen und einem Berg an Literatur und kniffligen Forschungsproblemen!
Der verrückte Radfahrer war betrübt, weil er mir passend zur Schwangerschaft keine große Wohnung oder gar ein Haus und ein üppiges Gehalt samt regelmässigen und normalen Arbeitszeiten liefern konnte. Aber ich konnte ihn beruhigen und meine den Quatsch, den ich erzähle, sogar ernst: Hätte ich jetzt so einen Partner, würde ich mich nur noch um die Einrichtung des Kinderzimmers und die Ausstattung der Linse kümmern und nicht mehr um den Aufsatz, den Vortrag und mein Forschungsprojekt (das sowieso gerade zu kurz kommt). Irgendwann würde ich damit sehr unzufrieden und unglücklich werden und auf so krude Ideen wie meine Schwester kommen, die mit einen Mann mit ausreichend Geld und ein Haus in Berlin und zwei immer selbstständigeren Kindern die meiste Zeit der Tage vor dem Internet in irgendwelchen Foren verbringt und das für das Leben hält. So verdienen wir gleichvielwenig und ich habe die Chance, an der Situation zu wachsen, nicht nur an Bauchumfang.
Der verrückte Radfahrer war betrübt, weil er mir passend zur Schwangerschaft keine große Wohnung oder gar ein Haus und ein üppiges Gehalt samt regelmässigen und normalen Arbeitszeiten liefern konnte. Aber ich konnte ihn beruhigen und meine den Quatsch, den ich erzähle, sogar ernst: Hätte ich jetzt so einen Partner, würde ich mich nur noch um die Einrichtung des Kinderzimmers und die Ausstattung der Linse kümmern und nicht mehr um den Aufsatz, den Vortrag und mein Forschungsprojekt (das sowieso gerade zu kurz kommt). Irgendwann würde ich damit sehr unzufrieden und unglücklich werden und auf so krude Ideen wie meine Schwester kommen, die mit einen Mann mit ausreichend Geld und ein Haus in Berlin und zwei immer selbstständigeren Kindern die meiste Zeit der Tage vor dem Internet in irgendwelchen Foren verbringt und das für das Leben hält. So verdienen wir gleich
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Montag, 6. August 2012
Siebenschläfer
berenike, 23:10h
S. schlug eine kleine Radtour vor, deren Ziel die angeblich schönste und geheimste Stelle unseres Flusses war. Ich kanns bestätigen: Wildromantisch und dermassen geheim, dass man als normaler Mensch dort nicht hinkommen würde. Aber ich bin ja nicht mit einem normalen Menschen unterwegs und so gelangen wir nach dem Überqueren versumpfter Kuhweiden (beinahe hätte ich einen meiner Gummistiefel dort lassen müssen), Überwinden mehrerer Zäune (Stacheldraht, versteht sich) und einem wirklich steilen Hang an seine Lieblingsbadestelle. Dass es sich bei sowas nicht um Badestrand und stilles Gewässer handeln würde, hätte mir klar sein müssen. Splitternackt bis auf die Gummistiefel, stapften wir erstmal eine Weile durch eine Ströhmung, bei der man nur mühsam einen Fuss vor den anderen setzen konnten. Und was ich anfangs nie für möglich gehalten habe, weils mir viel zu gefährlich erschien, habe ich mich dann doch noch getraut: sich vom Wasser durch die Strohmschnellen tragen lassen! Okay, ich nur an den leichten Stellen mit anschließendem Adrenalinkicheranfall, S. dafür auch mit den ganz schnellen und ein richtig langes Stück... Hilfe, der zukünftige Vater meines Kindes ist ein Verrückter!
Danach war ich froh über den Kuchen in der Fahrradtasche, denn vor dem Losfahren hatte ich mich noch darüber lustig gemacht, warum man Gummistiefel und Proviant für einen kurzen Ausflug (fünf Stunden dann doch) einpacken muss. Als Picknickort wählten wir einen Hochsitz und oben angekommen stellten wir fest, dass sich den schon jemand anderes als Wohnort auserkoren hatte: Ein Siebenschläfer, der so verwirrt davon war, vor seiner üblichen Zeit geweckt zu werden (der Förster kommt ja immer erst später), dass er erstmal mir ans Bein gesprungen ist und dann verpennt auf dem Boden herumsass, bis er sich auf die Leiter verzog. Wir haben ihm dann ein Stück Sesamschnitte als Entschädigung für den Schrecken dagelassen, obwohl ich die am liebsten ganz alleine gegessen hätte als Entschädigung für meinen Schrecken: Siebenschläfer am Bein! Was für ein drolliges Kerlchen das ist, habe ich erst danach gesehen.

Keine Kamera dabei, deswegen von Wikipedia
Als wir den Platz wieder geräumt hatten, ist der kleine Kobold sofort wieder nach oben geklettert. War wohl noch müde und wollte weiterschlafen, jedenfalls sah er danach aus.
Danach war ich froh über den Kuchen in der Fahrradtasche, denn vor dem Losfahren hatte ich mich noch darüber lustig gemacht, warum man Gummistiefel und Proviant für einen kurzen Ausflug (fünf Stunden dann doch) einpacken muss. Als Picknickort wählten wir einen Hochsitz und oben angekommen stellten wir fest, dass sich den schon jemand anderes als Wohnort auserkoren hatte: Ein Siebenschläfer, der so verwirrt davon war, vor seiner üblichen Zeit geweckt zu werden (der Förster kommt ja immer erst später), dass er erstmal mir ans Bein gesprungen ist und dann verpennt auf dem Boden herumsass, bis er sich auf die Leiter verzog. Wir haben ihm dann ein Stück Sesamschnitte als Entschädigung für den Schrecken dagelassen, obwohl ich die am liebsten ganz alleine gegessen hätte als Entschädigung für meinen Schrecken: Siebenschläfer am Bein! Was für ein drolliges Kerlchen das ist, habe ich erst danach gesehen.

Keine Kamera dabei, deswegen von Wikipedia
Als wir den Platz wieder geräumt hatten, ist der kleine Kobold sofort wieder nach oben geklettert. War wohl noch müde und wollte weiterschlafen, jedenfalls sah er danach aus.
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Sonntag, 5. August 2012
Er weiss es jetzt
berenike, 00:33h
Etwas nervös, wie er die Neuigkeiten aufnehmen wird, war ich schon. Über Kinder und dergleichen hatten wir nie gesprochen. In den wenigen Wochen war dies einfach noch kein Thema und ich hatte immer eher Ablehnung signalisiert, weil ich definitiv keine wollte. Spätabends kam er erst mit dem Zug an, verwildert von der zweiwöchigen Radreise und hungrig. Bis wir endlich vom Bahnsteig runterkamen, waren längst alle anderen Aussteigenden weg, so überwältigt war ich vom Wiedersehen. Er sollte erstmal bei mir zu Hause ankommen und etwas Warmes zu Essen bekommen, das sich etwas hinzog, weil er viel zu erzählen hatte und viel zu essen. Sofort nach dem letzten Bissen musste ich dann mit der Nachricht herausplatzen. Er hat sich spontan riesig gefreut, sich aber zurückgehalten, bis er sich sicher war, dass ich das Kind auch wirklich will und ich habe ihm einen langen Katalog aufgelistet, wovor ich alles Angst habe - irgendwann lagen wir uns nur noch lachend in den Armen, weils so absurd und verrückt ist.
Wohnungssuche wird erst nach den berüchtigten drei Monaten gestartet, denn keine von unseren beiden Wohnungen wäre geeignet fürs Familienleben und Zuhausearbeiten und ich bestehe auf einem Arbeitszimmer, auch wenns winzig ausfallen sollte. Solange weitermachen wie bisher.
Wohnungssuche wird erst nach den berüchtigten drei Monaten gestartet, denn keine von unseren beiden Wohnungen wäre geeignet fürs Familienleben und Zuhausearbeiten und ich bestehe auf einem Arbeitszimmer, auch wenns winzig ausfallen sollte. Solange weitermachen wie bisher.
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Mittwoch, 1. August 2012
Intervalltraining
berenike, 21:31h
Seit Wochen mache ich gezwungenermaßen Intervalltraining beim Laufen. Schuld sind die Himbeeren. Und immer wenn ich mir vornehme, jetzt mal ganz normal ohne Zwischenstopps durch den Wald zu laufen, leuchten sie wieder ganz besonders rot und viel im Gebüsch. Die Himbeerzeit könnte ja bald zuende sein (dann kommen die Brombeeren), oder Spaziergänger essen sie mir weg (was sie nie tun und ich nie verstehen werde), denke ich mir dann und laufe zwischen den einzelnen Himbeerbüschen halt ein wenig schneller.
Außerdem brauche ich ja jetzt die Vitamine.
Außerdem brauche ich ja jetzt die Vitamine.
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Freitag, 27. Juli 2012
Gewissheit
berenike, 17:16h
Will ich eigentlich Gewissheit? Was würde es ändern? Es gäbe (erstmal) nichts zu tun und die Sorgen, die ich mir gerade wegen der Ungewissheit mache, würden bei Ja weiter anwachsen, bei Nein allerdings verschwinden. Bis nächste Woche Mittwoch oder Donnerstag könnte ich noch nichtmal mit Jemanden drüber sprechen. Wäre es nicht klüger, bis dahin abzuwarten?
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Donnerstag, 26. Juli 2012
Schrottsmart
berenike, 00:33h
Irgendwann sprang er einfach nicht mehr an und dann stand er halt erstmal rum. Da immernoch keine Entscheidung gefallen war, ob verkaufen, gleich verschrotten oder nochmal reparieren lassen, wurde das Herumstehen weiter ausgedehnt. S. schlug vor, ihn zu seinem Lieblingsmechaniker abzuschleppen, der sagenhaft günstig sei und den solle man doch mal ein Urteil aussprechen lassen.
Das ging alles nicht so leicht, weil der Kleinstoldtimer sich erstmal nicht von der Stelle bewegen wollte, außerdem nicht nur die Elektronik mittlerweile völlig versagte, sondern auch der Schlüssel hinüber war. Ein sehr netter und redseliger dicker gelber Engel brachte ihn dann mit ein paar Hammerschlägen abschleppbereit und ich rollte erstmal von alleine den Berg herunter. Ganz so hatte ich mir die letzte Fahrt in meinem Rennauto nicht vorgestellt und weil es schon fast dunkel war, weder Licht noch Warnblinker funktionierte, stoppte ich lieber beim ersten entgegenkommenden Wagen und S. hängte mich an. Wegen Regen, Dunkelheit und weil natürlich auch keine Scheibenwischer den wochenalten Schmutz von der Frontscheibe loswischen konnten, ging das mit dem gespannten Seil nur nach Gefühl.
Montag rief der Mechaniker an und sprach das Todesurteil aus, vorhin war ich bei ihm, um alle Nötige für Abmeldung und Verschrottung zu veranlassen. Ein Foto zur Erinnerung, da ich sonst nur Blitzporträts habe und weg ist er.
Ich werde das Nichteinparkenmüssen (und deswegen auch nicht -können) vermissen, sonst nicht viel. Nur, dass es halt mein erstes Auto war.
Das ging alles nicht so leicht, weil der Kleinstoldtimer sich erstmal nicht von der Stelle bewegen wollte, außerdem nicht nur die Elektronik mittlerweile völlig versagte, sondern auch der Schlüssel hinüber war. Ein sehr netter und redseliger dicker gelber Engel brachte ihn dann mit ein paar Hammerschlägen abschleppbereit und ich rollte erstmal von alleine den Berg herunter. Ganz so hatte ich mir die letzte Fahrt in meinem Rennauto nicht vorgestellt und weil es schon fast dunkel war, weder Licht noch Warnblinker funktionierte, stoppte ich lieber beim ersten entgegenkommenden Wagen und S. hängte mich an. Wegen Regen, Dunkelheit und weil natürlich auch keine Scheibenwischer den wochenalten Schmutz von der Frontscheibe loswischen konnten, ging das mit dem gespannten Seil nur nach Gefühl.
Montag rief der Mechaniker an und sprach das Todesurteil aus, vorhin war ich bei ihm, um alle Nötige für Abmeldung und Verschrottung zu veranlassen. Ein Foto zur Erinnerung, da ich sonst nur Blitzporträts habe und weg ist er.
Ich werde das Nichteinparkenmüssen (und deswegen auch nicht -können) vermissen, sonst nicht viel. Nur, dass es halt mein erstes Auto war.
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Montag, 23. Juli 2012
Schwarze Männergruppe
berenike, 18:58h
Meine seltsame Männergruppe hat ihre letzte Sitzung. Normalerweise ist in der letzten Semesterwoche nicht mehr sehr viel Mitarbeit oder gar Anwesenheit zu erwarten. Aber in diesem Seminar war ja nichts normal, also war es auch nicht weiter verwunderlich, dass alle da waren und nochmal richtig gut mitgearbeitet wurde.
Der Russe, der trotz der schlechten Noten, die ich ihm jedesmal geben muss, tapfer immer wieder kommt, gab allerdings auch eine Steilvorlage, indem er mal wieder nicht verstanden hatte, worauf es mir ankommt und die Fragestellung außer acht ließ.
Die noch verbleibende Zeit nutzte ich für Feedback und das Ergebnis überraschte mich, obwohl ich es Semester für Semester höre, ich kanns einfach nicht glauben: Mehr Texte! Die Studenten wollen Texte lesen. Freiwillig und zu Hause. Wenn ich früher irgendwelche Texte lesen muss, die nichts mit meinen Referaten oder Hausarbeiten zu tun hatten, habe ich im günstigsten Fall 15 Minuten vor Seminarbeginn schnell einiges überflogen. Sie einzufordern, wäre mir nie im Leben eingefallen!
Zum Abschluss gabs noch ein gemeinsames Kaffeetrinken und jetzt weiss ich manches über die Schwarze Szene und dass ich mich nicht allzusehr wundern sollte, wenn ich einigen der Studenten nachts auf der Straße begegne und sie dann recht seltsam aussehen. Aber mein Vorurteil, dass ein Großteil dieser Leute ihr Leben nicht bewältigt bekommen, hatte sich längst zuvor bestätigt.
Der Russe, der trotz der schlechten Noten, die ich ihm jedesmal geben muss, tapfer immer wieder kommt, gab allerdings auch eine Steilvorlage, indem er mal wieder nicht verstanden hatte, worauf es mir ankommt und die Fragestellung außer acht ließ.
Die noch verbleibende Zeit nutzte ich für Feedback und das Ergebnis überraschte mich, obwohl ich es Semester für Semester höre, ich kanns einfach nicht glauben: Mehr Texte! Die Studenten wollen Texte lesen. Freiwillig und zu Hause. Wenn ich früher irgendwelche Texte lesen muss, die nichts mit meinen Referaten oder Hausarbeiten zu tun hatten, habe ich im günstigsten Fall 15 Minuten vor Seminarbeginn schnell einiges überflogen. Sie einzufordern, wäre mir nie im Leben eingefallen!
Zum Abschluss gabs noch ein gemeinsames Kaffeetrinken und jetzt weiss ich manches über die Schwarze Szene und dass ich mich nicht allzusehr wundern sollte, wenn ich einigen der Studenten nachts auf der Straße begegne und sie dann recht seltsam aussehen. Aber mein Vorurteil, dass ein Großteil dieser Leute ihr Leben nicht bewältigt bekommen, hatte sich längst zuvor bestätigt.
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