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Samstag, 29. September 2012
kleiner Irrtum
berenike, 17:21h
Die Zugfahrt nach Südtirol war ruhig und angenehem. Neun Stunden immer gute Arbeitsbedingungen und mit meinem ständig mich begleitenden Reiseengel ohne Verspätungen und anderen Bahnschrecklichkeiten. Als ich am frühen Abend ankam, war ich zwar etwas verspannt, aber gutgelaunt und mit fertig vorbreiteten Vortrag, der mittlerweile eine runde Sache geworden war. Ich freute mich richtig drauf: auf den nun folgenden Abendvortrag eines fähigen Kollegen, auf die sympathische Professorin, die mich eingeladen hatte, auf neue Kontakte und auch darauf, meine Sachen präsentieren zu dürfen. Im Italienischen war ich wieder richtig drin.
Das kleine Hotel mitten in der Altstadt war schnell gefunden, der Besitzer zeigte mir mein Zimmer mit dem Hinweis, dass er mich ja schon gestern erwartet hätte. Ich dachte mirdabei nur, dass es ein Fehler sein müsse, ignorierte das seltsame Gefühl dabei und packte aus. Irgendwann wurde das Unbehagen, dass die Worte des padrone di casa ausgelöst hatte, so groß, dass ich nochmal auf das Programm sah - und auf meinen Kalender - und auf dem Handy das Datum des aktuellen Tags überprüfte - und alles nochmal von vorn.
Die kleine Tagung war vor gut einer Stunde zuende gegangen.
Ich hätte am Vormittag meinen Vortrag halten müssen.
Ich hatte mir die Daten falsch im Kalender eingetragen.
An die Notfallhandynummer, die man mir gegeben hatte - war ja alles gut vorbereitet - ging niemand mehr dran. In der Uni war kein Büro mehr besetzt. Klar, nach so einem Ereignis geht man entweder noch irgendwo mit Kollegen etwas Essen oder nach Hause. Der verrückte Radfahrer heulte mit mir dann erstmal eine Weile am Telefon, bis ich einfach losgegangen bin. Immerhin musste ich ja auch etwas essen und hatte die Hoffnung, in einem der Altstadtrestaurants eins der beiden bekannten Gesichter zu sehen. Leider nicht, dafür regnete es in Strömen.
Am nächsten Morgen bin ich kurz vor meiner Rückfahrt noch in die Uni, in der Hoffnung, die sympathische Professorin anzutreffen und mich persönlich zu entschuldigen. Sie war nicht da und im Sekretariat kam man auf die Idee, sie einfach auf dem Handy anzurufen und mich dann weiterzureichen. "Du lebst!" waren ihre ersten erleichterten Worte und ich hatte Mühe, im vollbesetzten Sekretariat nicht nochmal loszuheulen. Dann hat sie sich kaputtgelacht und meinte, sowas würde mir nie wieder passieren, und zum Glück ja nur bei ihr und nicht bei einer großen öffentlichen Tagung mit zig bekannten Leuten. Ich soll jetzt den Stoff bei ihr publizieren oder halt ein andernmal vortragen. Und selbstverständlich übernehme sie trotzallem Fahrt- und Übernachtungskosten.
Dann wieder neun Stunden Zugfahrt zurück.
Das kleine Hotel mitten in der Altstadt war schnell gefunden, der Besitzer zeigte mir mein Zimmer mit dem Hinweis, dass er mich ja schon gestern erwartet hätte. Ich dachte mirdabei nur, dass es ein Fehler sein müsse, ignorierte das seltsame Gefühl dabei und packte aus. Irgendwann wurde das Unbehagen, dass die Worte des padrone di casa ausgelöst hatte, so groß, dass ich nochmal auf das Programm sah - und auf meinen Kalender - und auf dem Handy das Datum des aktuellen Tags überprüfte - und alles nochmal von vorn.
Die kleine Tagung war vor gut einer Stunde zuende gegangen.
Ich hätte am Vormittag meinen Vortrag halten müssen.
Ich hatte mir die Daten falsch im Kalender eingetragen.
An die Notfallhandynummer, die man mir gegeben hatte - war ja alles gut vorbereitet - ging niemand mehr dran. In der Uni war kein Büro mehr besetzt. Klar, nach so einem Ereignis geht man entweder noch irgendwo mit Kollegen etwas Essen oder nach Hause. Der verrückte Radfahrer heulte mit mir dann erstmal eine Weile am Telefon, bis ich einfach losgegangen bin. Immerhin musste ich ja auch etwas essen und hatte die Hoffnung, in einem der Altstadtrestaurants eins der beiden bekannten Gesichter zu sehen. Leider nicht, dafür regnete es in Strömen.
Am nächsten Morgen bin ich kurz vor meiner Rückfahrt noch in die Uni, in der Hoffnung, die sympathische Professorin anzutreffen und mich persönlich zu entschuldigen. Sie war nicht da und im Sekretariat kam man auf die Idee, sie einfach auf dem Handy anzurufen und mich dann weiterzureichen. "Du lebst!" waren ihre ersten erleichterten Worte und ich hatte Mühe, im vollbesetzten Sekretariat nicht nochmal loszuheulen. Dann hat sie sich kaputtgelacht und meinte, sowas würde mir nie wieder passieren, und zum Glück ja nur bei ihr und nicht bei einer großen öffentlichen Tagung mit zig bekannten Leuten. Ich soll jetzt den Stoff bei ihr publizieren oder halt ein andernmal vortragen. Und selbstverständlich übernehme sie trotzallem Fahrt- und Übernachtungskosten.
Dann wieder neun Stunden Zugfahrt zurück.
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Dienstag, 25. September 2012
Conferenza
berenike, 13:05h
Jetzt ist es zu spät für eine Planänderung. Vielleicht gut so. Aber jetzt bin ich mir auch nicht mehr so sicher, ob ich das packe, einen Vortrag frei auf italienisch zu halten. Italienisch schreiben habe ich nie gelernt und zum Helfenlassen bliebe mir keine Zeit mehr.
Also Koffer packen und durch.
Immerhin mal wieder Italien, wenn ich auch außer Bahnhöfen, Hotel und Universität nur wenig davon sehen werde.
Also Koffer packen und durch.
Immerhin mal wieder Italien, wenn ich auch außer Bahnhöfen, Hotel und Universität nur wenig davon sehen werde.
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Sonntag, 23. September 2012
Mühlengrund
berenike, 15:46h
Weil ich gerade meinen Vortrag nächste Woche nicht vorbereiten wollte, hatte ich zur Ablenkung ins Onlinewohnungssuchdingends geschaut. Eigentlich ist das eher studentisches Niveau, aber nicht nur, wie ich feststellte:
Das Wohnungsinserat zuoberst, also eben reingestellt: Eine ausgebaute Mühle, groß genug, bezahlbar und mit eigenem Gartenstück am Mühlbach. Wie sich bei der Besichtigung herausstellte, tatsächlich hell, tatsächlich mit Kachelofen in der riesigen Wohnküche und Dielenboden. Alte Türen, alte Fenster mit doppelten Flügeln, Balken an den Wänden. Das Grundstück ist hinreissend, der Vermieter, der zwar auch in einem der Mühlenensemblehäusern wohnt, aber immerhin nicht immer, ist so sympathisch, dass man ihn spontan gerne als Freund hätte.
Aber alles etwas weit weg vom Arbeitsplatz. Konservative Kleinstadt. Und für fast sofort, also ab Oktober - so schnell hätte es dann doch nicht gehen müssen. Also müssten wir uns auch schnell entscheiden. Besser heute, wenn wir die Wohnung wirklich wollen, spätestens morgen mit dem Risiko, dass der Vermieter sich dann schon für andere entschieden hat.
Ich würds machen, aber der verrückte Radfahrer will aus seiner Wohnung nicht weg. Dann kommt bei den internen Verhandlungen ans Licht, dass er noch nicht begriffen hatte, dass ich wirklich ein Arbeitszimmer brauche. Vielleicht dringender noch als er seinen Garten.
Spät auf dem Rückweg dann noch eine zweite Besichtung. Ein ganzes Haus mit 150 m2 Wohnfläche und ganzen sechs Zimmern. Vor- und Nachteile halten sich auch hier die Waage und außerdem wird es frühestens zum kommenden Sommer frei. Die aufgedrehten Kinder meiner Kollegin, derzeitige Hausbewohnerin, zeigen mir stolz ihre Zimmer und das frisch erworbene Seepferdchenabzeichen und die Katze und alle ihre Schätze.
Das Wohnungsinserat zuoberst, also eben reingestellt: Eine ausgebaute Mühle, groß genug, bezahlbar und mit eigenem Gartenstück am Mühlbach. Wie sich bei der Besichtigung herausstellte, tatsächlich hell, tatsächlich mit Kachelofen in der riesigen Wohnküche und Dielenboden. Alte Türen, alte Fenster mit doppelten Flügeln, Balken an den Wänden. Das Grundstück ist hinreissend, der Vermieter, der zwar auch in einem der Mühlenensemblehäusern wohnt, aber immerhin nicht immer, ist so sympathisch, dass man ihn spontan gerne als Freund hätte.
Aber alles etwas weit weg vom Arbeitsplatz. Konservative Kleinstadt. Und für fast sofort, also ab Oktober - so schnell hätte es dann doch nicht gehen müssen. Also müssten wir uns auch schnell entscheiden. Besser heute, wenn wir die Wohnung wirklich wollen, spätestens morgen mit dem Risiko, dass der Vermieter sich dann schon für andere entschieden hat.
Ich würds machen, aber der verrückte Radfahrer will aus seiner Wohnung nicht weg. Dann kommt bei den internen Verhandlungen ans Licht, dass er noch nicht begriffen hatte, dass ich wirklich ein Arbeitszimmer brauche. Vielleicht dringender noch als er seinen Garten.
Spät auf dem Rückweg dann noch eine zweite Besichtung. Ein ganzes Haus mit 150 m2 Wohnfläche und ganzen sechs Zimmern. Vor- und Nachteile halten sich auch hier die Waage und außerdem wird es frühestens zum kommenden Sommer frei. Die aufgedrehten Kinder meiner Kollegin, derzeitige Hausbewohnerin, zeigen mir stolz ihre Zimmer und das frisch erworbene Seepferdchenabzeichen und die Katze und alle ihre Schätze.
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Freitag, 21. September 2012
Minigespenst
berenike, 21:48h
Ich bin jetzt im zweiten Drittel, von dem immer behauptet wird, es sei das beste. Es ist tatsächlich angenehmer als die ersten Wochen, ich bin wieder fitter und wacher. Meiner Verdauung müsste nur mal jemand Bescheid sagen, dass ich jetzt in die angeblichen schönsten Schwangerschaftsmonate komme, denn mit anhaltend streikender Verdauung macht das dann doch keinen Spass.
Sonst:
• Von den Hosen passt nur noch die, die sonst viel zu weit war.
• Alle (und das sind viele) von meiner Familie sind vor Lachen zusammengebrochen ob dieser Absurdität: ich = schwanger. Ich lach ja auchnoch.
• Ich kenne jetzt detailliert die Geburtsgeschichten von allen sieben Kindern meiner Mutter inklusive Nr. 8, der zu früh seinen Abgang hatte. Kann ich mir das bitte nochmal überlegen mit der Geburt?
• Das mit dem Sex im zweiten Drittel stimmt!
• Die höheren Mächte, die mir befahlen Wurst zu essen, sind nun auf Fisch übergeschwenkt. Danke. Wurst verdaue ich einfach nicht, hab ich schon im unschwangeren Zustand nicht gemacht.
• Es hat ein Gehirn! Immerhin. Ich hab auf dem Ultraschall die beiden Hälften sehen können. Auf dem ausgedruckten Foto sieht es allerdings wie ein Minigespenst aus, weil gerade die Augenhöhlen im Bild waren.
• Ich habe 5 Kilo zugenommen und finde das ein wenig viel. Meine, in der Überzahl eher übergewichtige und deswegen schon immer auf mich neidische Familie hörts mit hämischer Freude. Danke.
Der verrückte Radfahrer und ich planen Wohnung. Auf die faule Tour: allen Bekannten aus der Stadt Bescheid sagen, dass wir suchen und hoffen, das uns rechtzeitig etwas passendes vor die Füße fällt. Die schöne Option mit Parkett und Erker bei meiner Cousine hat sich leider wieder zerschlagen. Dabei hätte der Familienanschluss die zu nahe Straße und das fehlende Zimmer wieder wett gemacht.
Sonst:
• Von den Hosen passt nur noch die, die sonst viel zu weit war.
• Alle (und das sind viele) von meiner Familie sind vor Lachen zusammengebrochen ob dieser Absurdität: ich = schwanger. Ich lach ja auch
• Ich kenne jetzt detailliert die Geburtsgeschichten von allen sieben Kindern meiner Mutter inklusive Nr. 8, der zu früh seinen Abgang hatte. Kann ich mir das bitte nochmal überlegen mit der Geburt?
• Das mit dem Sex im zweiten Drittel stimmt!
• Die höheren Mächte, die mir befahlen Wurst zu essen, sind nun auf Fisch übergeschwenkt. Danke. Wurst verdaue ich einfach nicht, hab ich schon im unschwangeren Zustand nicht gemacht.
• Es hat ein Gehirn! Immerhin. Ich hab auf dem Ultraschall die beiden Hälften sehen können. Auf dem ausgedruckten Foto sieht es allerdings wie ein Minigespenst aus, weil gerade die Augenhöhlen im Bild waren.
• Ich habe 5 Kilo zugenommen und finde das ein wenig viel. Meine, in der Überzahl eher übergewichtige und deswegen schon immer auf mich neidische Familie hörts mit hämischer Freude. Danke.
Der verrückte Radfahrer und ich planen Wohnung. Auf die faule Tour: allen Bekannten aus der Stadt Bescheid sagen, dass wir suchen und hoffen, das uns rechtzeitig etwas passendes vor die Füße fällt. Die schöne Option mit Parkett und Erker bei meiner Cousine hat sich leider wieder zerschlagen. Dabei hätte der Familienanschluss die zu nahe Straße und das fehlende Zimmer wieder wett gemacht.
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Montag, 10. September 2012
Tag des offenen Denkmals
berenike, 00:30h
Ich halte mir eigentlich diesen Tag immer frei, um mir irgendwelche interessanten Sachen anzusehen, die sonst nicht zugänglich wären. Dieses Jahr wars auch so. Das Denkmal, das seine Tore geöffnet hatte, war mir allerdings schon gut vertraut. So gut, dass man mich zu einem Vortrag in diesem Gebäude eingefangen hatte. Hat Spaß gemacht! Leider konnte ich mir auf diese Weise nichts ansehen, dass mir noch unbekannt war.
Mit dem Zug bin ich die erste Strecke gefahren und an einem Haltepunkt, Bahnhof wäre übertrieben gewesen, ausgestiegen, bei dem man den Schaffner erst um Halt bitten muss. Dann durch das schöne Spätsommerwetter zu meiner Kirche geradelt, in der der Vortrag stattfinden sollte. Am Ortseingang noch schnell einige Kleidungsänderung vorgenommen: Hose wieder heruntergekrempelt, Leinenblazer übers Top und hinterher wurde ich mit Kuchen gefüttert und mit einer unglaublichen Geschichte über ein Gemälde unterhalten, das ansich häßlich und uninteressant ist, aber halt in meinem Vortrag eine Nebenrolle spielte. Für die Fahrt und die Geschichte hat sich die Aktion gelohnt.
Mit dem Zug bin ich die erste Strecke gefahren und an einem Haltepunkt, Bahnhof wäre übertrieben gewesen, ausgestiegen, bei dem man den Schaffner erst um Halt bitten muss. Dann durch das schöne Spätsommerwetter zu meiner Kirche geradelt, in der der Vortrag stattfinden sollte. Am Ortseingang noch schnell einige Kleidungsänderung vorgenommen: Hose wieder heruntergekrempelt, Leinenblazer übers Top und hinterher wurde ich mit Kuchen gefüttert und mit einer unglaublichen Geschichte über ein Gemälde unterhalten, das ansich häßlich und uninteressant ist, aber halt in meinem Vortrag eine Nebenrolle spielte. Für die Fahrt und die Geschichte hat sich die Aktion gelohnt.
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Montag, 27. August 2012
Suche im Gedächtnis:
berenike, 13:52h
Vor vielen Jahren, es war auf einer Ausstellung, ich kann mich noch recht gut an die Räumlichkeiten erinnern, nicht aber an das Thema oder den Ort der Ausstellung. Es war ein Grabstein - oder doch nur eine Grabbeigabe? Es war zumindest eine längere, an dieser Stelle und in ihrem Inhalt ungewöhnliche Inschrift. Der Zusammenhang war das Grabmal eines höhergestellten Klerikers. Bischof, Erzbischof…?
Diese Inschrift gab einen Hinweis auf etwas, das mit meiner Forschung im Zusammenhang steht und das jetzt, gerade in diesem Augenblick, ganz ganz wichtig wird.
Ich kann mich noch an einige Einzelheiten erinnern: Mit dem Land, aus dem das Stück kam, habe ich sonst nichts zu tun. Niederlande, Belgien? Die Inschrift war gut lesbar, eine Prunkinschrift. Die Zeit ungewöhnlich früh, mag das 10. oder 11. Jh. gewesen sein. Das Objekt wurde erst kurz vor dieser Ausstellung bei einer Grabung gefunden.
Ich kann mich außerdem gut erinnern, dass ich mir die ganze Inschrift notiert habe sowie alle anderen nötigen Angaben, wie Katalogtextbearbeiter usw. Aber wo verdammtnochmal?
Diese Inschrift gab einen Hinweis auf etwas, das mit meiner Forschung im Zusammenhang steht und das jetzt, gerade in diesem Augenblick, ganz ganz wichtig wird.
Ich kann mich noch an einige Einzelheiten erinnern: Mit dem Land, aus dem das Stück kam, habe ich sonst nichts zu tun. Niederlande, Belgien? Die Inschrift war gut lesbar, eine Prunkinschrift. Die Zeit ungewöhnlich früh, mag das 10. oder 11. Jh. gewesen sein. Das Objekt wurde erst kurz vor dieser Ausstellung bei einer Grabung gefunden.
Ich kann mich außerdem gut erinnern, dass ich mir die ganze Inschrift notiert habe sowie alle anderen nötigen Angaben, wie Katalogtextbearbeiter usw. Aber wo verdammtnochmal?
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Donnerstag, 23. August 2012
Trisomie 21-Test
berenike, 14:20h
Im Wartezimmer sitzt in der einen Ecke eine sehr dicke Frau, in der anderen liest ein Mann und in der dritten spielt abwesend ein Kind. Ich setze mich dazwischen und versuche herauszubekommen, zu wem das Kind gehört - zu beiden, wie sich dann herausstellt, als sie aufgerufen werden.
Dann bin ich dran. Ich sage nur, dass es doch garnicht um diesen blöden Test ginge, den mache ich nämlich nicht, und dann heule ich erstmal. Sehr kompetente und nette Psychoberatung. Anfang nächster Woche rufe ich wieder an und dann gehe ich entweder regelmässig zu ihr zur Beratung - das darf ich bis zur Geburt - oder sie vermittelt mir schnell einen Therapeuten (ausdrücklich nicht den Schönen oder einer seiner Freunde!) und ich mach nochmal Kurztherapie. Bis dahin nur noch Spaßforschung! Alles andere ist gestrichen, ich arbeite ja sowieso seit Wochen nicht mehr richtig.
Also kümmere ich mich jetzt um den Vortrag in der Schweiz - bis ich keine Lust mehr dazu habe und dann mache ich mit dem verrückten Radfahrer eine Tour.
Dann bin ich dran. Ich sage nur, dass es doch garnicht um diesen blöden Test ginge, den mache ich nämlich nicht, und dann heule ich erstmal. Sehr kompetente und nette Psychoberatung. Anfang nächster Woche rufe ich wieder an und dann gehe ich entweder regelmässig zu ihr zur Beratung - das darf ich bis zur Geburt - oder sie vermittelt mir schnell einen Therapeuten (ausdrücklich nicht den Schönen oder einer seiner Freunde!) und ich mach nochmal Kurztherapie. Bis dahin nur noch Spaßforschung! Alles andere ist gestrichen, ich arbeite ja sowieso seit Wochen nicht mehr richtig.
Also kümmere ich mich jetzt um den Vortrag in der Schweiz - bis ich keine Lust mehr dazu habe und dann mache ich mit dem verrückten Radfahrer eine Tour.
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Mittwoch, 22. August 2012
Miniwalfisch
berenike, 13:16h
Schließlich sitze ich in etwas unvorteilhafter Haltung auf dem Stuhl und meine Frauenärztin zeigt auf dieses längliche Ding vor dunklem Hintergrund: "das ist ihr Kind!" In der Mitte pulsiert es und auf dem Bild sieht es aus wie ein Miniwalfisch. Etwas klein sei es, aber noch nicht besorgniserregend. Der verrückte Radfahrer war die ganze Zeit dabei und das war gut so. Eigentlich hat sich durch die Untersuchung nichts geändert, aber mir kommt es jetzt offizieller vor. Hinterher war ich dann völlig durcheinander in einem Wirrwarr aus Ängstlichkeit und Bewegtheit und der Zustand hält immernoch an: Arbeiten ist gerade nicht möglich, dabei geht es mir körperlich gut. Wahrscheinlich wäre gerade ein Job mit geregelten Arbeitszeiten und Aufgaben, die von anderen vorgegeben werden, für mich leichter zu bewerkstelligen.
Man hat zuviele Entscheidungsmöglichkeiten. Ich werde diesen Test wohl nicht machen, aber ich habe noch Gesprächsbedarf und so bin ich für morgen bei der Diakonie angemeldet. Und zwar allein.
Man hat zuviele Entscheidungsmöglichkeiten. Ich werde diesen Test wohl nicht machen, aber ich habe noch Gesprächsbedarf und so bin ich für morgen bei der Diakonie angemeldet. Und zwar allein.
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Montag, 20. August 2012
Abgang
berenike, 13:37h
Die Radunfälle scheinen gerade bei blogger.de üblich zu sein und so hatte ich auch gestern meinen ersten Abgang (seit meinen spektakulären Stunts in der Studentenzeit oder der Kollision mit einem Lieferwagen in Italien) bei einer Radtour. Und während ich noch auf den Boden sitzend, das Rad einige Meter hinter mir, versuche kleine Steinchen aus Händen und Unterschenkel zu pulen, schimpfe ich das erstemal laut mit dem verrückten Radfahrer. Wie soll ich auch wissen, dass auf abschüssigem Schotterweg plötzlich links abgebogen werden soll!
Kurze Zeit drauf werde ich nochmal laut (ich war auch schonmal ausgeglichener), weil sich die Hinfahrt zum Brunch mit Freunden, also nur mit Minifrühstück, als 40 km-Strecke hinzog, obwohl mich vor einiger Zeit schon eine 50 km-Fahrt mit vielen Pausen (und Steigungen) fast an meine Grenzen brachte. Eigentlich war auch derselbe Weg als Rückfahrt vorgesehen, der konnte aber dann um die Hälfte verkürzt werden.
Dann im Zug, eingekeilt zwischen vielen anderen Rädern und zwei Rollstühlen, hatte ich ein lustiges Gespräch mit der Fahrerin beider (sic!) Rollis, die in Kürze bei den Paralympics teilnimmt und allein mit ihrem Fortbewegungsmittel und Sportgerät unterwegs ist. Und da stellt man sich so an wegen ein bisschen Schwangerschaft...
Kurze Zeit drauf werde ich nochmal laut (ich war auch schonmal ausgeglichener), weil sich die Hinfahrt zum Brunch mit Freunden, also nur mit Minifrühstück, als 40 km-Strecke hinzog, obwohl mich vor einiger Zeit schon eine 50 km-Fahrt mit vielen Pausen (und Steigungen) fast an meine Grenzen brachte. Eigentlich war auch derselbe Weg als Rückfahrt vorgesehen, der konnte aber dann um die Hälfte verkürzt werden.
Dann im Zug, eingekeilt zwischen vielen anderen Rädern und zwei Rollstühlen, hatte ich ein lustiges Gespräch mit der Fahrerin beider (sic!) Rollis, die in Kürze bei den Paralympics teilnimmt und allein mit ihrem Fortbewegungsmittel und Sportgerät unterwegs ist. Und da stellt man sich so an wegen ein bisschen Schwangerschaft...
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Montag, 13. August 2012
Nebenwirkungen
berenike, 14:06h
Immer gut, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und so fahren S. und ich erst mit den Rädern zu einem Ort, an dem ich etwas für mein Forschungsprojekt überprüfen möchte, und dann durch blühende Heide, viele Steigungen und immer besser werdendes Wetter wieder zurück.
Die Kirche in dem Ort hat zu. Hat sie sonst nie und hat sie auch nicht zu sein, bestätigt mir eine Stadtführerin, die gerade mit ihrer Gruppe um die Ecke bog, und verriet mir, wo der Pfarrer wohnt. Der entschuldigt sich, drückt mir einen armlangen Schlüssel in die Hand und verspricht, gleich nachzukommen. Wegen mir muss er das nicht. Ich habe grundsätzlich garnichts gegen Pfarrer, wenn sie ihren Beruf ausüben. Wenn Sie mir aber den Unsinn der Heimatforscher über ihre Kirche erzählen wollen - oder schlimmer noch, was sie sich selbst so ausgedacht haben - während ich einfach nur die Nase in ein paar Baufugen stecken möchte, können sie meine Geduld erheblich strapazieren. Wenn ich ihnen nämlich bei jedem Satz widerspreche, sind sie schnell beleidigt, weil es sich ja, und das ist auch völlig richtig so, um ihre Kirche handelt und wer müsste sich nicht besser auskennen, als der Pfarrer?!
Meine Laune besserte sich auch nicht, weil sich das, was ich überprüfen wollte, als ein handfestes Problem herausstellt. Wars nun eins oder nicht und wenn nicht, was um himmelswillen dann? Und noch schlechter wurde meine Laune, als ich sehr viel später Schwangerschaftsnebenwirkungen an mir entdeckte, die ich nun wirklich nicht haben will. Sehr sehr unangenehm und wenn ich Pech habe, kein Radfahren mehr.
Die Kirche in dem Ort hat zu. Hat sie sonst nie und hat sie auch nicht zu sein, bestätigt mir eine Stadtführerin, die gerade mit ihrer Gruppe um die Ecke bog, und verriet mir, wo der Pfarrer wohnt. Der entschuldigt sich, drückt mir einen armlangen Schlüssel in die Hand und verspricht, gleich nachzukommen. Wegen mir muss er das nicht. Ich habe grundsätzlich garnichts gegen Pfarrer, wenn sie ihren Beruf ausüben. Wenn Sie mir aber den Unsinn der Heimatforscher über ihre Kirche erzählen wollen - oder schlimmer noch, was sie sich selbst so ausgedacht haben - während ich einfach nur die Nase in ein paar Baufugen stecken möchte, können sie meine Geduld erheblich strapazieren. Wenn ich ihnen nämlich bei jedem Satz widerspreche, sind sie schnell beleidigt, weil es sich ja, und das ist auch völlig richtig so, um ihre Kirche handelt und wer müsste sich nicht besser auskennen, als der Pfarrer?!
Meine Laune besserte sich auch nicht, weil sich das, was ich überprüfen wollte, als ein handfestes Problem herausstellt. Wars nun eins oder nicht und wenn nicht, was um himmelswillen dann? Und noch schlechter wurde meine Laune, als ich sehr viel später Schwangerschaftsnebenwirkungen an mir entdeckte, die ich nun wirklich nicht haben will. Sehr sehr unangenehm und wenn ich Pech habe, kein Radfahren mehr.
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