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Samstag, 27. Oktober 2012
Bewegung
berenike, 01:10h
Zu zweit über ein Kilo Steinpilze (+ Mangoldauflauf) verdrückt, dann liege ich japsend und verdauend auf dem Sofa. Der verrückte Radfahrer zeigt mir auf youtube das Lied einer Jazzband, das und die er vor wenigen Tagen in einem Konzert gehört hatte. Sehr sehr schön. Und weil man ja gerade bei youtube ist, spielt er mir noch ein Lied vor: "Dancing with the Moonlit Knight" von Genesis und dem noch ganz jungen Peter Gabriel, in einer Mischung aus dämonischen und mädchenhaftem Auftreten.

Quelle: http://genesis68to75.wordpress.com/2009/05/21/moonlit-knigh/
Ich bin nicht unbedingt ein Genesis-Fan, aber vielleicht das Kind - oder aber es ist strikt dagegen. Ganz ganz sachte habe ich zumindest währenddessen zum erstenmal die Bewegungen gespürt.

Quelle: http://genesis68to75.wordpress.com/2009/05/21/moonlit-knigh/
Ich bin nicht unbedingt ein Genesis-Fan, aber vielleicht das Kind - oder aber es ist strikt dagegen. Ganz ganz sachte habe ich zumindest währenddessen zum erstenmal die Bewegungen gespürt.
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Montag, 22. Oktober 2012
Begeisterung
berenike, 13:48h
Eigentlich darf man meine Büronachbarin nicht danach fragen, wie es gerade mit ihrer Arbeit läuft. Man wird dann jedesmal mit vielzuviel Theorie... Aber ich machs doch immer wieder, weil ich mich grundsätzlich dafür zu interessieren habe, was die Doktorandin gegenüber und hinter ihrem Bildschirm versteckt da so macht, weil ich ihre strahlenden Augen mag, wenn sie von ihrem Projekt erzählt, weil mir hin und wieder dies Theorielastige nicht schadet und weil sie gerade mal dringend abschalten muss und ich sie über ihre Begeisterung besser erreiche.
Wenn es nur die Begeisterung wäre, wäre ja alles in bester Ordnung, sogar besser als bei manch anderem Forscher, dem die Begeisterung längst zwischen ein paarBuchseitenAnträgen verlorengegangen ist. Hinzu kommt aber, dass sie alles viel zu persönlich nimmt, die Einwände ihres Chefs, die Korrekturen eines Kollegen, die Unzuverlässigkeit einiger Studenten.
Einmal pro Woche Migräne und seit gestern Tinnitus zeigen, dass der äußere Druck der inneren Begeisterung nicht standhalten kann. Und dann haben sich auch noch ihre Eltern zum Vortrag angekündigt. Mädchen!
Wenn es nur die Begeisterung wäre, wäre ja alles in bester Ordnung, sogar besser als bei manch anderem Forscher, dem die Begeisterung längst zwischen ein paar
Einmal pro Woche Migräne und seit gestern Tinnitus zeigen, dass der äußere Druck der inneren Begeisterung nicht standhalten kann. Und dann haben sich auch noch ihre Eltern zum Vortrag angekündigt. Mädchen!
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Samstag, 20. Oktober 2012
Taufe geklärt
berenike, 02:40h
Irgendwie kommen wir auf das Thema Taufe zu sprechen und sind uns einig, dass das Kind getauft werden soll. Nur wie? Der verrückte Radfahrer ist für katholisch, wenns mir aber äußerst wichtig wäre, würde er sich auch auf eine evangelische einlassen. Ich bin für evangelisch, aber wenns ihm äußerst wichtig wäre, würde ich mich auch auf eine katholische einlassen. Patt.
Wir tragen alle Argumente zusammen, die uns so einfallen, bis mein letztes einfach sticht: Ich gehe regelmässig, jedenfalls ab und zu in die Kirche, er so gut wie nie.
Wegen des weiterzugebenden Nachnamens hatte ich auch das überzeugendere Argument: den sehrviel schöneren. Eigentlich ist es doch nur logisch, dass mir jetzt auch noch die Wahl des Vornamens zufällt.
Wir tragen alle Argumente zusammen, die uns so einfallen, bis mein letztes einfach sticht: Ich gehe regelmässig, jedenfalls ab und zu in die Kirche, er so gut wie nie.
Wegen des weiterzugebenden Nachnamens hatte ich auch das überzeugendere Argument: den sehrviel schöneren. Eigentlich ist es doch nur logisch, dass mir jetzt auch noch die Wahl des Vornamens zufällt.
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Dienstag, 16. Oktober 2012
Voll ungerecht
berenike, 23:26h
Semesterbeginn. Ich mag das ja. Ein paar Tage diese Hektik, neue Gesichter, überall Begrüßungsszenen, überall verwirrte und überforderte Ersties. Und dann wird alles wieder normaler. Bei mir im Seminar werden nur ältere Semester sitzen, die wissen schon wies geht. Bei meinem Büronachbarn sind alle frisch von Mami geschickt, da gibt es auch mal Tränen, weil sie wirklich nicht mehr in diese Veranstaltung dürfen, weil sie zu verpeilt waren, sich rechtzeitig zu kümmern. "Voll ungerecht" sei der häufigste Satz gewesen. Das Dilemma ist dabei nur, dass niemand eine Veranstaltung am Freitag besuchen will, vor allem nicht die, die sich erst Tage nach dem Anmeldeschluss anmelden wollen. Voll ungerecht eben. Vor allem, weil die heute alle in mein Büro laufen.
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Mittwoch, 3. Oktober 2012
Seminarvorbereitung vor der Seminarvorbereitung
berenike, 12:56h
Ein übereifriger Student fragt nach Literatur für mein Seminar, das erst in zwei (in Zahlen: 2!) Wochen beginnen wird. Er würde sich gerne schon etwas vorbereiten. Ich würde mich auch gerne schon etwas vorbereiten, bin aber noch längst nicht soweit, weil mein Seminar eben erst in zwei Wochen beginnt und vorher noch anderes wartet. Ich verweise ihn auf ein paar Titel und "einschlägige Literatur". So ein Klugscheisser kann auch selber suchen. Jetzt antwortet er mir tatsächlich ganz stolz, dass sich die meisten der Titel in seinem Besitz befinden und er meine fertige Literaturliste dann nächste Woche erwartet (ich hatte so eine Andeutung gemacht, dass ich bis dahin...).
Das kann ja heiter werden.
Und ich könnte mal mit der Seminarvorbereitung beginnen.
Das kann ja heiter werden.
Und ich könnte mal mit der Seminarvorbereitung beginnen.
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Montag, 1. Oktober 2012
Nicht gut...
berenike, 23:10h
... von seinem Liebsten eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter vorzufinden, mit leiser und abgehackter Stimme, so dass man nur Wörter wie "...Krankenhaus... verletzt... Fahrrad.... " und eine unvollständige Nummer versteht.
Ich weiss nicht mal, wo er unterwegs war und kann somit auch nicht ein paar Krankenhäuser anrufen, ob bei ihnen ein Verrückter mit Radunfall eingeliefert wurde.
Ich weiss nicht mal, wo er unterwegs war und kann somit auch nicht ein paar Krankenhäuser anrufen, ob bei ihnen ein Verrückter mit Radunfall eingeliefert wurde.
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Montag, 1. Oktober 2012
Begegnung
berenike, 01:29h
Wie sehr mir ein Konzert gefehlt hat, merke ich erst, als es mit dem "Magnificat" vom C. F. E. Bach losgeht. Guter Laienchor, hervorragende Violinistin, machte alles Spaß, war aber nicht umwerfend.
Mein Rad steht, wo ich es gewohnheitsmäßig immer abstelle, und während ich es aufschließe, spricht mich ein älterer Mann an. Ob er mich etwas fragen dürfe. Ich bejahe es, er wird über 70 sein, sehr gepflegt, fast elegant, wirkt kontrolliert, fast militärisch. Und ich erinnere mich vage, dass ich diese Einschätzung schonmal getroffen hatte. Er fragt, ob ich mal ein neongrünes Rad gefahren habe. Eher goldgrün, meine ich, recht alt und etwas klapprig und überlege, ob es vielleicht mal ihm gehört hat und ich es geklaut...? Ich hatte es damals für einen Wink des Schicksals gehalten, weil es unweit meiner neuen Wohnung tagelang herrenlos und mit Platten an einem Baum lehnte und ich doch kein Geld hatte, aber ein Rad brauchte. Ich hatte es längst wieder ausgesetzt für den nächsten Finder. "Ja, es klapperte", schmunzelt der Alte und fragt weiter, ob ich vor einem Jahr am Totengedenksonntag hier in der Kirche im Gottesdienst war. Normalerweise kann ich mir sowas nicht merken, aber in diesem Fall erinnere ich mich an den Herrn, der so gefaßt traurig und gleichzeitig neugierig wirkte.
Er legt mir nur kurz die Hand auf die Schulter und sagt: "Sie haben mich damals einmal angelächelt. Einfach so. Dafür bin ich Ihnen heute noch dankbar."
Dann geht er.
Mein Rad steht, wo ich es gewohnheitsmäßig immer abstelle, und während ich es aufschließe, spricht mich ein älterer Mann an. Ob er mich etwas fragen dürfe. Ich bejahe es, er wird über 70 sein, sehr gepflegt, fast elegant, wirkt kontrolliert, fast militärisch. Und ich erinnere mich vage, dass ich diese Einschätzung schonmal getroffen hatte. Er fragt, ob ich mal ein neongrünes Rad gefahren habe. Eher goldgrün, meine ich, recht alt und etwas klapprig und überlege, ob es vielleicht mal ihm gehört hat und ich es geklaut...? Ich hatte es damals für einen Wink des Schicksals gehalten, weil es unweit meiner neuen Wohnung tagelang herrenlos und mit Platten an einem Baum lehnte und ich doch kein Geld hatte, aber ein Rad brauchte. Ich hatte es längst wieder ausgesetzt für den nächsten Finder. "Ja, es klapperte", schmunzelt der Alte und fragt weiter, ob ich vor einem Jahr am Totengedenksonntag hier in der Kirche im Gottesdienst war. Normalerweise kann ich mir sowas nicht merken, aber in diesem Fall erinnere ich mich an den Herrn, der so gefaßt traurig und gleichzeitig neugierig wirkte.
Er legt mir nur kurz die Hand auf die Schulter und sagt: "Sie haben mich damals einmal angelächelt. Einfach so. Dafür bin ich Ihnen heute noch dankbar."
Dann geht er.
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Samstag, 29. September 2012
kleiner Irrtum
berenike, 17:21h
Die Zugfahrt nach Südtirol war ruhig und angenehem. Neun Stunden immer gute Arbeitsbedingungen und mit meinem ständig mich begleitenden Reiseengel ohne Verspätungen und anderen Bahnschrecklichkeiten. Als ich am frühen Abend ankam, war ich zwar etwas verspannt, aber gutgelaunt und mit fertig vorbreiteten Vortrag, der mittlerweile eine runde Sache geworden war. Ich freute mich richtig drauf: auf den nun folgenden Abendvortrag eines fähigen Kollegen, auf die sympathische Professorin, die mich eingeladen hatte, auf neue Kontakte und auch darauf, meine Sachen präsentieren zu dürfen. Im Italienischen war ich wieder richtig drin.
Das kleine Hotel mitten in der Altstadt war schnell gefunden, der Besitzer zeigte mir mein Zimmer mit dem Hinweis, dass er mich ja schon gestern erwartet hätte. Ich dachte mirdabei nur, dass es ein Fehler sein müsse, ignorierte das seltsame Gefühl dabei und packte aus. Irgendwann wurde das Unbehagen, dass die Worte des padrone di casa ausgelöst hatte, so groß, dass ich nochmal auf das Programm sah - und auf meinen Kalender - und auf dem Handy das Datum des aktuellen Tags überprüfte - und alles nochmal von vorn.
Die kleine Tagung war vor gut einer Stunde zuende gegangen.
Ich hätte am Vormittag meinen Vortrag halten müssen.
Ich hatte mir die Daten falsch im Kalender eingetragen.
An die Notfallhandynummer, die man mir gegeben hatte - war ja alles gut vorbereitet - ging niemand mehr dran. In der Uni war kein Büro mehr besetzt. Klar, nach so einem Ereignis geht man entweder noch irgendwo mit Kollegen etwas Essen oder nach Hause. Der verrückte Radfahrer heulte mit mir dann erstmal eine Weile am Telefon, bis ich einfach losgegangen bin. Immerhin musste ich ja auch etwas essen und hatte die Hoffnung, in einem der Altstadtrestaurants eins der beiden bekannten Gesichter zu sehen. Leider nicht, dafür regnete es in Strömen.
Am nächsten Morgen bin ich kurz vor meiner Rückfahrt noch in die Uni, in der Hoffnung, die sympathische Professorin anzutreffen und mich persönlich zu entschuldigen. Sie war nicht da und im Sekretariat kam man auf die Idee, sie einfach auf dem Handy anzurufen und mich dann weiterzureichen. "Du lebst!" waren ihre ersten erleichterten Worte und ich hatte Mühe, im vollbesetzten Sekretariat nicht nochmal loszuheulen. Dann hat sie sich kaputtgelacht und meinte, sowas würde mir nie wieder passieren, und zum Glück ja nur bei ihr und nicht bei einer großen öffentlichen Tagung mit zig bekannten Leuten. Ich soll jetzt den Stoff bei ihr publizieren oder halt ein andernmal vortragen. Und selbstverständlich übernehme sie trotzallem Fahrt- und Übernachtungskosten.
Dann wieder neun Stunden Zugfahrt zurück.
Das kleine Hotel mitten in der Altstadt war schnell gefunden, der Besitzer zeigte mir mein Zimmer mit dem Hinweis, dass er mich ja schon gestern erwartet hätte. Ich dachte mirdabei nur, dass es ein Fehler sein müsse, ignorierte das seltsame Gefühl dabei und packte aus. Irgendwann wurde das Unbehagen, dass die Worte des padrone di casa ausgelöst hatte, so groß, dass ich nochmal auf das Programm sah - und auf meinen Kalender - und auf dem Handy das Datum des aktuellen Tags überprüfte - und alles nochmal von vorn.
Die kleine Tagung war vor gut einer Stunde zuende gegangen.
Ich hätte am Vormittag meinen Vortrag halten müssen.
Ich hatte mir die Daten falsch im Kalender eingetragen.
An die Notfallhandynummer, die man mir gegeben hatte - war ja alles gut vorbereitet - ging niemand mehr dran. In der Uni war kein Büro mehr besetzt. Klar, nach so einem Ereignis geht man entweder noch irgendwo mit Kollegen etwas Essen oder nach Hause. Der verrückte Radfahrer heulte mit mir dann erstmal eine Weile am Telefon, bis ich einfach losgegangen bin. Immerhin musste ich ja auch etwas essen und hatte die Hoffnung, in einem der Altstadtrestaurants eins der beiden bekannten Gesichter zu sehen. Leider nicht, dafür regnete es in Strömen.
Am nächsten Morgen bin ich kurz vor meiner Rückfahrt noch in die Uni, in der Hoffnung, die sympathische Professorin anzutreffen und mich persönlich zu entschuldigen. Sie war nicht da und im Sekretariat kam man auf die Idee, sie einfach auf dem Handy anzurufen und mich dann weiterzureichen. "Du lebst!" waren ihre ersten erleichterten Worte und ich hatte Mühe, im vollbesetzten Sekretariat nicht nochmal loszuheulen. Dann hat sie sich kaputtgelacht und meinte, sowas würde mir nie wieder passieren, und zum Glück ja nur bei ihr und nicht bei einer großen öffentlichen Tagung mit zig bekannten Leuten. Ich soll jetzt den Stoff bei ihr publizieren oder halt ein andernmal vortragen. Und selbstverständlich übernehme sie trotzallem Fahrt- und Übernachtungskosten.
Dann wieder neun Stunden Zugfahrt zurück.
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Dienstag, 25. September 2012
Conferenza
berenike, 13:05h
Jetzt ist es zu spät für eine Planänderung. Vielleicht gut so. Aber jetzt bin ich mir auch nicht mehr so sicher, ob ich das packe, einen Vortrag frei auf italienisch zu halten. Italienisch schreiben habe ich nie gelernt und zum Helfenlassen bliebe mir keine Zeit mehr.
Also Koffer packen und durch.
Immerhin mal wieder Italien, wenn ich auch außer Bahnhöfen, Hotel und Universität nur wenig davon sehen werde.
Also Koffer packen und durch.
Immerhin mal wieder Italien, wenn ich auch außer Bahnhöfen, Hotel und Universität nur wenig davon sehen werde.
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Sonntag, 23. September 2012
Mühlengrund
berenike, 15:46h
Weil ich gerade meinen Vortrag nächste Woche nicht vorbereiten wollte, hatte ich zur Ablenkung ins Onlinewohnungssuchdingends geschaut. Eigentlich ist das eher studentisches Niveau, aber nicht nur, wie ich feststellte:
Das Wohnungsinserat zuoberst, also eben reingestellt: Eine ausgebaute Mühle, groß genug, bezahlbar und mit eigenem Gartenstück am Mühlbach. Wie sich bei der Besichtigung herausstellte, tatsächlich hell, tatsächlich mit Kachelofen in der riesigen Wohnküche und Dielenboden. Alte Türen, alte Fenster mit doppelten Flügeln, Balken an den Wänden. Das Grundstück ist hinreissend, der Vermieter, der zwar auch in einem der Mühlenensemblehäusern wohnt, aber immerhin nicht immer, ist so sympathisch, dass man ihn spontan gerne als Freund hätte.
Aber alles etwas weit weg vom Arbeitsplatz. Konservative Kleinstadt. Und für fast sofort, also ab Oktober - so schnell hätte es dann doch nicht gehen müssen. Also müssten wir uns auch schnell entscheiden. Besser heute, wenn wir die Wohnung wirklich wollen, spätestens morgen mit dem Risiko, dass der Vermieter sich dann schon für andere entschieden hat.
Ich würds machen, aber der verrückte Radfahrer will aus seiner Wohnung nicht weg. Dann kommt bei den internen Verhandlungen ans Licht, dass er noch nicht begriffen hatte, dass ich wirklich ein Arbeitszimmer brauche. Vielleicht dringender noch als er seinen Garten.
Spät auf dem Rückweg dann noch eine zweite Besichtung. Ein ganzes Haus mit 150 m2 Wohnfläche und ganzen sechs Zimmern. Vor- und Nachteile halten sich auch hier die Waage und außerdem wird es frühestens zum kommenden Sommer frei. Die aufgedrehten Kinder meiner Kollegin, derzeitige Hausbewohnerin, zeigen mir stolz ihre Zimmer und das frisch erworbene Seepferdchenabzeichen und die Katze und alle ihre Schätze.
Das Wohnungsinserat zuoberst, also eben reingestellt: Eine ausgebaute Mühle, groß genug, bezahlbar und mit eigenem Gartenstück am Mühlbach. Wie sich bei der Besichtigung herausstellte, tatsächlich hell, tatsächlich mit Kachelofen in der riesigen Wohnküche und Dielenboden. Alte Türen, alte Fenster mit doppelten Flügeln, Balken an den Wänden. Das Grundstück ist hinreissend, der Vermieter, der zwar auch in einem der Mühlenensemblehäusern wohnt, aber immerhin nicht immer, ist so sympathisch, dass man ihn spontan gerne als Freund hätte.
Aber alles etwas weit weg vom Arbeitsplatz. Konservative Kleinstadt. Und für fast sofort, also ab Oktober - so schnell hätte es dann doch nicht gehen müssen. Also müssten wir uns auch schnell entscheiden. Besser heute, wenn wir die Wohnung wirklich wollen, spätestens morgen mit dem Risiko, dass der Vermieter sich dann schon für andere entschieden hat.
Ich würds machen, aber der verrückte Radfahrer will aus seiner Wohnung nicht weg. Dann kommt bei den internen Verhandlungen ans Licht, dass er noch nicht begriffen hatte, dass ich wirklich ein Arbeitszimmer brauche. Vielleicht dringender noch als er seinen Garten.
Spät auf dem Rückweg dann noch eine zweite Besichtung. Ein ganzes Haus mit 150 m2 Wohnfläche und ganzen sechs Zimmern. Vor- und Nachteile halten sich auch hier die Waage und außerdem wird es frühestens zum kommenden Sommer frei. Die aufgedrehten Kinder meiner Kollegin, derzeitige Hausbewohnerin, zeigen mir stolz ihre Zimmer und das frisch erworbene Seepferdchenabzeichen und die Katze und alle ihre Schätze.
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