Freitag, 12. April 2013
-8
Man sagt ja immer, dass, wenn höchstschwangere Frauen anfangen die Wohnung zu putzen, zu dekorieren oder renovieren, die Geburt unmittelbar bevorstünde: Nestbautrieb. Seit zwei Tagen wird hier aufgeräumt, sortiert, umgeräumt und geputzt - obwohl es nach meinem Einzug eigentlich schon recht übersichtlich zuging. Aber nicht ich bin es, sondern der verrückte Radfahrer, der hier herumwirbelt und mich auch nachdrücklich dazu auffordert, die rechte Seite meines Schreibtischs, zur Wickelkommode umfunktioniert, bitteschön nicht immer als Ablage zu mißbrauchen (jaja...) und überhaupt!

Wundern würde es mich ja nicht, wenn er diese Instinkte statt meiner ausleben würde. Ich sitze derweil ab und zu noch an der linken Seite des Schreibtischs, kreuze alle zwei Tage brav bei meinen Hebammen auf und wir machen Kurzvorsorge: Neben dem vorgeschriebenen CTG wird nur der Blutdruck gemessen (wie immer im Keller, aber da ich mich noch bewege, wird noch kein Kreuz verzeichnet), alle anderen Sachen interessieren weder sie noch mich. Abends immer ein paar Wehen. Irgendwas tut sich, aber langsam.

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Mittwoch, 10. April 2013
-6
Ich bin gerade nicht die ausbalancierteste - mag am ungewöhnlichen Körperschwerpunkt liegen. Nach wie vor bin ich die Gelassenheit in Person, wenn ichvor schwierigen Leuten in Ruhe gelassen werde.

Nr. 1 derer, die das nicht befolgt haben, habe ich jetzt wieder weggepackt, an Nr. 2 knabber ich noch.
Erst rief der Theologe überraschend zum Geburtstag an. Überraschend, weil ich vor einem knappen Jahr den Kontakt abgebrochen hatte mit dem Vermerk, dass ich gerade keine Lust mehr zum Kommunizieren habe und mich von mir aus wieder melden würde. Er war also nicht auf dem neuesten Stand (neue Beziehung, neue Wohnung, höchstschwanger) und ging offenbar davon aus, der Zustand kurz vor meinem überraschenden Kontaktende sei noch derselbe, also ich voller Hoffnung und Sehnsucht. Dass bei ihm der Zustand noch derselbe ist, er voller emotionaler Verstrickungen mit Kirche, Eltern, Ehefrau und wahrscheinlich auch noch mir, machte er in der Art, wie er das Gespräch führen wollte, deutlich. Es währte nur kurz und wurde dann freundlich aber distanziert von mir wieder beendet. Keine Lust auf Erklärungen oder zu hören, was es bei ihm so Neues gibt. Ich sagte beim Verabschieden, dass ich ihn in den nächsten Wochen etwas schicken werde, damit er sehen kann, was es so für Neuigkeiten bei mir gäbe und meinte damit eine Geburtsankündigungspostkarte. Schade, dass ich dabei sein Gesicht nicht sehen kann.

Gestern kam der schöne Therapeut überraschend vorbei und wollte sich aus dem Urlaub zurückmelden und Neuigkeiten begutachten. Ich mag keine unangemeldeten Besucher. Überraschungsbesuch ist nur für die Besucher lustig. Noch schlimmer war es, dass er nicht einfach an der Haustüre klingelte, sondern ums Haus gelaufen kam und mit den Händen links und rechts am Gesicht durch alle Fenster guckte (wir wohnen Erdgeschoß mit sehr vielen Fenstern direkt zum Garten). Ich habe ihn dann nur an der Terassentür ziemlich reserviert abgefertigt, der Radfahrer war gerade unterwegs. Dass ich dabei meinen berühmten bösen Blick draufhatte, kann ich mir denken und wurde mir später via Radfahrer, der mit seinem Freund dann telefonierte, bestätigt.
Ich mag den schönen Therapeuten ja (meistens), aber seine Selbstherrlichkeit bringt mich auch jedesmal in Rage und wehe, er kommt unangemeldet Kind besichtigen!

So, jetzt alles wieder ohmmmmm.

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Freitag, 5. April 2013
-1
Gestern war der errechnete Geburtstermin, gleichzeitig mein Geburtstag. Die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter glichen sich alle, also auch über die üblichen Glückwunschfloskeln hinaus. Alle vermuteten, da wir den ganzen Tag nicht zu erreichen waren, dass wir gerade einen Doppelgeburtstag fabrizierten. War aber nicht so. 2-3 Wehen, bei denen zu merken war, dass sich dabei was verändert, sonst ruhig und eine Hebamme, die meinte, heute noch nicht, morgen wohl auch nicht (stimmt).

Wir haben einen Ausflug gemacht. Eigentlich wollte ich etwas für mein Forschungsprojekt besichtigen, in das ich mich vor wenigen Wochen verliebt hatte. Sollte in einer Kirche stehen, die Kirche in einem Ort in einer sehr schönen Landschaft, so dass wir Besichtigung mit Spaziergang verbinden konnten. In dem Ort angekommen, mussten wir erstmal Kuchen kaufen und dann im Pfarramt nach dem Schlüssel zur Kirche fragen. Die Pfarrersfrau guckte etwas zweifelnd und kam dann neugierig mit, in der Kirche guckte ich auch zweifelnd, denn da war nichts. Nichts, außer einer kleinen netten mittelalterlichen Dorfkirche mit seltsam bemalter Empore aus dem 18. Jahrhundert. Die Auflösung stellte sich später heraus: der Ort hat einen Doppelgänger, viel weiter weg. Wenig intelligent vorbereitet, aber was solls, schön wars trotzdem! Und fast frühlingshaft, als wir endlich einen windgeschützten Platz fanden und auch noch die Sonne herauskam, dann musste man sich nur noch den Schnee wegdenken, der so hoch immernoch nicht weggeschmolzen war.

Und natürlich ging auch diesmal der "Spaziergang" von drei Stunden immerhin nicht ohne querfeldein-hangrauf-und-runter-Passagen ab. Der verrückte Radfahrer kam dabei diesmal genauso ins Schnaufen wie ich, weil er einen Teil meines Gewichts mitstützen musste und wir uns außerdem gleichzeitig kaputtgelacht haben...

Ausbeute: Mehr Cecilia Bartoli und Simone Kermes in meinem CD-Regal, einen Riesenblumenstrauß und die Dehios, die ich mir jetzt nicht mehr ständig aus meinem Institut ausleihen muss (was ja bei meiner Abwesenheit gerade auch lästig wäre).

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Dienstag, 2. April 2013
+2
Auf den letzten Metern jetzt noch ein Rheumaschub. Aber abgesehen davon weiterhin alles soweit gut, dass gestern noch eine fast vierstündige Wanderung möglich war. Wenn man dabei ein windstilles Plätzchen erwischte, konnte man sich fast schon den Frühling einbilden. Die ersten singenden Lärchen wurden beim Aufsteigen vom Wind immer wieder abgetrieben, aber haben sich auch nicht aufhalten lassen.

Die wichtigsten vier Katalogtexte sind geschrieben, an Nr. fünf bastel ich gerade und zu Nr. sechs habe ich keine Lust mehr.

Laut Rechnung noch zwei Tage, laut Gefühl noch ca. eine Woche. Ich will ja auch noch die ganzen Korrekturen für das Forschungsprojekt gemacht haben, die während des Antragstellungschaos liegenblieben.

Mein eigentlich ordentlich großer Schreibtisch ist jetzt zweigeteilt: links sitze ich und arbeite ein wenig, rechts wird der Platz von einer Wickelauflage belegt. Auch dort arbeite ich hin und wieder, die Erstlingsausstattung meiner Schwestern muss noch sortiert werden.

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Search request: immer montags wassereinlagerungen
Am Wochenende weniger feiern sollte helfen.

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Mittwoch, 20. März 2013
Ferienwohnung
In den Ferien bloggt man meistens nicht, sondern hat besseres zu tun: Reisen, Ausspannen, Besichtigungen, Wanderungen usw. Ich bin vor einigen Wochen in ein gefühltes Ferienhaus gezogen: So still, dass man sich jedesmal wundert, wenn man den Berg in die Stadt runtergesaust ist, woher all die lärmenden Menschen kommen. So hell, trotz des Schnees und des Regens und mit Blick auf zwei Berge, dass man meint, den ganzen Tag draussen zu verbringen. Was ich auch viel tue, ich kenne schon viele schöne Wege, hübsch verschneit oder verschlammt oder beides und gehe meistens nur noch in Gummistiefeln raus. Abends schreien sich die Dachse an, ein Rehbock mit dickem plüschigen Bast am Horn frisst seelenruhig im Garten (nicht sehr geschätzt vom verrückten Radfahrer, weil diese zierlichen Tiere genauso seelenruhig den Garten leerfressen), Kaninchen hoppeln am Schreibtischfenster vorbei. Endlich ist auch bei mir wieder Frieden eingezogen und die Stimmung bleibt konstant oben.
Vor zwei Wochen, kurz nach Einzug in die Ferienwohnung, mit dem ich mich wohl doch etwas übernommen hatte, habe ich kapituliert und mich in den Mutterschutz zurückgezogen. Der Zeitpunkt war nicht gut gewählt und kam für meine Kollegen und mich sehr plötzlich. Aber nach erster Panik haben sie gemerkt, dass sie die Arbeit ebenso erledigen können. Ich schreibe jetzt nur noch kleine Katalogbeiträge und eine längst überfällige Rezension.

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Dienstag, 22. Januar 2013
Resturlaub
Vorhin mit meinem Büronachbarn kurz überlegt, dass ich ja eigentlich und völlig legal ab sofort für den Rest des Jahres zu Hause bleiben könnte: 44 Urlaubstage, Mutterschutz ab dem 21. Februar bis irgendwann Anfang Juni, dann sechs Monate Elternzeit, für die Resttage sollte mein Urlaubsanspruch auch noch reichen. Müsste man noch durchkalkulieren, notfalls die Elternzeit um ein paar Tage verlängern. Dann habe ich weiter am Forschungsantrag gebastelt.

Und bevor jetzt hier wieder ein Aufschrei kommt: ich werde bis zum 21. Februar weiterarbeiten und danach wahrscheinlich auch noch, sofern ich Lust habe und mich noch ins Büro oder vor den Heimatschreibtisch rollen kann. Alles ganz normal, oder auch nicht.

Dem Projektleiter erklärt, woran es gerade hakt. Er hatte Verständnis, was bleibt ihm auch anderes übrig. Dass der Zeitpunkt gerade denkbar schlecht ist für irgendwelche Wehwechen, wissen wir beide. Notfallplan wird erst nächste Woche erstellt, wenn ich bis dahin immer noch nicht weitergekommen bin.

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Montag, 14. Januar 2013
29. Woche
Klartext: Schwangerschaftsdepression oder irgendsowas. Heute endlich auf Hilfesuche begeben.
Die Hebammen versorgen mich mit Akupunktur (gleich mal fast umgekippt, aber auch gleich mal sehrviel ruhiger geworden) und machen deutlich, dass das nicht die alleinige Unterstützung sein kann, die Psychologin der Diakonie hat mich gleich für morgen einbestellt, dann sehen wir weiter, das Nichtarbeitenkönnenaber wollen wird eingestellt, ich pfeif auf deadlines.

Kann ich nicht lieber kotzen oder Wassereinlagerungen bekommen?

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Sonntag, 13. Januar 2013
Streit mit J.
Mein kleiner Wutanfall am Telefon war für den Anlaß sicher nicht ganz gerechtfertigt, aber es hatte sich halt eine ganze Menge angestaut. Vielleicht hatte ich mich auch wirklich undeutlich ausgedrückt, so dass er verstehen konnte, ich habe ihn beauftrag, wegen der alten Sache bei der Äbtissin mal nachzufragen. Drei Anrufe aus einem Zehntageurlaub sind zuviel von einem Exfreund und dann auch noch, sobald die Koffer neben der Haustüre stehen, als erste angerufen zu werden, mit Stolz und Triumph in der Stimme. Ich bin nicht mehr die Person, der man sofort und alles was einen bewegt mitteilen kann, besonders nicht zu meinen Arbeitszeiten. Aber die Minimierung des angemessenen Abstandes wird jedesmal wieder erneut angestrebt, wenn wir uns mal wieder getroffen und gut verstanden haben. Vielleicht sollte ich künftig nach solchen 'Treffen zum Abschied sagen: "Und jetzt bitte nicht wieder vergessen und mich dauernd anrufen und alle Kleinigkeiten mitteilen...!"

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Freitag, 11. Januar 2013
E.
Abends rufe ich nochmal meine Mutter an. Eigentlich nur um ihr zu sagen, dass ich nicht kommen werde. Irgendwann muss ich mich ja entscheiden und während des Telefonats sage ich dann doch mein Kommen zu und merke mit meinem sofortigen Ruhigerwerden, dass es so richtig ist. Also Zugfahrt Richtung Ruhrgebiet, auf der ich weiter an der Rezension und diversen Korrekturen arbeite, hin und wieder unterbrochen von einer Vierjährigen, die mich auf der gemeinsamen Strecke alsd ihre Freundin auswählte und von Gedanken an diese schöne Freundschaft vor vielen vielen Jahren.
Ich komme so gerade noch rechtzeitig, vor der Kapelle steht ein kleines Heer an Sargträgern in beeindruckender Größe (also alle Männer waren beeindruckend groß), drinnen wartete schon meine Mutter voller Sorge. Und dann: ehemalige Lehrer, Schulkameraden, eine Klassenkameradin samt Bruder - also die gesamte bunte Nachbarschaft von vor über 20 Jahren. Ich habe seit Ende meiner Schulzeit niemanden mehr von ihnen gesehen und hätte diese Bekanntschaften auch nicht mehr zu sehen gebraucht. Aber das hier ist mir Ehrensache. In der Kapelle steht der Sarg, leider verschlossen, sie werden schon wissen warum. Aber ich hätte sie gerne nochmal gesehen, dass letztemal mag sie 17 Jahre alt gewesen sein.
Der Pfarrer fasst ihr kurzes Leben zusammen und über viele Dinge bin ich erstaunt. Auch erschreckt und stolz über die Geschichte, dass sie irgendwann einfach ihr geliebtes Cello zertrümmert hat. Aus Wut, weil sie es nicht immer besser spielen konnte, wie alle anderen, sondern es ihr immer schwerer fiel. Und diese Wut und der unbändige Wille dahinter, soviel von dem Leben mitzubekommen, dass ihr teils durch ihre Krankheit, teils durch die Gesellschaft verweigert wurde, wie es nur geht. Ein Leben im Zeitraffer.
Die Familie freut sich über ein Kommen, ich war ja etwa 10 Jahre lang ein Teil von ihnen und leider ergibt sich keine Gelegenheit, mich dafür zu bedanken. Sie wissen nicht, wie wertvoll diese Sommernachmittage im Nachbargarten waren, aber sie müssen es vielelicht auch nicht wissen. Ich spreche viel mit dieser wunderbaren Frau aus Sri Lanka, jetzt auch schon alt, und sie erzählt mir von ihrem Versuch, ihr das Akzeptieren beizubringen, aber sie wollte nicht akzeptieren, sondern ankämpfen gegen ihren Körper, gegen ihr verschwindendes Gehirn, dagegen, schließlich in einem Pflegeheim leben zu müssen. Ihre Therapieverweigerung, Instrumentenzertrümmerung, Trennung vom Partner war ihre wütende Art, mit ihrem Anderssein umzugehen.
"Da, wo sie war, da wurde nicht gestritten." Meine Mutter sagte es zuerst beim Kaffeetrinken und dann fiel es allen auf, so war es. Wenn sie als oft und gerngesehener Gast in meiner streitsüchtigen Familie war, unter uns Nachbarkindern, mit allen ihren Freunden und später wohl auch im Pflegeheim, mit ihr stritt man nicht, es gab keinen Grund und es gab auch um sie herum keinen Grund mehr zu streiten.
Ich versuche meinen Frieden damit zu machen, dass ich damals irgendwann einfach nicht mehr an der Tür des Nachbarhauses geklingelt habe, wie in den Jahren zuvor fast jeden Tag, oder lieber noch, direkt durch das kleine Loch in der Hecke gekrochen bin.

Und noch: Erst bin ich traurig darüber, dass das Ehepaar aus Sri Lanka nach 35 Jahren Berufsleben wegen der geringen Rente in seine Heimat zurückkehren will, wo doch Kinder und Enkel hier in Deutschland sind. Aber nachts, als ich nochmal über alles nachdenke fällt mir ein, dass sie eigentlich privilegiert sind, weil sie die Wahl haben.

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Sonntag, 30. Dezember 2012
Jahresrückblick
Zugenommen oder abgenommen?
Den Umständen entpsrechend: ca. 10 Kilo mehr. So genau weiß ich es nicht, da ich keine Waage habe.

Haare länger oder kürzer?
mögen ein paar Zentimeter mehr oder weniger sein, aber in etwa gleich.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Gleichbleibend kurz.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr ausgegeben, aber in Maßen.

Der hirnrissigste Plan?
Es gab keinen Plan. Vielleicht war das hirnrissig.

Mehr bewegt oder weniger?
Mehr. Und von innen heraus werde ich auch noch bewegt.

Die gefährlichste Unternehmung?
Schwanger werden + Berge runterfahren.

Der beste Sex?
Nein, aber der innigste.

Die teuerste Anschaffung?
Eigentlich unsinnig, aber geil.

Das leckerste Essen?
Brötchen mit Blauschimmelkäse + Avocado + Frischkäse. Königsmischung! Besonders auf einem Berg nach anstrengendem Anstieg. Bestimmt gab es bessere Essen, aber an die erinnere ich mich nicht so eindrücklich.

Das beeindruckenste Buch?
"Born to be wild" von Renz-Polster. Jetzt habe ich den Durchblick, zumindest bis zur Geburt, danach vermutlich nicht mehr.

Der ergreifendste Film?
ICH WAR EIN GANZES JAHR NICHT IM KINO...?! Hatte offensichtlich eine andere Beschäftigung.

Die beste CD?
"Le cantate per il Cardinal Pamphili" von Händel mit Roberta Invernizzi. Sagenhaft.

Das schönste Konzert?
Die Cellosuiten von Bach, gespielt von Isang Enders.

Die meiste Zeit verbracht mit...?
Arbeiten. Am liebsten am Heimatschreibtisch, hin und wieder auch am Büroschreibtisch.

Die schönste Zeit verbracht mit...?
Dem verrückten Radfahrer natürlich. Aber auch mit Arbeiten...

Vorherrschendes Gefühl 2012?
Huch + Hihihi.

2012 zum ersten Mal getan?
Nicht bewußt getan, eher geworden. Nicht freiwillig, aber jetzt will ich nicht mehr zurück.

2012 nach langer Zeit wieder getan?
In einem Fluß geschwommen.

3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Auf den kath. Theologen, auf den Kontakt habe ich ja dann auch verzichtet. Auf die Verschrottung meines Autochens. Auf den Unibürokrieg. Alles Kleinkram also.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Forschungsergebnisse.

Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Das Festhalten. Damals, am Bahnhof.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Ein Kniefall.

Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Ich bin stolz auf dich, weil du sowas wichtiges tun mußt.

Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
War vorhin nicht von Spargel die Rede?

2012 war mit einem Wort...?
Wild.

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Energiesparen
Wochen vor der Weihnachtspause hingen in der Uni überall rote Zettel mit dem Hinweis, dass die Gebäude als Energiesparmaßnahme eine gewisse Spanne nicht geheizt werden. Es war schon seit Oktober einzige Lebensaufgabe unserer Institutssekretärin, uns darauf hinzuweisen und nachdrücklich darauf zu drängen, entweder Urlaub zu nehmen, oder vorher Überstunden zu machen, die mit eigens angelegten Listen dokumentiert werden müssen und von ihr quasi täglich überwacht wurden. Unterschiede zwischen Wissenschaftlern und Nichtwissenschaftlern werden nicht gemacht, vor der Geburt des Herrn sind wir alle gleich.

Gestern war ich kurz in meinem Büro, ich brauchte ein Buch, trotz vorschriftsmäßig eingereichten Urlaub! Das gesamte Institut war sehr sehr warm, alle Heizungen liefen munter, ebenso im Nachbarinstitut, durch dass ich, der giftige Bibliothekar war ja bestimmt nicht da, eine sonst streng verbotene Abkürzung nahm.
Und dann werden wieder Stellen nicht besetzt und keine Bücher gekauft, weil Geld eingespart werden muss, damit endlich die längst nötige Sanierung der undichten Fenster begonnen werden kann.

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