... newer stories
Montag, 1. Juli 2013
Sonntagsfahrer
berenike, 15:39h
Wenn zwei Naturverrückte einen Ausflug auf der Suche nach seltenen Pflanzen machen, kann das schonmal so aussehen, als ob sich Verrückte und Sonntagsfahrer auf der Straße befinden. Ich konnte die Flüche der Fahrer hinter uns fast hören, passenderweise war ja auch Sonntag.
Unser neuer Freund aus der Nachbarschaft freute sich erst riesig, weil ich mal auf die Suchaktionen von ihm und dem verrückten Radfahrer mitkommen wollte. Wir nahmen seinen Wagen, der war dreckiger, und mussten erstmal noch bei ihm vorbei, um die fehlende Rückbank einzusammeln. Da das kleine Mädchen etwas unruhig wurde, aber sofort bei Kurven oder Schlaglöchern wieder ruhig, fuhr unser Nachbar Schlangenlinien. Fast die gesamte Strecke. Mitunter musste man bei sowieso gedrosselter Geschwindigkeit, bei 40km/h sieht man einfach mehr, auch mal spontan auf der Landstraße anhalten: ist das nun eine oder nicht und guckmal da!
Den größten Teil des Ausflugs legten wir zum Glück für alle Verkehrsteilnehmer und meiner Nerven zu Fuß zurück. Statt der gewünschten Pflanzen fanden wir ein noch geflecktes Rehkitz zusammengerollt im Gras. Es lag keinen halben Meter von uns entfernt und wir standen längere Zeit davor, ohne es zu bemerken, um Blumen und Schmetterlinge zu bestimmen - verdammt gut getarnt, die Tierchen!
Auf der Rückfahrt dann Schlangenlinien und Höchstgeschwindigkeit, weil die Kleine Hunger anmeldete. Dem Radfahrer war dann etwa schlecht.
Unser neuer Freund aus der Nachbarschaft freute sich erst riesig, weil ich mal auf die Suchaktionen von ihm und dem verrückten Radfahrer mitkommen wollte. Wir nahmen seinen Wagen, der war dreckiger, und mussten erstmal noch bei ihm vorbei, um die fehlende Rückbank einzusammeln. Da das kleine Mädchen etwas unruhig wurde, aber sofort bei Kurven oder Schlaglöchern wieder ruhig, fuhr unser Nachbar Schlangenlinien. Fast die gesamte Strecke. Mitunter musste man bei sowieso gedrosselter Geschwindigkeit, bei 40km/h sieht man einfach mehr, auch mal spontan auf der Landstraße anhalten: ist das nun eine oder nicht und guckmal da!
Den größten Teil des Ausflugs legten wir zum Glück für alle Verkehrsteilnehmer und meiner Nerven zu Fuß zurück. Statt der gewünschten Pflanzen fanden wir ein noch geflecktes Rehkitz zusammengerollt im Gras. Es lag keinen halben Meter von uns entfernt und wir standen längere Zeit davor, ohne es zu bemerken, um Blumen und Schmetterlinge zu bestimmen - verdammt gut getarnt, die Tierchen!
Auf der Rückfahrt dann Schlangenlinien und Höchstgeschwindigkeit, weil die Kleine Hunger anmeldete. Dem Radfahrer war dann etwa schlecht.
... link (1 Kommentar) ... comment
Donnerstag, 20. Juni 2013
Einbruch
berenike, 15:34h
Der verrückte Radfahrer hatte Geburtstag und ich habe von seinen Gästen einen Blumenstrauß, Schokolade und Tee geschenkt bekommen. Die meisten Geschenke gingen aber an ihn, wäre ja auch sonst ungerecht.
Ich wollte ihm (u.a.) einen Blumenstrauß schenken, in unserem Minivorort gibt es nichts, also auch keine Blumen zu kaufen, also bat ich die Nachbarin mir doch auf Ihrem Heimweg einen schönen Strauß mitzubringen und im Heizungskeller aufzubewahren. Ich wollte ihn dann bei einer der nächtlichen Wickelaktionen abholen, so dass beim Aufwachen die Blumen schon auf den Tisch standen (der Radfahrer steht gerade immer vor uns auf). Nachts um fünf schlich ich also im milchbekleckerten Nachthemd durch den Hausflur in den Heizungskeller und fand ihn sehr warm, aber ohne Blumen vor. Außen an der Tür hing ein Zettel, dass die Blumen wegen der Temperaturen in der Wohnung der Nachbarin stehen, ich solle sie doch einfach da rausholen. Wir haben einen Schlüssel, falls mal was ist oder sie ihren vergessen hat, den musste ich aber erstmal in unserem Schuppen suchen. Nicht ganz wohl war mir dabei, nachts bei meiner Nachbarin (mit der wir befreundet sind) einzusteigen, aber für das Staunen des Radfahrers hat es sich gelohnt.
Und zum Glück sind alle anderen Nachbarn nicht so früh auf den Beinen.
Ich wollte ihm (u.a.) einen Blumenstrauß schenken, in unserem Minivorort gibt es nichts, also auch keine Blumen zu kaufen, also bat ich die Nachbarin mir doch auf Ihrem Heimweg einen schönen Strauß mitzubringen und im Heizungskeller aufzubewahren. Ich wollte ihn dann bei einer der nächtlichen Wickelaktionen abholen, so dass beim Aufwachen die Blumen schon auf den Tisch standen (der Radfahrer steht gerade immer vor uns auf). Nachts um fünf schlich ich also im milchbekleckerten Nachthemd durch den Hausflur in den Heizungskeller und fand ihn sehr warm, aber ohne Blumen vor. Außen an der Tür hing ein Zettel, dass die Blumen wegen der Temperaturen in der Wohnung der Nachbarin stehen, ich solle sie doch einfach da rausholen. Wir haben einen Schlüssel, falls mal was ist oder sie ihren vergessen hat, den musste ich aber erstmal in unserem Schuppen suchen. Nicht ganz wohl war mir dabei, nachts bei meiner Nachbarin (mit der wir befreundet sind) einzusteigen, aber für das Staunen des Radfahrers hat es sich gelohnt.
Und zum Glück sind alle anderen Nachbarn nicht so früh auf den Beinen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Dienstag, 18. Juni 2013
Search request: verliebt in den doktorvater
berenike, 18:38h
Ich weiß ja jetzt nicht, ob sich die nachträgliche Vervollständigung des Satzes positiv auf die Gefühlesverwirrungen auswirken wird, positiv auf meine Meinung über die Doktorandin/den Doktoranden ganz sicher nicht, weil man in dieser Lebensphase wissen sollte, dass man sich nicht in seinen Doktorvater verlieben dass man bei Google keine ganzen Sätze einzugeben braucht.
... link (3 Kommentare) ... comment
Freitag, 14. Juni 2013
Search request: verliebt in doktorvater
berenike, 13:36h
... link (2 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 12. Juni 2013
Käfer
berenike, 14:51h
Laut Radfahrer waren es in den letzten Sommern etwa drei bis vier Käfer, die abends in die Wohnung kamen und meistens im Bad aufgefunden wurden. Wir wohnen ebenerdig mit Terrassentür zum Garten, die eigentlich ständig offen steht, da muss man etwas mehr Krabbeltierchen in Kauf nehmen. Seit es wärmer geworden ist, sind es jeden Abend ca. 30 Tierchen, die nach Einbruch der Dunkelheit unsere Wohnung aufsuchen. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher, da sie sich selbstständig in Ritzen verstecken und morgends auch wieder verschwinden. Vor zwei Tagen sagte ich noch erleichtert zur Nachbarin, die auch heimgesucht wird, dass die Käfer immerhin auf dem Boden bleiben und wohl auch weder fliegen noch glatte Flächen hochkrabbeln können.
Die zwei in meinem Bett gestern Abend verdränge ich jetzt ganz schnell wieder.
Die zwei in meinem Bett gestern Abend verdränge ich jetzt ganz schnell wieder.
... link (1 Kommentar) ... comment
Freitag, 7. Juni 2013
Search request: depression und ein paar glas wein
berenike, 15:02h
Soll sich ja auch lohnen, so eine Depression, aber nehmen Sie dann bitte auch guten Wein!
... link (3 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 6. Juni 2013
Mehr Bewegung
berenike, 14:56h
Meine Hausärztin sieht mich selten, weil ich vor dem Arztbesuch erstmal abwarte, ob nicht die unangenehmen Sachen von selber wieder verschwinden. Tun sie meistens, außerdem bin ich selten krank. Ich denke, mein letzter Aufenthalt bei dieser alten rauhbeinigen Dame liegt schon wieder mehrere Jahre zurück. Als ich diesmal das Sprechzimmer betrat (seit drei Wochen Gleichgewichtsstörungen und Ohrenrauschen fand ich dann doch einen guten Grund), beglückwünschte sie mich zuerst zu meiner Tochter und wusste sogar ihren Namen. Das Geburtshaus, in dem ich entbunden hatte, veröffentlicht in der hiesigen Lokalzeitung gerne Anzeigen mit Fotos und Namen der Kinder. Da mein Hebammenteam verdammt gute Arbeit geleistet hatte, habe ich ihnen diese Werbemaßnahme gerne erlaubt. Meine Ärztin hatte sich das Foto ausgeschnitten und an meine Karteikarte geheftet und sich diebisch gefreut. Sie hat ein erstaunliches Gedächtnis. Weil ich sie für eine gute Ärztin halte, habe ich sie mehrfach weiterempfohlen und dann jedesmal empört gehört "zu der gehe ich nie wieder!" Sie lässt einen nie aus der Eigenverantwortung und verordnet am liebsten Bewegung. Wer übergewichtig ist, raucht und keinen Sport treibt, kann sich auf deutliche Worte gefasst machen - die dann auch mal bis ins Wartezimmer tönen.
So war auch diesmal ihre Diagnose ein verspannter Rücken wegen der einseitigen Belastung durchs Stillen und weniger Bewegung. Mein Quiken, als sie mir mit spitzen Fingern demonstrierte, wie sehr ich überall verspannt sei, hörte man bestimmt auch bis ins Wartezimmer. Wir diskutierten lange, weil Aquajogging und Inlineskaten gerade für mich nur mit viel Aufwand zu betreiben sind, und einigten uns auf Nordic Rumlaufen. Nagut, auch wenn ich dieses Herumstöckeln albern finde.
So war auch diesmal ihre Diagnose ein verspannter Rücken wegen der einseitigen Belastung durchs Stillen und weniger Bewegung. Mein Quiken, als sie mir mit spitzen Fingern demonstrierte, wie sehr ich überall verspannt sei, hörte man bestimmt auch bis ins Wartezimmer. Wir diskutierten lange, weil Aquajogging und Inlineskaten gerade für mich nur mit viel Aufwand zu betreiben sind, und einigten uns auf Nordic Rumlaufen. Nagut, auch wenn ich dieses Herumstöckeln albern finde.
... link (14 Kommentare) ... comment
Montag, 3. Juni 2013
Neue Wohnung
berenike, 20:39h
Ich mag ja Spontanbesuche nicht sonderlich und von Vermietern schon garnicht. Er entschuldigte sich auch vielmals, als er vorhin mit seiner Frau vor der Wohnungstür stand, zu mehr kam er erstmal nicht, denn seine Frau wollte gerne das Kind, gutzigutzigutzi!, sehen und fing dann auch gleich an, ständig unterbrochen von gutzigutzigutzi!, den Grund für diesen Überfall zu erklären: Wir haben ja jetzt das Kind, und so süß, gutzigutzigutzi!, und zu dritt in der kleinen Zweizimmerwohnuing wird es uns bestimmt bald zu eng, gutzigutzigutzi!, und sie haben in Kürze eine weitere Wohnung in diesem Miniort zu vermieten, ob wir uns die nicht mal, gutzigutzigutzi!, ansehen wollen. Der Vermieter entrollt den Grundriss: Vierzimmerwohnung in einem alten Fachwerkhaus, neu renoviert und gedämmt, mit richtiger Küche und richtigen Bad (wir haben nur kleine Schläuche), sogar Badewanne, Abstellkammer, Fahrradkeller und eben vier Zimmer, ich könnte also auch ein Arbeitszimmer bekommen.
Solche Vermieter kann man gebrauchen, gutzigutzigutzi!
Solche Vermieter kann man gebrauchen, gutzigutzigutzi!
... link (7 Kommentare) ... comment
Freitag, 31. Mai 2013
Keine gute Schwiegertochter
berenike, 20:04h
Weihnachten hatte ich meine Schwiegermutter in spe kennengelernt. Der verrückte Radfahrer hatte mich schon vorgewarnt und sie als kleinen narzistischen Giftzwerg beschrieben. Weil man sich ja nur selten sehen wird und überhaupt, habe ich mich natürlich um gutes Auskommen bemüht, also meistens nur freundlich zu allem Ja oder in den schlimmeren Fällen nichts gesagt. Immerhin ist sie fast 80 und mit alten Damen soll man höflich umgehen.
Gestern war sie mitsam der Radfahrerschwester (die immerhin sehr nett ist) zum Babygucken angereist, mit im Gepäck ein Essen für mindestens drei Tage, Kuchen für eine Fußballmannschaft und all die Babysachen, die ich Weihnachten bei ihr wegen unglaublicher Häßlichkeit mit der Begründung aussortiert hatte, ich hätte in der Größe schon ganz viel aus meiner Familie. Zu viert versuchten wir uns tapfer an dem Essensberg (Lammfleisch UND Hackfleischbraten, Gemüse UND Spargel, Kartoffeln UND Nudeln, plus einen mit Sahne totgeschlagenen Salat). Beleidigt, weil wir nicht alles aufgegessen hatten, brach sie mit uns zum Spaziergang auf und da war ich schon längst an dem Punkt, nicht mehr mit guter Miene alles überstehen zu wollen, da wir mit dem kleinen Mädchen ja sowieso alles falsch machen: Unerhört, dass ich während des Essens stillen wollte, nach dem Trinken müssen Babies ins Bett gelegt werden, man darf sie nur 20 Minuten anlegen, sonst wird sie verwöhnt und dann das mit dem Tragetuch statt Kinderwagen... Immerhin sprach sie mit mir dann kein Wort mehr und ich musste mich nicht mehr um sprachliche Verrenkungen bemühen, weil ich es nicht einsehe, sie weiterhin zu siezen, und sie mir nicht das Du anbietet. Sie war dann so nachhaltig beleidigt, dass sie die brütende Fischreiherkolonie keines Blickes würdigte, auf der Schwelle der kleinen Dorfkirche mit den Worten "hier stinkts!" kehrtmachte und, wieder zu Hause angekommen, mit verschlammten Schuhen über den alten Teppich meiner Großmutter wanderte .
Ich habe sie dann mit einer üblen Gemeinheit bestraft: Während meine neue Schwägerin selbstverständlich die Kleine auf den Arm nehmen durfte, wurde ihr Ansinnen mit meinem berüchtigten bösen Blick im Keim erstickt. Sie wird sich auch nie wieder trauen danach zu fragen.
Gestern war sie mitsam der Radfahrerschwester (die immerhin sehr nett ist) zum Babygucken angereist, mit im Gepäck ein Essen für mindestens drei Tage, Kuchen für eine Fußballmannschaft und all die Babysachen, die ich Weihnachten bei ihr wegen unglaublicher Häßlichkeit mit der Begründung aussortiert hatte, ich hätte in der Größe schon ganz viel aus meiner Familie. Zu viert versuchten wir uns tapfer an dem Essensberg (Lammfleisch UND Hackfleischbraten, Gemüse UND Spargel, Kartoffeln UND Nudeln, plus einen mit Sahne totgeschlagenen Salat). Beleidigt, weil wir nicht alles aufgegessen hatten, brach sie mit uns zum Spaziergang auf und da war ich schon längst an dem Punkt, nicht mehr mit guter Miene alles überstehen zu wollen, da wir mit dem kleinen Mädchen ja sowieso alles falsch machen: Unerhört, dass ich während des Essens stillen wollte, nach dem Trinken müssen Babies ins Bett gelegt werden, man darf sie nur 20 Minuten anlegen, sonst wird sie verwöhnt und dann das mit dem Tragetuch statt Kinderwagen... Immerhin sprach sie mit mir dann kein Wort mehr und ich musste mich nicht mehr um sprachliche Verrenkungen bemühen, weil ich es nicht einsehe, sie weiterhin zu siezen, und sie mir nicht das Du anbietet. Sie war dann so nachhaltig beleidigt, dass sie die brütende Fischreiherkolonie keines Blickes würdigte, auf der Schwelle der kleinen Dorfkirche mit den Worten "hier stinkts!" kehrtmachte und, wieder zu Hause angekommen, mit verschlammten Schuhen über den alten Teppich meiner Großmutter wanderte .
Ich habe sie dann mit einer üblen Gemeinheit bestraft: Während meine neue Schwägerin selbstverständlich die Kleine auf den Arm nehmen durfte, wurde ihr Ansinnen mit meinem berüchtigten bösen Blick im Keim erstickt. Sie wird sich auch nie wieder trauen danach zu fragen.
... link (7 Kommentare) ... comment
Sonntag, 26. Mai 2013
Große Schwester
berenike, 18:06h
Und dann mache ich etwas, was mir eigentlich nicht zusteht, weil es nicht meine Geschichte ist, oder zumindest nur zu einem kleinen Teil: Ich gebe den Namen, nachdem ich einige Stunden zuvor in einem langen Gespräch über die Zeit damals meine Mutter gefragt hatte, bei Google ein, finde sofort die Person und finde auch einen Lebenslauf dazu. Er lebt garnicht mal so weit weg von mir, eine meiner Schwestern wohnt ganz in seiner Nähe. Ich bin beeindruckt von dem Werdegang: Professorentitel, eigene Praxis, scheint ein anerkannter Spezialist auf seinem Gebiet zu sein, vielfacher Preisträger, darunter auch das Bundesverdienstkreuz, Buchautor, jetzt Präsident einer Universität seines Herkunftslandes, viel im humanitären Dienst engagiert. Die wenigen Fotos zeigen einen freundlichen, älteren Herrn mit weißem Haar und Schnauzbart. Und eindeutig mit ihren großen dunkelblauen Augen!
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories