Dienstag, 31. Dezember 2013
Stöckchenblog
Frau Violinista hat sich Fragen ausgedacht, ich antworte:

1. Was ist Ihr persönliches Allheilmittel gegen Schluckauf?

Gegentrinken. Also ein Glas Wasser in winzigen Schlucken ohne Pause trinken. Ich stelle mir das so vor, dass man durch das pausenlose Schlucken irgendwann gleichzeitig den Schluckauf trifft und ihn herunterschluckt.

2. Lieblingskomponist?

Johann Sebastian Bach. Sollte nach dem vorherigen Stöckchen keine Zweifel mehr aufkommen lassen.

3. Was haben Sie heute gefrühstückt?

Wie fast immer: Hirsebrei mit Rosinen und viel Zimt gekocht und mit frischen Früchten. Heute mit Orange, Apfel und Kiwi und noch Haselnüssen.

4. Ihr schönster Sommerurlaub war wo?

Italien. Fahrt durch Toskana und Umbrien mit guten Freunden und Stopp an jeder sehenswerten Kirche und jedem Museum.

5. Warum bloggen Sie?

Nur so.

6. Wie viele Handynummern können Sie auswendig?

Die vom verrückten Radfahrer, weil es jahrelang meine eigene war. Meine neue kann ich nicht.

7. Was schmeckt Ihrer Meinung nach unterschiedlicher? Verschiedene Gemüsesorten oder verschiedene Sorten Fleisch?

Ähm. Beides irgendwie. Wahrscheinlich wäre es abgeklärter, wenn ich jetzt mit überzeugter Stimme rufen würde: "natürlich Gemüse, das hat ja soviele verschiedene Geschmäcker!" Aber Fleisch auch.

8. Welches Buch empfehlen Sie mir für die Weihnachtsfeiertage?

Das Buch "Weihnachtslieder" aus dem Lieder Projekt im Carus Verlag. Googeln Sie, ich bin gerade für einen Link zu faul. Ist nicht nur was zum Singen und verlorene Liedzeilen auffrischen, sondern auch was fürs Auge!

9. Wie und mit wie vielen Personen verbringen Sie Heiligabend?

Ich hatte als Begleitung mein kleines Mädchen, den verrückten Radfahrer, seine Mutter, Schwester und Nichte. Es gab Raclette und kein Lied, keine Weihnachsgeschichte, immerhin einen Baum mit echten Kerzen. Dafür gab es Radio und Fernseher ohne Ton, bis ich gebeten habe, wenigstens den Fernseher auszustellen. Nächstes Jahr setze ich mich durch und bin bei meiner Familie mit dem schönen Weihnachsritual aus meiner Kindheit: Glöckchen, Weihnachstgeschichte von meinem Vater gelesen, viele Lieder immer beginnend mit "Es ist ein Ros entsprungen", viele Kerzen, Räuchermännchen, Erzgebirgepyramide, Krippe usw. Und kein Radio mit verpoppten Weihnachsliedern!

10. Besitzen Sie ein Lieblingskuscheltier?

Nein. Ich hatte mal einen Hasen von meiner Großmutter. Den habe ich wegen akuten Mottenbefalls ausgesetzt, was ich später bitter bereut habe.

11. Was war heute in Ihrem Adventskalender?

Bin etwas spät für die Beantwortung. Das ist ganz gut so, weil ich keinen Kalender hatte.

Jetzt müsste ich mir 11 eigene Fragen ausdenken, werde aber dieses Projekt ins nächste Jahr verschieben. Vielleicht.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Sauber


Kind gebadet, jetzt kann das neue Jahr kommen.
Wünsche allen einen guten Start ins selbige!

... link (6 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 17. November 2013
musikalisches stöckchen
Es kam von morphine und geht weiter an die Faultierwirtshaft, prieditis (wenn Künstler sowas überhaupt machen) und Cassandra.

pick your artist.
Johann Sebastian Bach (und nein, Sie müssen jetzt nicht weiterlesen...)

are you male or female?
D'una femina imbelle. Giulio Cesare, Händel

describe yourself.
Cello Suite Nr. 6, Bach

how do you feel?
Tra le fiamme. Händel, Le cantate per il Cardinal Pamphili

describe where you currently live.
Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh. Weihnachsoratoirum, Bach (schönstes Wiegenlied!)

if you could go anywhere, where would you go?
Cinque, dieci, venti, trenta. Le nozze di Figaro, Mozart

your favourite form of transportation:
Ja tausendmal tausend begleiten den Wagen, Himmelfahrts-Oratorium, Bach (vor allem wegen der irren Begleitung!)

your best friend is…
Il mio tesoro intanto. Don Ottavio in "Don Giovanni", Mozart

you and your best friends are…
Wo zwei und drei versammelt sind. Cantate "Am Abend aber desselbigen Sabbats", Bach (diese Arie musste ich unbedingt unterbringen!)

what’s the weather like?
Es gehet eine kleine Wolke. Elias, Mendelssohn

if your life was a tv show, what would it be called?
Vedrà turbato il mare. Mitridate, Porpora

what is life to you?
Die mittleren Streichquartette (op. 59, 74, 95), Beethoven (kann mich gerade nicht für eins entscheiden)

your last relationship:
Ich folge dir gleichfalls. Johannespassion, Bach

your fear:
Stabat mater, dolorosa. Stabat Mater, Rossini

what is the best advice you have to give?
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele. Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis", Bach

how would you like to die?
Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine. Johannespassion, Bach

your soul’s present condition:
Ich wundre mich. Kantate "Geist und Seele sind verwirret", Bach

your motto:
Der Vogelfänger bin ich ja. Zauberflöte, Mozart (zumindest hin und wieder)

... link (11 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 13. November 2013
Vortrag mit Kind
Kongress mit Kind und Partner hatten wir ja schon gemeistert. Jetzt kommt der erhöhte Schwierigkeitsgrad: Kongress nur mit Kind.

Wir starten mit Zahn. Morgends beim Aufwachen hatte ich den kleinen Fahrkartenlocher im Mund des kleinen Mädchens entdeckt - und war irre stolz, warum auch immer. Der erste Teil des Kongresses war nur Besichtigungstour. Zugfahrt ging erstaunlich gut, Museumsbesuch dann weniger. Der nächste Tag, der wichtige, der mit den ganze Vorträgen von morgends bis spätnachmittags, war ein voller Erfolg. Das kleine Mädchen lag die meiste Zeit neben meinem Stuhl auf dem Boden und spielte mit meinem Rucksackgurt, Papier oder was ich ihr sonst noch so in die Hand gab. Meine Schwester, die in derselben Stadt wohnte und bei der ich übernachtete (und ohne die ich das ganze Unterfangen nicht gewagt hätte), wollte kurz vor meinem Vortrag kommen und solange mit der Kleinen einen Spaziergang machen. Dann sprach aber eine meiner Vorrednerinnen länger als geplant und dann baten mich gleich zwei andere Teilnehmer, dass ich unbedingt bei ihren Beiträgen anwesend sein solle (was mir natürlich gehörig schmeichelte) und ich schlug schließlich vor, weil das Kind gerade ruhig und guter Dinge, dass ich mit meinem jetzt schon beginne, kurz unterbreche, wenn meine Schwester erscheint, um ihr das Kind auszuhändigen. Der erste Teil des Plans lief ganz gut, das kleine Mädchen war so erstaunt, mich laut sprechen zu hören, dass es beeindruck still blieb. Der abrupte Wechsel von meinem Arm in die Tragehilfe meiner Schwester ging nur für wenige Minuten gut und meine Schwester musste mit schreiendem Kind bald wieder den Tagungsraum aufsuchen. Also wieder ein Kindwechsel, diesmal an meine Brust, den roten Faden meiner Argumentation wieder aufgenommen und so den Vortrag beendet. Bei der anschließenden Diskussion mischte die Kleine dann mit fröhlichem gagaga mit.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 8. November 2013
Anzugmann
Als meine Schwester im Sommer heiratete, kam der verrückte Radfahrer ohne Anzug mit. Er hatte keinen. Das vom schönen Therapeuten abgelegte Jackett war durchaus edel und bester Qualität, wurde aber von mir kategorisch abgelehnt, weil zu groß und aus warmer Winterwolle. Dann lieber nur mit Jeans und Hemd, das von mir noch gebügelt wurde. Er versprach mir damals, dass wir für die nächste Gelegenheit einen Anzug kaufen würden. Die Gelegenheit naht, mein Institut plant eine große Feier und ich wünsche mir an meiner Seite einen Mann mit Anzug, hatte aber auch eigentlich innerlich schon mit dem Thema abgeschlossen. "Identifizieren Sie sich nicht über Ihren Partner", mahnte schon meine Therapeutin. Also wieder Hemd und Jeans, schön ist er ja auch so.

Kurzfristig beschloss der Radfahrer sein Versprechen einzulösen und wir trafen gestern beim Herrenausstatter ein, wo auch der immer elegant gekleidete schöne Therapeut einzukaufen pflegt. Ich gab die Koordinaten durch: Multifunktional, saisonunabhängig und auch in zehn Jahren noch tragbar. Der Inhaber hätte seine Sache nicht besser machen können. Er gab dem Radfahrer nie das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein und erklärte geduldig, wie man einen Anzug trägt (Knopf auf), dass das mit den Änderungen auf Kosten des Hauses ganz normal und auch ohne Trinkgeld ginge, welches Hemd zu welcher Gelegenheit. Ich bewunderte derweil, während ich das kleine Mädchen in den sehr bequemen Ledersofa stillte, wie sich dieser Outdoormensch in einen eleganten und stolzen Stadtmenschen verwandelte. Der Inhaber und ich entschieden einstimmig, dass hier keine Krawatte an den Mann gehört, sondern die italienische Variante, nur Anzug und Hemd, völlig ausreichend und passender sei.

Jetzt kann ich mich beruhigt der eigentlich wichtigen Frage zuwenden: Welches meiner Kleider geht schon wieder und ist außerdem stilltauglich?

... link (17 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 30. Oktober 2013
Konflikt 2
Endlich Streit. Besser als sich ständig aus dem Weg zu gehen. Starke Worte die wehtun. Er währt nur kurz und wird vertagt. Am Ende gestehen wir uns beide ein, wie sehr wir Angst um uns haben.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 29. Oktober 2013
Konflikt
Einen Konflikt endlich ausgetragen und jetzt gilt es einfach nur auszuhalten, nicht von allen Seiten Recht zu bekommen und dass eine Person mit mir hadert. Vielleicht wäre ein anderer Weg besser gewesen, als eine Email mit cc an die beiden Vorgesetzten. Aber dann hätte sich das lange Telefonat mit einem der beiden heute nicht ergeben, oder nur nach weiteren zähen Emails später. Man versucht mich zu überzeugen mit starken Worten, wie "für die lege ich meine Hand ins Feuer", "sie hat immer gute Arbeit geliefert", aber die Ergebnisse auf meinem Schreibtisch sprechen eine andere Sprache: Die wichtigste Forschungsliteratur unterschlagen, unzulässige Abkürzungen versucht.

... link (7 Kommentare)   ... comment


Montag, 7. Oktober 2013
Nasengefühl
Das war nun unser erster Schritt auf der Suche nach Kinderbetreuung. Mir ist eine Tagesmutter lieber, als eine Kita und diese wohnte ganz nah bei uns, so dass ich auch zu Hause arbeiten könnte, ohne gleich mit Wegen in die Stadt über den Berg viel Zeit zu verlieren. Aber viel wichtiger ist mir natürlich, dass sich das kleine Mädchen bei ihr wohlfühlt. Ich hatte also eigentlich vor, ihre Reaktionen in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Aber jetzt war sie hundemüde, weil der Vormittag mit Mit-Papa-Einkaufen viel zu aufregend war und sie nur kurz geschlafen hatte. Beim Mittagsstillen musste ich sie wieder wecken, weil wir ja das Treffen zum Kennenlernen hatten. Sie hat also nicht einmal gelächelt, obwohl sie gerade alle Griesgräme mit ihrem Charme beschenkt, sie hat sogar zum Ende angefangen zu weinen, weil sie dann wirklich nicht mehr konnte.
Zugegeben, die Frau ist sympathisch und hat auch erstmal alles richtig gemacht. Ihr Konzept klingt gut, die Einrichtung schön gemacht, aber auch nicht überambitioniert. Dass sie mit Akzent spricht, stört mich nicht, auch nicht, dass sie gerade erst anfängt. Im Gegenteil, mir kommt entgegen, dass sie erstmal nur drei Kinder betreuen darf. Aber dann war da noch dieser Geruch. Ich habe nachgefragt, ob sie gerade geputzt habe, ob sie stark parfümierte Sachen benutze, Lufterfrischer oder ähnliches. Mache sie nie, weil ihr Sohn Neurodermitis habe, aber der Geruch hat mich bis zum Ende gestört. Ich habe immernoch eine hochempfindliche Nase und halte sie auch für einen Gradmesser was das Kind anbelangt.
Ist das nun mein Bauchgefühl durch die Nase übermittelt oder bin ich überempfindlich?

... link (9 Kommentare)   ... comment


Samstag, 7. September 2013
Stuhl
Es ist nicht schade um den Stuhl. Ein einfacher Holzstuhl, Massenwahre. Die Trümmer liegen noch im Sschlafzimmer, weil doch Besuch kam. Aber die Lücke erinnert ständig. Ich weiss auch nicht mehr, wie das passieren konnte. Ja, ich war gereizt, weil überall Sachen herumlagen und hätte 10 Minuten zuvor beinahe ein Glas zu Boden geworfen. Ich war müde und hätte mich gerne hingelegt, fühlte mich aber dazu zu unruhig. Dann wollte ich nur die Sachen vom Stuhl nehmen, eine Jeans, ein Tragetuch und ein Kissen, und als nächstes hatte ich ihn schon zertrümmert.
Ich war allein, zum Glück.

Ich habe keine Ahnung, woher diese Aggression plötzlich kommt. Sie soll wieder verschwinden.

... link (9 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 4. September 2013
Realität
Ich komme gerade in der Realität an und das heißt insbesondere: Akzeptieren, Tolerieren, Hinnehmen.

Der verrückte Radfahrer und ich leben nun seit einem halben Jahr zusammen, haben seit viereinhalb Monaten ein Kind und sind seit ca. 14 Monaten zusammen (kennen tun wir uns auch nur ein paar Wochen länger). Wir sind also aus dem Gröbsten heraus: Wir haben unsere Sachen alle in seiner Wohnung untergebracht, mit dem Kind läufts und jetzt sortieren wir gerade uns. Vorher kamen wir nicht dazu (ich mußte noch ganz viel schreiben, bevor das Kind kam, er ganz viel radfahren).
Ich bin bei diesem Sortieren nun an diesem Punkt angelangt: Ich liebe ihn, möchte mit ihm - nicht nur, aber auch - wegen des gemeinsamen Kindes eine längerfristige (sagen wir ruhig für immer) Zukunft haben und gleichzeitig kenne ich nun viele seiner Macken und bin klug und lebenserfahren genug um zu wissen, dass bleibt bei fast allen jetzt für immer so, schlimmstenfalls kommen mit dem Alter noch weitere hinzu oder werden ausgebaut.

Ich muss also jetzt damit leben, dass:

- man auch in größter Eile morgens frische Brombeeren fürs Frühstück von der Hecke oberhalb des Feldes (da sind sie gerade am besten!) pflücken muss
- es für sinnvoll erachtet wird, während des Staubsaugens alle Fenster und Türen zu öffnen, weil so der ganze Staub besser entfernt werden kann
- er sich, weil ich ihm gebeten hatte, auf einem wissenschaftlichen Kolloquium mit langen Hosen zu erscheinen, vor der Eingangstüre umzieht (nein, nicht aus Trotz, er fand das völlig normal)
- er in den seltsamsten Gangarten (Pferdegalopp, Entenwatscheln) durch die Wohnung UND den Supermarkt flaniert
- den ganzen Sommer über schon Weihnachtslieder singt, weil ihm sonst keine Lieder einfallen, das kleine Mädchen aber mit Singen zu beruhigen ist. AUCH in der Öffentlichkeit
- er vier Minuten bevor er aus dem Haus muss, um einen Zug zu erreichen, noch unter die Dusche geht
- er wörtlich keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Die werden hier mit der Fliegenklatsche nur betäubt und dann rausgetragen
- er mit einem Kreuzzeichen sein Stück Fleisch auf dem Teller aussegnet, bevor er es isst (auch bei Wurst, auch bei Speckstückchen, auch beim Grillen mit Freunden, auch im Restaurant)
- alle gefundenen Bussardfedern bei uns an der Decke aufgehängt werden
- für eine zweistündige Radfahrt eine komplett gepackte Satteltasche (Regenzeug, Pullover, Keckse, Wasser) mitgenomen werden muss
- entsprechendes gilt mit Rucksack für einen Spaziergang
- auch wenn wir beim Nachbarn 200 m weiter im Garten sind
- er jedesmal vergisst den Rückweg miteinzuplanen, wenn er allein oder mit Kind und/oder mir Wandern oder Radfahren geht
- er sich vor dem Schlafengehen noch mit einem Buch und Tee vors Haus setzen muss. AUCH im Winter bei Minusgraden, Schneesturm, Starkregen, Heimkommen um 3 Uhr nachts
- in jedem Bach gebadet werden muss, egal wie wild, wie kalt er ist und immer ohne Badehose
- er von jeder Kirche der näheren und ferneren Umgebung die besondere Energie kennt und diese beschreibt, wenn von dem Ort die Rede ist
- beim Kochen grundsätzlich mindestens vier verschiedene Fettsorten verwendet werden müssen: verschiedene Öle, dann noch Butter und zum Schluss Sahne und/oder Creme fraiche und dann noch Käse drauf (immerhin können wir das jetzt trennen in meins ohne und seins mit)
- in sein Müsli Joghurt UND Kefir UND Milch UND Quark UND Sahne muss
- egal wie eilig oder weit es ist, immer der Weg mit mehr Sonne gewählt wird
- man Babies auch im Tragetuch mit dem Rad transportieren kann
- alles mit dem Löffel gegessen wird. Alles
- immer zu spät gekommen wird. Immer
- er keine Uhr trägt
- er keine Zeitung liest, Radio hört, Fernsehen guckt (gut!), im Internet surft. Nichts
- er seinen Wecker, der ein paarmal nicht geweckt hat, nicht aussortiert, sondern einen zweiten zur Unterstützung kauft
- hier mindestens zehn verschiedene Paar Gummistiefel herumstehen. Edit: Vierzehn. Wir müssen reden

Sonst ist aber eigentlich alles gut.

... link (11 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 29. August 2013
Sie arbeitet wieder
Als die Anfrage kam, habe ich nicht lange gezögert und zugesagt: Ein Vortrag in einem kleinen Kolloquium, zum Thema habe ich schon was Halbfertiges und große Lust, daran weiterzubasteln! Die letzten zwei Wochen war ich entweder allein mit Kind zu Hause, während der Radfahrer arbeitete oder er allein mit Kind, während ich in diverse Bibliotheken und sogar einmal kurz ins Archiv fuhr und arbeitete. Zurück kam ich immer gutgelaunt strahlend und entspannt. Kurz vor dem Termin wurde es dann doch noch hektisch, weil gerade nicht einfach mal ein langer Abend zur Fertigstellung des Vortrags genommen werden konnte. Dafür fuhr der Radfahrer am Vortag des Kolloquiums mit Kind und abgepumpter Milch auf eine längere Radtour los und ich wurde doch noch und mit einigen Abstrichen rechtzeitig fertig. Einer der Abstriche war, den Vortrag nochmal laut zu üben. Demenstsprechend holperig wurde er vorgetragen. Es ist gerade völlig okay für mich, nur 80 % Leistung zu bringen und trotzdem zufrieden mit mir zu sein.

Das Kolloquium selber war großartig! Als ich mit meinem Vortrag an die Reihe kam, war mein Beitrag in einigen Punkten längst überholt, dafür gings nach meinem Vortrag anderen genauso. Genau das verstehe ich unter einer fruchtbaren Tagung. Der Radfahrer und das kleine Mädchen waren einfach mitangereist. Die Vormittagsmahlzeit der Kleinen wurde wieder outgesourcst und ich habe sie dann während der Mittagspause beim gemeinsamen Essen im Restaurant gestillt. Davor hatte ich etwas Bammel, aber dann kam es mir doch ganz natürlich vor. Als sie auf meinem Schoß unruhig wurde, habe ich sie einfach an die Brust gelegt und mich weiter mit dem Historiker vor mir und dem Denkmalpfleger neben mir unterhalten. Ein wenig froh war ich dann aber doch, dass der Projektleiter meines Forschungsprojekts am Nebentisch saß...
Und der Radfahrer war auch glücklich, weil das kleine Mädchen an diesem Tag überwiegend gutgelaunt war, er ihr Fläschchen geben konnte, alle, einschließlich mir, ihn mit Kind im Tragetuch großartig fanden und er mich mal in Aktion erleben konnte.

Eine Erfahrung weiter: Ich als Wissenschaftlerin und Mutter in der Öffentlichkeit. Geht doch.

... link (9 Kommentare)   ... comment