Donnerstag, 27. März 2008
Sehnsucht
Ich habe immer noch nicht genügend gelernt, mich von der Anerkennung meiner Schwestern f rei zu machen.
Voller Stolz hatte ich ihnen die tolle Neuigkeit von meiner neuen Stelle gemailt, eine schreibt sofort zurück, eine andere nach ein paar Tagen. Der Rest schweigt und das tut weh.

Ab und zu versuche ich es mit Verständnis:

Sie haben vielleicht nicht verstanden, wie wichtig diese Stelle für mich ist und wie sensationell, dass man mich wollte, obwohl ich noch nicht promoviert bin.
Sie haben vielleicht gerade anderes, wichtigeres zu tun - ja alle vier restlichen auf einmal.

Ich versuche es mit Gelassenheit:

Einige sind vielleicht neidisch, weil Konkurrenz immernoch unter den jüngeren eine große Rolle spielt - das unterschätze ich immer.
Es sollte mich nicht weiter tangieren. Meine Leistungen werden nicht kleiner, weil meine Schwestern sie nicht wahrnehmen.

Und lande immer wieder beim Selbstzweifel:

Es zählt immer noch nicht, ich muss mich noch viel mehr anstrengen.
Ich hätte mich mehr um sie kümmern sollen, dann dürfte ich auch jetzt erhoffen, dass mal etwas zurückkommen.

Jetzt steh ich wieder da wie zuvor und bin verzweifelt, weil ich ihnen keine gute Mutter sein konnte und ich wohl immer der Idiot der Familie bleiben werde.

Geh ins Bett, mein Mädchen, du bist erschöpft. Morgen sieht bestimmt alles nicht mehr so schlimm aus!

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