Samstag, 29. März 2008
Psychotherapeutische Klinik
Eigentlich wollte ich nur kurz zum vereinbarten Treffpunkt gehen, um Y. zum Geburtstag zu gratulieren und die anderen von der Station mal wieder zu sehen und dann, bevor es in irgendeine Kneipe ginge, mich nach Hause verziehen. Ich war einfach kaputt und hatte schon wieder leichte Kopfschmerzen. Als ich dann hörte, wer sich noch für später angekündigt hatte, und weils überhaupt so nett war, so viele wieder zu sehen, ging ich noch "auf ein kleines Bier" mit. Natürlich wurden es mehrere größere Biere und ich blieb doch sehr lang, obwohl ich die ganze Zeit müde war und schon ganz rote Augen hatte.
Aber das ist jedesmal so, wenn wir zusammentreffen. Immer denke ich erst, die Leute sind alle so weit weg von mir, wir haben alle so unterschiedliche Lebenskonzepte, ich werde mich nur langweilen. Aber was uns zusammenschweißt, die ähnlichen oder gleichen Krankheitsbilder, die gemeinsam gemisterten Probleme, die gemeinsam geweinten Tränen und dieser oft irsinnige Humor, das ist mehr als gemeinsame Interessen! Nie wieder werden mir auch noch so gute Freunde so nahe kommen, werden andere so viel von mir und meinen tiefsten Ängsten und größten Blockaden erfahren, wie die Leute von meiner Station.

Lästig war natürlich, wie so oft, D., der tapfer immer wieder versuchte ein Gespräch mit mir aufzubauen, tapfer weiter lächelte, obwohl ich alles abblockte und nie sein Lächeln erwiederte. Junge, hör doch auf weiterhin in mich verliebt zu sein!

Aber so schön, unsere Autistin laut lachen zu sehen, einem geradeaus in die Augen blickend! Das ist mir der Kater wert, meine liebste Zimmerkameradin wieder zu sehen.

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Nie wieder werden mir auch noch so gute Freunde so nahe kommen, werden andere so viel von mir und meinen tiefsten Ängsten und größten Blockaden erfahren [...]"

Das denke ich auch. Und hoffe doch, dass es anders kommt.

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Muss man vielleicht einfach akzeptieren. Man kann sich mit guten Freunden/Beziehungen auf andere Art sehr nahe sein und sehr gut kennen, ohne immer gleich die gesammelte wüste Vergangenheit zum Alltagsgeschehen machen zu müssen.

Aber irgendwie auch schade. Ich meine jetzt nicht die Vergangenheit und Ängste, sondern die Nähe und Offenheit.

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So ein therapeutischer Kontext schafft eine Ebene, die sich sehr vom normalen Leben unterscheidet. Aber ein bisschen von dem und ein bisschen von dort, das waere sicher eine gute Mischung.

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Indem ich mich ab und zu mit den nettesten Verrückten aus dem therapeutischen Kontext treffe, nehme ich ein wenig von dieser Ebene mit.

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