Freitag, 19. November 2010
Kriegsbeil beerdigt
Anruf vom Museumsdirektor, der plappert zwar immer fröhlich und ohne Unterlass am Telefon, bis einem der Kopf raucht und die Notizzettel ausgehen bei den vielen Informationen, aber diesmal wurden Fröhlichkeit und Informationsflut noch gesteigert. Völlig zu Recht:

Ein historischer Streit zwischen seinem und einem anderen Museum, der zwischen den beiden Weltkriegen durch ein Missverständnis - zumindest legte dies immer eine der beiden Parteien so aus, die andere hat eine ganz andere Einstellung dazu - wurde geradeebenmalso beigelegt.
Grund: Man braucht sich jetzt gegenseitig.
Auslöser: unser Forschungsprojekt.
Nebenergebnis: ich darf meine Objekte, die tief im Depot des Museum für niemanden zugänglich waren, einsehen und man freut sich sogar auf mein Kommen.

@alle Herren: ich mache jetzt Karriere. Meldet euch in 20 Jahren in zwei Wochen wieder.

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Boah
Ganz große Klasse! Am allermeisten freut sich vermutlich das "Archiv-Gespenst". Ich war auch mal eins und war immer sehr beglückt, wenn ich Anfragen mit einem lässigen Griff ins hinterste, längst vergessen geglaubte Regal, stehenden Fußes, herausnehmen konnte =)

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Ich bin noch nie einem Archiv-Gespenst begegnet. Aber wie gut, dass Sie mal eins waren, dann können Sie mir erklären, wie ich mich dem gegenüber zu verhalten habe!

Was mögen Archiv-Gespenster?
Wie rede ich es an?

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Eine gute Frage!
Der Archivar an sich ist eher ein verschlossener Mensch, der sich selber allerdings gottgleich sieht, weil er der Herr des Universums der verschlossenen Kisten und vergessenen Regale ist. Er ist derjenige, der sich als einziger Mensch der Welt (ist er doch an seinem Arbeitsplatz im, na, wo? - genau - im Keller, der einzige), der den Laden im Griff hat und auswendig weiß, wo was zu finden ist. Pagina Gedächtnis!
Seien Sie freundlich und loben Sie ihn für die unglaubliche Schnelligkeit der Bereitstellung (wichtig! Auch, wenn es mal etwas länger dauert, er gerät leicht in Panik, weil nichtfinden eines Archivgutes ihn in große Selbstzweifel stürzt). Er fühlt sich sowieso als Jemand, dessen Arbeit nicht gebührend geschätzt wird, dort im Lager Archiv.

So war mein persönliches Vorurteil, als ich anfing.

Ein wenig erschrocken war ich dann doch über mich, als mich ein halbes Jahr nach meinem Ausscheiden ein Anruf erreichte. "Wir suchen das und dies und können es nicht finden!" - "Hm, das steht dort und daneben"...

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Aber so ein richtiges Archiv-Gespenst ist Ihnen noch nicht begegnet?

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Doch, auch.
Hinter einem Berg von Archivmaterial, im fensterlosen Raum Kette rauchend, mit schütterem Haar, seitlich länger und dazu mit runder, kleiner Brille. Sehr Wortkarg aber allwissend über den Archivbestand. Erschreckend!

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Meine Rede - will frau Erfolg haben, muß sie sich kurzfristig die Kerle vom Hals schaffen *lach*

Glückwunsch.

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Ich finde ja, ich könnte auch beides verkraften!
Aber wie soll ich es beweisen, wenn nur eins auf einmal zu gehen scheint...?

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