Montag, 28. Mai 2012
Radtour
Meinen letzten Ausflug mit dem Rad habe ich mit 16 Jahren gemacht. Besser gesagt, den vorletzten, den letzten gestern: 80 km immerhin.
80 km voller Sonne, ständigem Lachen, ständigen Entscheidungen, ob noch hier oder dorthin, ob absteigen oder fahren, wenns steil wird, ob zu- oder doch lieber abwenden.
Mit Fahrradgewirr im ersten kleinen Zugstück, Wildwiese, auf der gerade dir Orchideen blühen, Wasser vom Brunnen mitten im Wald, einem Neuntöter ganz nah, Erklärungen zu Vorgeschichtlichen Vorgängen, immer wieder federleichten kleinen Zärtlichkeiten und highmachenden 73 km/h.

Dieser viel zu große ständig lachende Mensch beginnt mit jedem, der uns begegnet, die Familie am Brunnen, die Küsterin in der Kirche, die Fahrrad Ver- und Entwirrer im Zug, eine Unterhaltung. Die spontane Einladung des fünfjährigen Jungen zu sich nach Hause mussten wir dann leider ausschlagen. Wir kamen auch so erst sehr spät heim und weil ich dann doch so erschöpft war und es gerade auf dem Weg lag, Spargel keiner weiteren Rechtfertigung bedarf und ich sowieso noch mehr Lebensfreude abbekommen wollte, sass ich gegen 22 Uhr spargelschälend an einem fremden Küchentisch. Beim Schälen erwies ich mich allerdings als nichtmehr ganz so ausdauernd und stellte nach wenigen Minuten jede Küchenhilfe ein. Sofa statt Küchenstuhl.
Die letzte Entscheidung, zu bleiben oder meine strapazierten Knochen nochmal aufs Rad zu bringen, entschied ich für Rückzug. Ich brauche es immernoch ganz langsam und das habe ich nun auch, weil der Naturjungen jetzt erstmal in den Urlaub fährt. Radtour natürlich.

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Jetzt noch eine Woche.

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Radtouren sind toll! Das Unterwegssein. Und die Unterhaltungen mit Fremden dabei auch! Manchmal haben sie einem Dinge zu erzählen, von denen man selbst nicht wusste, dass man sie wissen sollte - bis sie einem erzählt werden.

Es klingt nach einem rundum gelungenem Tag, inklusive Rückzug. Es macht Lust auf Radtour :-)

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Ich war ja bislang immer der Wanderer. Da erlebt man auch skurrile Geschichten und sieht viel, weil man eben langsam unterwegs ist.
Wanderungen dürfen für mich aber nicht zu lange werden, weil ich irgendwann die Lust verliere.
Beim Radfahren hätte ich ewig weitermachen können, nur die ungewohnte Bewegung war dann irgendwann etwas viel. Ich kann das aber auch noch nicht vergleichen, weil es ja meine erste Radtour seit vielen Jahren ist und das mit sehr unterhaltsamer Begleitung.

Aber eins definitiv: Ich brauch ein besseres Rad. So oder so.

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