Donnerstag, 29. August 2013
Sie arbeitet wieder
Als die Anfrage kam, habe ich nicht lange gezögert und zugesagt: Ein Vortrag in einem kleinen Kolloquium, zum Thema habe ich schon was Halbfertiges und große Lust, daran weiterzubasteln! Die letzten zwei Wochen war ich entweder allein mit Kind zu Hause, während der Radfahrer arbeitete oder er allein mit Kind, während ich in diverse Bibliotheken und sogar einmal kurz ins Archiv fuhr und arbeitete. Zurück kam ich immer gutgelaunt strahlend und entspannt. Kurz vor dem Termin wurde es dann doch noch hektisch, weil gerade nicht einfach mal ein langer Abend zur Fertigstellung des Vortrags genommen werden konnte. Dafür fuhr der Radfahrer am Vortag des Kolloquiums mit Kind und abgepumpter Milch auf eine längere Radtour los und ich wurde doch noch und mit einigen Abstrichen rechtzeitig fertig. Einer der Abstriche war, den Vortrag nochmal laut zu üben. Demenstsprechend holperig wurde er vorgetragen. Es ist gerade völlig okay für mich, nur 80 % Leistung zu bringen und trotzdem zufrieden mit mir zu sein.

Das Kolloquium selber war großartig! Als ich mit meinem Vortrag an die Reihe kam, war mein Beitrag in einigen Punkten längst überholt, dafür gings nach meinem Vortrag anderen genauso. Genau das verstehe ich unter einer fruchtbaren Tagung. Der Radfahrer und das kleine Mädchen waren einfach mitangereist. Die Vormittagsmahlzeit der Kleinen wurde wieder outgesourcst und ich habe sie dann während der Mittagspause beim gemeinsamen Essen im Restaurant gestillt. Davor hatte ich etwas Bammel, aber dann kam es mir doch ganz natürlich vor. Als sie auf meinem Schoß unruhig wurde, habe ich sie einfach an die Brust gelegt und mich weiter mit dem Historiker vor mir und dem Denkmalpfleger neben mir unterhalten. Ein wenig froh war ich dann aber doch, dass der Projektleiter meines Forschungsprojekts am Nebentisch saß...
Und der Radfahrer war auch glücklich, weil das kleine Mädchen an diesem Tag überwiegend gutgelaunt war, er ihr Fläschchen geben konnte, alle, einschließlich mir, ihn mit Kind im Tragetuch großartig fanden und er mich mal in Aktion erleben konnte.

Eine Erfahrung weiter: Ich als Wissenschaftlerin und Mutter in der Öffentlichkeit. Geht doch.

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Super!!! Weiter so : )

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Ja. Schreibe gerade Text. :)

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Einfach machen:)

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Ich muß mir immer erst "nen Kopf machen", bevor ich einfach mache.

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das ist cool.

Vortrag ohne Probelauf ist immer wackelig. Ich stehe dazu meist vor einer Stopuhr.

Ich denke noch drüber nach, wie es hier weitergehen soll. Längstfristig werde ich irgendwie umsatteln- zwei Eltern mit wirren Arbeitszeiten hält keine Familie aus. Ich überlege, das Lehramtsexamen nachzumachen.

Mal gucken. Erstmal war heute Impfung, die junge Dame liegt jetzt auf ihrer Decke und singt.

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Mittlerweile brauche ich die Stoppuhr nicht mehr: eine Seite in Times, eineinhalbzeilig, sind ziemlich genau drei Minuten. Aber laut probevortragen ist, unter normalen Umständen, immer Bestandteil der Vorbereitung.

Sie wären bestimmt eine gute Lehrerin! Andererseits werden die Kinder auch größer und damit wirrenarbeitszeitenresistenter und/oder Ihr Gatte bekommt was mit mehr Struktur...

Ach, Ihre auch?

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Bis man mal eben kurz Papa auf Konferenz und Mama auf Archivrecherche wegsteckt, dauert es wohl noch ein paar Jahre. Es geht ja nicht nur um die dauernden Überstunden, es sind auch die Ausnahmesituationen, von denen man weiß, daß sie eintreten werden, die man bedenken sollte. Der Gedanke, 2 Vormittage die Woche in der Uni zu verbringen, ist recht verlockend, während ich mir nicht vorstellen kann, eine Stelle in einer anderen Stadt anzutreten und dann pendelt einer von uns durch die Republik.

Mal gucken.

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Die zwei Vormittage in der Woche wären dann für das Lehramtsexamen?

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das ist der Aufwand, den ich denke, geleistet zu kriegen. das wird dann vielleicht etwas länger dauern, bis ich das, was mir noch fehlt, zusammen habe, aber das macht nichr so viel.

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