Dienstag, 16. September 2014
Anziehung
berenike, 15:34h
Ich komme etwas zu spät zur Veranstaltung. Vorher wolle der Pfarrer nach dem Gottesdienst noch etwas mit mir besprechen. Es ist der, von dem ich mal glaubte, er habe sich in mich verguckt. Mittlerweile sind wir locker befreundet und zwischen uns herrscht eine wortlose Vertrautheit, die ich als sehr angenehm empfinde. Wären wir beide nicht gebunden, würde sich dieses kleine Pflänzchen auch weiter ausbauen lassen, so schlummert es friedlich und stört niemanden. Aber nahe zusammen vorne zu sitzen und mit Mühe das Kichern zu unterdrücken, weil der Vertretungsorganist alles durcheinanderbringt, sich mit kleinen Zeichen zu den richtigen Einsätzen dirigieren zu lassen, ist schön zum Genießen und dabei zu wissen, daß zu Hause der verrückte Radfahrer bei aller Ferne immer noch ganz feste zu mir gehört.
Ich drängel mich mit ein paar anderen Leuten gleichzeitig in den schon überfüllten Raum. Von einer großen Kirche in eine kleinere Kapelle, aber das nur zufällig. Mein großes Vorbild und meiner Ansicht nach höchstes Tier der Stadt, aber das werden viele anders sehen, trägt schon vor, wie gewohnt humorvoll immer die richtigen Worte findend. Ich mag sie einfach und bewundere vieles an ihr - einige Stunden später wird die gelegentliche Mittagsbegleitung allerdings wieder nur böse Worte über sie finden. Jede Menge bekannte Gesichter, man nickt, lächelt grüßend, ohne den Ablauf zu stören. Da keine Sitzplätze mehr frei sind, stehe ich recht zentral, direkt vorm Altar. Ich bin Protestantin, ich darf mich da sogar anlehnen. Die erste Ansprache wird durch andere Grußworte und Musikeinlagen abgewechselt und die große Frau geht wieder zur Seite, wo die anderen Honoratioren der Stadt warten. Auch sie nickt mir zu und der neben ihr stehende Mann wird so auf mich aufmerksam. Guckt dann immer wieder verstohlen. Während der Veranstaltung, während des Rundgangs anschließend während des Imbisses. Er sieht schweinegut aus und gehört ganz offensichtlich zu den Alphatierchen der Stadt. Menschen, die lässig unaufgeregt und gekonnt mit Machtpositionen umgehen, beeindrucken mich gerade besonders und ich studiere viel deren Auftreten, um selber besser aus meinem eigenen Schatten treten zu können, die Zeit dafür ist einfach reif. Bei den Blicken macht sich ein leichtes warmes Kribbeln im Bauch bemerkbar und ich genieße auch hier die männliche Aufmerksamkeit. Sich wieder als Frau fühlen.
Irgendwann gehe ich. Ich brauche keinen letzten Blick, kein Möglichkeiteneröffnen für ein Gespräch. Es ist alles gut so. Ich gehe zurück zum verrückten Radfahrer, wir sind noch bei Freunden zum Grillen verabredet.
Ich drängel mich mit ein paar anderen Leuten gleichzeitig in den schon überfüllten Raum. Von einer großen Kirche in eine kleinere Kapelle, aber das nur zufällig. Mein großes Vorbild und meiner Ansicht nach höchstes Tier der Stadt, aber das werden viele anders sehen, trägt schon vor, wie gewohnt humorvoll immer die richtigen Worte findend. Ich mag sie einfach und bewundere vieles an ihr - einige Stunden später wird die gelegentliche Mittagsbegleitung allerdings wieder nur böse Worte über sie finden. Jede Menge bekannte Gesichter, man nickt, lächelt grüßend, ohne den Ablauf zu stören. Da keine Sitzplätze mehr frei sind, stehe ich recht zentral, direkt vorm Altar. Ich bin Protestantin, ich darf mich da sogar anlehnen. Die erste Ansprache wird durch andere Grußworte und Musikeinlagen abgewechselt und die große Frau geht wieder zur Seite, wo die anderen Honoratioren der Stadt warten. Auch sie nickt mir zu und der neben ihr stehende Mann wird so auf mich aufmerksam. Guckt dann immer wieder verstohlen. Während der Veranstaltung, während des Rundgangs anschließend während des Imbisses. Er sieht schweinegut aus und gehört ganz offensichtlich zu den Alphatierchen der Stadt. Menschen, die lässig unaufgeregt und gekonnt mit Machtpositionen umgehen, beeindrucken mich gerade besonders und ich studiere viel deren Auftreten, um selber besser aus meinem eigenen Schatten treten zu können, die Zeit dafür ist einfach reif. Bei den Blicken macht sich ein leichtes warmes Kribbeln im Bauch bemerkbar und ich genieße auch hier die männliche Aufmerksamkeit. Sich wieder als Frau fühlen.
Irgendwann gehe ich. Ich brauche keinen letzten Blick, kein Möglichkeiteneröffnen für ein Gespräch. Es ist alles gut so. Ich gehe zurück zum verrückten Radfahrer, wir sind noch bei Freunden zum Grillen verabredet.
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sid,
Dienstag, 16. September 2014, 21:49
Es ist immer gut zu wissen & zu fühlen, wohin man gehört : )
Sie klingen ja wieder viel fröhlicher als noch vor paar Monaten. Fein so.
Sie klingen ja wieder viel fröhlicher als noch vor paar Monaten. Fein so.
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berenike,
Freitag, 26. September 2014, 18:47
Ich bin fröhlich, WENN ICH MICH NICHT GERADE AUFREGE...! ;)
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