Montag, 4. April 2016
Berlin
Eine Woche Berlin. Kaum was gesehen von der Stadt, außer Haus und Garten meiner Schwester, dafür sehr erholt. Das kleine Mädchen ließ mich jeden Morgen ausschlafen, nachdem sie mit der Bedienung des Tablets vertraut war und wirkte ganz zufrieden damit, sich auf Youtube Peppa Wutz, Trotro und jede Menge Unsinn reinziehen zu dürfen. Sie fühlte sich überhaupt außerordentlich wohl dort und ich auch - und das, obwohl mich meine Schwester dermaßen bei unseren vielen Siedlerspielen abgezockt hat. Normalerweise bin ich eine extrem schlechte Gewinnerin gegenüber Familienmitgliedern, diesmal konnte ich mich auch noch an ihrer diebischen Freude mitfreuen.
Pankow gefällt mir. Im Zoo waren wir dann aber doch noch mit allen Kindern. Das kleine Mädchen konnte erst nicht verstehen, warum sie nicht zu den Tieren darf, sie hatte sich doch in den Kopf gesetzt, auf den Elefanten zu reiten. Bei der Löwenfütterung ist sie mir dann fast kollabiert. Ich war selbst so beeindruckt, als die älteste Löwin, vorher Gelassenheit in Person, während die jüngeren nach dem Futter maulten, plötzlich sehr laut und langanhaltend brüllte, dass ich die Angst der Kleinen auf meinem Rücken erst bemerkte, als sie in sich zusammensackte. War dann aber schnell wieder gut, besonders als ich eine Eisrunde für alle anordnete.

Wegen Sonntag fuhr ich mit dem Sammeltaxi vom Bahnhof nach Hause, das uns exklusiv ins Miniörtchen chauffierte. Der Fahrer lud mir eben den Koffer aus dem Wagen, als das kleine Mädchen hinter dem Kleinbus in Vorfreude einfach auf die Straße rannte. Ich habs kaum mitbekommen, der Busfahrer konnte sich noch mit einem Sprint das Kind schnappen und vor dem nächsten Auto zurückreissen. Dann war er allerdings fahruntüchtig mit Zitteranfall und offensichtlich gezerrtem Muskel (ich hoffe nichts schlimmeres) und funkte nach Hilfe. Bei mir setzte das Zittern erst ein, nachdem wir beide das Gepäck zu Hause abgeladen hatten und ich mich nochmal in die Abendsonne setzen wollte, während das kleine Mädchen die Nachbarn begrüßen ging.

Das beste am Berlinurlaub war allerdings die Verabschiedung vom Vermieter. Eigentlich ist alles zwischen uns geklärt, wenn nicht das Baby wäre.

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