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Mittwoch, 9. Juli 2014
Lötkolben
berenike, 13:47h
Schreibe gerade Brandmails. Nicht mit dem Flammenwerfer, sondern gezielt mit dem Lötkolben.
Gestern, in Vorbereitung auf die nächste anstehende Sitzung des Gesamtforschungsprojekts, habe ich mal ein paar Zahlen geprüft. Dann bin ich in meinem Büro (meine armen Büromitbewohner) explodiert, habe einen Spaziergang gemacht und mich wieder an meine Arbeit gesetzt. Die Erfahrung lehrte mich, dass ich wütend keine Emails schreiben darf. Die Version nach einer Nacht drüber schlafen ist dann in der Regel so, dass sie auch mal weitergeleitet werden könnte.
Da will mich einer täuschen und das zum wiederholten Mal! Meine erste Reaktion war: auflaufen lassen und erst beim Treffen explodieren und ihn diesmal so richtig vorführen. Aber ich will jetzt nicht zehn Tage lang damit herumlaufen, ich will in Ruhe arbeiten können. Und ich will nächste Woche wichtigere Dinge besprechen können, als zu diskutieren, ob es sinnvoll ist innerhalb des eigenen Forschungsteams Zahlen zu fälschen.
Aber wie er aus der Nummer wieder herauskommen will, die Tischvorlage, die vorab an alle gesendet wurde, wieder zu berichtigen, erwarte ich dann doch mit einer gewissen Häme.
Gestern, in Vorbereitung auf die nächste anstehende Sitzung des Gesamtforschungsprojekts, habe ich mal ein paar Zahlen geprüft. Dann bin ich in meinem Büro (meine armen Büromitbewohner) explodiert, habe einen Spaziergang gemacht und mich wieder an meine Arbeit gesetzt. Die Erfahrung lehrte mich, dass ich wütend keine Emails schreiben darf. Die Version nach einer Nacht drüber schlafen ist dann in der Regel so, dass sie auch mal weitergeleitet werden könnte.
Da will mich einer täuschen und das zum wiederholten Mal! Meine erste Reaktion war: auflaufen lassen und erst beim Treffen explodieren und ihn diesmal so richtig vorführen. Aber ich will jetzt nicht zehn Tage lang damit herumlaufen, ich will in Ruhe arbeiten können. Und ich will nächste Woche wichtigere Dinge besprechen können, als zu diskutieren, ob es sinnvoll ist innerhalb des eigenen Forschungsteams Zahlen zu fälschen.
Aber wie er aus der Nummer wieder herauskommen will, die Tischvorlage, die vorab an alle gesendet wurde, wieder zu berichtigen, erwarte ich dann doch mit einer gewissen Häme.
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Freitag, 4. Juli 2014
Ö
berenike, 13:18h
Kurz entschlossen rufe ich einfach an. Es ist zwar einige Jahre her, aber sie erinnert sich sofort an mich und antwortet mir auf meine vorsichtige Frage, ob auf die Stellenausschreibung schon jemand vorgesehen ist, sofort und freudestrahlend, dass nicht und sie und ihre Kollegen schon ganz gespannt darauf sind, wer es denn nun wäre und sie würde sich über meine Bewerbung freuen. Wir reden noch ein wenig hin und her und tauschen Neuigkeiten aus. Wieder aufgelegt bleibe ich etwas enttäuscht zurück. Natürlich darf sie es mir nicht sagen, wenn es jemanden gäbe, aber wenn man sich kennt und schätzt, kann man an der Reaktion schon einiges heraushören. Hätte sie mir etwas anderes signalisiert, könnte ich mich jetzt entspannt zurücklehnen. Noch ca. zwei Jahre einfach forschen dürfen, mein Projekt abschließen, unsere Publikationen auf den Weg bringen. Es läuft doch gerade alles so gut.
Jetzt muss ich weiter überlegen, wie ich den verrückten Radfahrer, der doch so heimatverbunden ist, die Angst davor nehmen kann, ins Ausland, immerhin ins deutschsprachige, zu gehen. Möglicherweise für immer. Jetzt muss ich mir weiterhin gut zureden, dass ich in die Anforderungen einer 'richtigen' Stelle schon reinwachsen werde und dass ich eine unbefristete Stelle auch nicht mit meinem Blut unterschreibe.
Montag erstmal Beratung einholen, ob und wie ich die geforderten mindestens zwei Jahre Erfahrungen in einer Bewerbung deutlich machen kann. Denn das ist der Haken, die habe ich nur marginal.
Jetzt muss ich weiter überlegen, wie ich den verrückten Radfahrer, der doch so heimatverbunden ist, die Angst davor nehmen kann, ins Ausland, immerhin ins deutschsprachige, zu gehen. Möglicherweise für immer. Jetzt muss ich mir weiterhin gut zureden, dass ich in die Anforderungen einer 'richtigen' Stelle schon reinwachsen werde und dass ich eine unbefristete Stelle auch nicht mit meinem Blut unterschreibe.
Montag erstmal Beratung einholen, ob und wie ich die geforderten mindestens zwei Jahre Erfahrungen in einer Bewerbung deutlich machen kann. Denn das ist der Haken, die habe ich nur marginal.
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Mittwoch, 2. Juli 2014
Wunder der Menschheit
berenike, 18:22h
Wochenlang wurde geübt, sowie sie zwei größere Hände schnappen konnte und diese als Lauflernhilfe nachdrücklich einsetzte. Immer, wenn es irgend ging: Laufen an zwei Händen, der andere musste in gebückter Haltung (ich immerhin nicht, hier zahlt sich geringe eigene Körpergröße + großes Kind aus) hinterher und hin und her und Treppen rauf und runter und über Sachen steigen und vielleicht euch mit einer kleinen Fußballeinlage. Hauptsache laufen üben! Gestern dann ohne viel Aufsehen und ohne es eigentlich selbst zu bemerken, vier Schrittchen vom Sofa zum Tisch. Der Aufwand, erst runter, dann krabbeln, dann wieder hochziehen, erschien wohl zu groß. Heute morgen dann, während ich mich fertigmachte, wurde im Wohnzimmer bewußt das Freilaufen geübt. Aufrichten, zwei bis maximal fünf Schritte, hinfallen, aufrichten und wieder los. Dabei strahlte sie über das ganze Gesicht.
Ich konnte das auch mal, mit soviel Freude, Stolz, Zuvertrauen und Beharrlichkeit immer wieder Hinfallen und Aufstehen, einfach weil ich das jetzt lernen wollte und wusste, ich habe jetzt die Kraft und Fähigkeiten dazu. Wenn das ein vierzehn Monate altes kleines Mädchen kann, sollte es doch eine 42 Jahre alte Frau auch noch hinbekommen. Versuchen, es ein klein wenig schaffen, dann ein vorläufiges Scheitern, wieder versuchen und dabei die Freude nicht vergessen!
Ich konnte das auch mal, mit soviel Freude, Stolz, Zuvertrauen und Beharrlichkeit immer wieder Hinfallen und Aufstehen, einfach weil ich das jetzt lernen wollte und wusste, ich habe jetzt die Kraft und Fähigkeiten dazu. Wenn das ein vierzehn Monate altes kleines Mädchen kann, sollte es doch eine 42 Jahre alte Frau auch noch hinbekommen. Versuchen, es ein klein wenig schaffen, dann ein vorläufiges Scheitern, wieder versuchen und dabei die Freude nicht vergessen!
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Mittwoch, 23. April 2014
Blitzengel
berenike, 17:05h
Eine meiner Aufgaben als frischgebackene Kirchenvorständlerin ist es, auch mal Lesungen im Gottedienst zu halten. Ich mach das nur, wenn es vorher einer mit mir übt, sage ich dazu und der neue Pfarrer macht gleich einen Termin mit mir aus. Beim zweiten Anlauf klappt es dann auch mit dem Treffen in der Kirche, Als ich hereinkomme, macht er gerade "Test, Test, Test" ins Mikro und erzählt dann erstmal viel und interessant über das Sprechen und Lesen und die Unterschiede zu sonstigen öffentlichen Ansagen. "Sie verkünden, vergessen sie das nicht, es ist eine Verkündigung!" Wir diskutieren, ob wir die Kirche absperren sollen oder nicht und ich entscheide mich dagegen. Heute mutig. Er überlegt, mit welchem Text ich beginnen soll, blättert in der Bibel hin und her und legt mir dann einen mir wohlbekannten Text vor. Kein Zufall. Es ist genau die Stelle, die soviel mit meiner Forschung zu tun hat, mit der ich jahrelang so gerungen habe, an der ich beinahe zerbrochen und dann so gewachsen bin. Es ist vielleicht auch die Stelle, die mich dann über viele Umwege schließlich zum Kircheneintritt geführt hat und wegen der ich jetzt dort stehe. Am Adlerpult. Das ist noch nicht alles, denn die Evangelienauswahl führt mich zurück zu den Erlebnissen aus meiner Kindheit. Sie beschreibt genau das, was ich damals so oft gesehen hatte, was mich so getragen hat, auch in der Erinnerung viel später in meinen dunkelsten Zeiten.
Ich sage davon nichts und lese und werde dabei ganz groß. Immer wieder wiederholen wir und er gibt mir Tipps, wie es besser gelingen könnte: Lauter, klarer, so oder so betont. Die Leute in der Kirche stören mich nicht mehr. Dann einen schwierigen Text, aus einem Paulusbrief, kaum verständlich und so auch sehr mühsam zu lesen. Wir müssen viel lachen und albern. Es tut gut mit einem Menschen zusammenzuarbeiten, der genau das macht, was er ist, von dessen Begeisterung und Liebe man sich gerne einfangen lässt.
Ich sage davon nichts und lese und werde dabei ganz groß. Immer wieder wiederholen wir und er gibt mir Tipps, wie es besser gelingen könnte: Lauter, klarer, so oder so betont. Die Leute in der Kirche stören mich nicht mehr. Dann einen schwierigen Text, aus einem Paulusbrief, kaum verständlich und so auch sehr mühsam zu lesen. Wir müssen viel lachen und albern. Es tut gut mit einem Menschen zusammenzuarbeiten, der genau das macht, was er ist, von dessen Begeisterung und Liebe man sich gerne einfangen lässt.
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Mittwoch, 16. April 2014
Beziehungsstatus
berenike, 17:30h
Wir reden. Immerhin. Wir können über fast alles reden und kommen darüber immer wieder zum gemeinsamen großen Verständnis. Dann fühle ich mich ihm auch wieder sehr verbunden. Aber das Gefühl bleibt nicht lange, dann kommt wieder das andere, unfassbare. Ich weiss nicht, woran es liegt. Manchmal können wir es erahnen. Für mich ist er der Schuldige, für ihn bin ich es und es muss irgendwo dazwischen, zwischen uns liegen. Aber was? Wohin sind die Gefühle entschwunden, warum gibt es sie nicht mehr, oder nur ansatzweise? Wer hat angefangen mit dem sich Abwenden? Wir wollen beide keine Trennung, wir wollen wieder zusammenkommenkönnen. Aber wo ist der Weg? Mir hilft gerade nicht wirklich weiter zu hören, dass es vielen Paaren nach der Geburt eines Kindes so geht. Mir hilft es nicht, weil ich dadurch keinen Ausweg finde. Und da ist dann auch noch, dass mir sexuelle Gefühle komplett abhanden gekommen sind. Für ihn, für mich. So kenne ich mich nicht. Alles nur Hormone?
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Dienstag, 4. März 2014
Traum
berenike, 22:35h
Ich bin mit dem Rad unterwegs, will irgendein Ziel erreichen und kann es auch schon sehen. Dann gerate ich plötzlich in ein unterirdisches Parkhaus. Dunkle, enge Gänge, schnell fahrende Autos, die nicht mit einem Radfahrer rechnen, kaum Ausweichmöglichkeiten und der Boden ist mit einer schmierigen Ölalschicht überzogen, die das Fahren außerdem gefährlich macht. Ich versuche einen Ausweg zu finden und dabei weder überfahren zu werden noch auszurutschen. Dann sehe ich eine Möglichkeit: Eine Rampe führt nach oben ins Tageslicht, kurz vor dem Ausgang befindet sich allerdings eine Schranke, von der ich weiss, dass sie nur durch heranfahrende Autos geöffnet wird. Ich fahre so schnell ich kann vor einem Wagen her auf die Schranke zu, hoffend, nein vertrauend darauf, dass sie im letzten Moment aufgeht. Abbremsen oder ausweichen wäre nur mit Stürzen möglich gewesen. Und es funktioniert.
Das Ziel ist der Vortrag bei dem Superwichtigkongress. Das unterirdische Parkhaus meine eigenen Ängste und die Konflikte innerhalb des Forschungsprojekts, von denen ich befürchte zu Fall gebracht werden zu können. Die Lösung zeugt von Mut und Vertrauen, von einer Augenzu-und-durch-Mentalität.
Das Ziel ist der Vortrag bei dem Superwichtigkongress. Das unterirdische Parkhaus meine eigenen Ängste und die Konflikte innerhalb des Forschungsprojekts, von denen ich befürchte zu Fall gebracht werden zu können. Die Lösung zeugt von Mut und Vertrauen, von einer Augenzu-und-durch-Mentalität.
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Dienstag, 31. Dezember 2013
Stöckchenblog
berenike, 18:33h
Frau Violinista hat sich Fragen ausgedacht, ich antworte:
1. Was ist Ihr persönliches Allheilmittel gegen Schluckauf?
Gegentrinken. Also ein Glas Wasser in winzigen Schlucken ohne Pause trinken. Ich stelle mir das so vor, dass man durch das pausenlose Schlucken irgendwann gleichzeitig den Schluckauf trifft und ihn herunterschluckt.
2. Lieblingskomponist?
Johann Sebastian Bach. Sollte nach dem vorherigen Stöckchen keine Zweifel mehr aufkommen lassen.
3. Was haben Sie heute gefrühstückt?
Wie fast immer: Hirsebrei mit Rosinen und viel Zimt gekocht und mit frischen Früchten. Heute mit Orange, Apfel und Kiwi und noch Haselnüssen.
4. Ihr schönster Sommerurlaub war wo?
Italien. Fahrt durch Toskana und Umbrien mit guten Freunden und Stopp an jeder sehenswerten Kirche und jedem Museum.
5. Warum bloggen Sie?
Nur so.
6. Wie viele Handynummern können Sie auswendig?
Die vom verrückten Radfahrer, weil es jahrelang meine eigene war. Meine neue kann ich nicht.
7. Was schmeckt Ihrer Meinung nach unterschiedlicher? Verschiedene Gemüsesorten oder verschiedene Sorten Fleisch?
Ähm. Beides irgendwie. Wahrscheinlich wäre es abgeklärter, wenn ich jetzt mit überzeugter Stimme rufen würde: "natürlich Gemüse, das hat ja soviele verschiedene Geschmäcker!" Aber Fleisch auch.
8. Welches Buch empfehlen Sie mir für die Weihnachtsfeiertage?
Das Buch "Weihnachtslieder" aus dem Lieder Projekt im Carus Verlag. Googeln Sie, ich bin gerade für einen Link zu faul. Ist nicht nur was zum Singen und verlorene Liedzeilen auffrischen, sondern auch was fürs Auge!
9. Wie und mit wie vielen Personen verbringen Sie Heiligabend?
Ich hatte als Begleitung mein kleines Mädchen, den verrückten Radfahrer, seine Mutter, Schwester und Nichte. Es gab Raclette und kein Lied, keine Weihnachsgeschichte, immerhin einen Baum mit echten Kerzen. Dafür gab es Radio und Fernseher ohne Ton, bis ich gebeten habe, wenigstens den Fernseher auszustellen. Nächstes Jahr setze ich mich durch und bin bei meiner Familie mit dem schönen Weihnachsritual aus meiner Kindheit: Glöckchen, Weihnachstgeschichte von meinem Vater gelesen, viele Lieder immer beginnend mit "Es ist ein Ros entsprungen", viele Kerzen, Räuchermännchen, Erzgebirgepyramide, Krippe usw. Und kein Radio mit verpoppten Weihnachsliedern!
10. Besitzen Sie ein Lieblingskuscheltier?
Nein. Ich hatte mal einen Hasen von meiner Großmutter. Den habe ich wegen akuten Mottenbefalls ausgesetzt, was ich später bitter bereut habe.
11. Was war heute in Ihrem Adventskalender?
Bin etwas spät für die Beantwortung. Das ist ganz gut so, weil ich keinen Kalender hatte.
Jetzt müsste ich mir 11 eigene Fragen ausdenken, werde aber dieses Projekt ins nächste Jahr verschieben. Vielleicht.
1. Was ist Ihr persönliches Allheilmittel gegen Schluckauf?
Gegentrinken. Also ein Glas Wasser in winzigen Schlucken ohne Pause trinken. Ich stelle mir das so vor, dass man durch das pausenlose Schlucken irgendwann gleichzeitig den Schluckauf trifft und ihn herunterschluckt.
2. Lieblingskomponist?
Johann Sebastian Bach. Sollte nach dem vorherigen Stöckchen keine Zweifel mehr aufkommen lassen.
3. Was haben Sie heute gefrühstückt?
Wie fast immer: Hirsebrei mit Rosinen und viel Zimt gekocht und mit frischen Früchten. Heute mit Orange, Apfel und Kiwi und noch Haselnüssen.
4. Ihr schönster Sommerurlaub war wo?
Italien. Fahrt durch Toskana und Umbrien mit guten Freunden und Stopp an jeder sehenswerten Kirche und jedem Museum.
5. Warum bloggen Sie?
Nur so.
6. Wie viele Handynummern können Sie auswendig?
Die vom verrückten Radfahrer, weil es jahrelang meine eigene war. Meine neue kann ich nicht.
7. Was schmeckt Ihrer Meinung nach unterschiedlicher? Verschiedene Gemüsesorten oder verschiedene Sorten Fleisch?
Ähm. Beides irgendwie. Wahrscheinlich wäre es abgeklärter, wenn ich jetzt mit überzeugter Stimme rufen würde: "natürlich Gemüse, das hat ja soviele verschiedene Geschmäcker!" Aber Fleisch auch.
8. Welches Buch empfehlen Sie mir für die Weihnachtsfeiertage?
Das Buch "Weihnachtslieder" aus dem Lieder Projekt im Carus Verlag. Googeln Sie, ich bin gerade für einen Link zu faul. Ist nicht nur was zum Singen und verlorene Liedzeilen auffrischen, sondern auch was fürs Auge!
9. Wie und mit wie vielen Personen verbringen Sie Heiligabend?
Ich hatte als Begleitung mein kleines Mädchen, den verrückten Radfahrer, seine Mutter, Schwester und Nichte. Es gab Raclette und kein Lied, keine Weihnachsgeschichte, immerhin einen Baum mit echten Kerzen. Dafür gab es Radio und Fernseher ohne Ton, bis ich gebeten habe, wenigstens den Fernseher auszustellen. Nächstes Jahr setze ich mich durch und bin bei meiner Familie mit dem schönen Weihnachsritual aus meiner Kindheit: Glöckchen, Weihnachstgeschichte von meinem Vater gelesen, viele Lieder immer beginnend mit "Es ist ein Ros entsprungen", viele Kerzen, Räuchermännchen, Erzgebirgepyramide, Krippe usw. Und kein Radio mit verpoppten Weihnachsliedern!
10. Besitzen Sie ein Lieblingskuscheltier?
Nein. Ich hatte mal einen Hasen von meiner Großmutter. Den habe ich wegen akuten Mottenbefalls ausgesetzt, was ich später bitter bereut habe.
11. Was war heute in Ihrem Adventskalender?
Bin etwas spät für die Beantwortung. Das ist ganz gut so, weil ich keinen Kalender hatte.
Jetzt müsste ich mir 11 eigene Fragen ausdenken, werde aber dieses Projekt ins nächste Jahr verschieben. Vielleicht.
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Sauber
berenike, 18:08h
Kind gebadet, jetzt kann das neue Jahr kommen.
Wünsche allen einen guten Start ins selbige!
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Sonntag, 17. November 2013
musikalisches stöckchen
berenike, 14:31h
Es kam von morphine und geht weiter an die Faultierwirtshaft, prieditis (wenn Künstler sowas überhaupt machen) und Cassandra.
pick your artist.
Johann Sebastian Bach (und nein, Sie müssen jetzt nicht weiterlesen...)
are you male or female?
D'una femina imbelle. Giulio Cesare, Händel
describe yourself.
Cello Suite Nr. 6, Bach
how do you feel?
Tra le fiamme. Händel, Le cantate per il Cardinal Pamphili
describe where you currently live.
Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh. Weihnachsoratoirum, Bach (schönstes Wiegenlied!)
if you could go anywhere, where would you go?
Cinque, dieci, venti, trenta. Le nozze di Figaro, Mozart
your favourite form of transportation:
Ja tausendmal tausend begleiten den Wagen, Himmelfahrts-Oratorium, Bach (vor allem wegen der irren Begleitung!)
your best friend is…
Il mio tesoro intanto. Don Ottavio in "Don Giovanni", Mozart
you and your best friends are…
Wo zwei und drei versammelt sind. Cantate "Am Abend aber desselbigen Sabbats", Bach (diese Arie musste ich unbedingt unterbringen!)
what’s the weather like?
Es gehet eine kleine Wolke. Elias, Mendelssohn
if your life was a tv show, what would it be called?
Vedrà turbato il mare. Mitridate, Porpora
what is life to you?
Die mittleren Streichquartette (op. 59, 74, 95), Beethoven (kann mich gerade nicht für eins entscheiden)
your last relationship:
Ich folge dir gleichfalls. Johannespassion, Bach
your fear:
Stabat mater, dolorosa. Stabat Mater, Rossini
what is the best advice you have to give?
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele. Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis", Bach
how would you like to die?
Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine. Johannespassion, Bach
your soul’s present condition:
Ich wundre mich. Kantate "Geist und Seele sind verwirret", Bach
your motto:
Der Vogelfänger bin ich ja. Zauberflöte, Mozart (zumindest hin und wieder)
pick your artist.
Johann Sebastian Bach (und nein, Sie müssen jetzt nicht weiterlesen...)
are you male or female?
D'una femina imbelle. Giulio Cesare, Händel
describe yourself.
Cello Suite Nr. 6, Bach
how do you feel?
Tra le fiamme. Händel, Le cantate per il Cardinal Pamphili
describe where you currently live.
Schlafe, mein Liebster, genieße der Ruh. Weihnachsoratoirum, Bach (schönstes Wiegenlied!)
if you could go anywhere, where would you go?
Cinque, dieci, venti, trenta. Le nozze di Figaro, Mozart
your favourite form of transportation:
Ja tausendmal tausend begleiten den Wagen, Himmelfahrts-Oratorium, Bach (vor allem wegen der irren Begleitung!)
your best friend is…
Il mio tesoro intanto. Don Ottavio in "Don Giovanni", Mozart
you and your best friends are…
Wo zwei und drei versammelt sind. Cantate "Am Abend aber desselbigen Sabbats", Bach (diese Arie musste ich unbedingt unterbringen!)
what’s the weather like?
Es gehet eine kleine Wolke. Elias, Mendelssohn
if your life was a tv show, what would it be called?
Vedrà turbato il mare. Mitridate, Porpora
what is life to you?
Die mittleren Streichquartette (op. 59, 74, 95), Beethoven (kann mich gerade nicht für eins entscheiden)
your last relationship:
Ich folge dir gleichfalls. Johannespassion, Bach
your fear:
Stabat mater, dolorosa. Stabat Mater, Rossini
what is the best advice you have to give?
Sei nun wieder zufrieden, meine Seele. Kantate "Ich hatte viel Bekümmernis", Bach
how would you like to die?
Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine. Johannespassion, Bach
your soul’s present condition:
Ich wundre mich. Kantate "Geist und Seele sind verwirret", Bach
your motto:
Der Vogelfänger bin ich ja. Zauberflöte, Mozart (zumindest hin und wieder)
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Mittwoch, 13. November 2013
Vortrag mit Kind
berenike, 20:16h
Kongress mit Kind und Partner hatten wir ja schon gemeistert. Jetzt kommt der erhöhte Schwierigkeitsgrad: Kongress nur mit Kind.
Wir starten mit Zahn. Morgends beim Aufwachen hatte ich den kleinen Fahrkartenlocher im Mund des kleinen Mädchens entdeckt - und war irre stolz, warum auch immer. Der erste Teil des Kongresses war nur Besichtigungstour. Zugfahrt ging erstaunlich gut, Museumsbesuch dann weniger. Der nächste Tag, der wichtige, der mit den ganze Vorträgen von morgends bis spätnachmittags, war ein voller Erfolg. Das kleine Mädchen lag die meiste Zeit neben meinem Stuhl auf dem Boden und spielte mit meinem Rucksackgurt, Papier oder was ich ihr sonst noch so in die Hand gab. Meine Schwester, die in derselben Stadt wohnte und bei der ich übernachtete (und ohne die ich das ganze Unterfangen nicht gewagt hätte), wollte kurz vor meinem Vortrag kommen und solange mit der Kleinen einen Spaziergang machen. Dann sprach aber eine meiner Vorrednerinnen länger als geplant und dann baten mich gleich zwei andere Teilnehmer, dass ich unbedingt bei ihren Beiträgen anwesend sein solle (was mir natürlich gehörig schmeichelte) und ich schlug schließlich vor, weil das Kind gerade ruhig und guter Dinge, dass ich mit meinem jetzt schon beginne, kurz unterbreche, wenn meine Schwester erscheint, um ihr das Kind auszuhändigen. Der erste Teil des Plans lief ganz gut, das kleine Mädchen war so erstaunt, mich laut sprechen zu hören, dass es beeindruck still blieb. Der abrupte Wechsel von meinem Arm in die Tragehilfe meiner Schwester ging nur für wenige Minuten gut und meine Schwester musste mit schreiendem Kind bald wieder den Tagungsraum aufsuchen. Also wieder ein Kindwechsel, diesmal an meine Brust, den roten Faden meiner Argumentation wieder aufgenommen und so den Vortrag beendet. Bei der anschließenden Diskussion mischte die Kleine dann mit fröhlichem gagaga mit.
Wir starten mit Zahn. Morgends beim Aufwachen hatte ich den kleinen Fahrkartenlocher im Mund des kleinen Mädchens entdeckt - und war irre stolz, warum auch immer. Der erste Teil des Kongresses war nur Besichtigungstour. Zugfahrt ging erstaunlich gut, Museumsbesuch dann weniger. Der nächste Tag, der wichtige, der mit den ganze Vorträgen von morgends bis spätnachmittags, war ein voller Erfolg. Das kleine Mädchen lag die meiste Zeit neben meinem Stuhl auf dem Boden und spielte mit meinem Rucksackgurt, Papier oder was ich ihr sonst noch so in die Hand gab. Meine Schwester, die in derselben Stadt wohnte und bei der ich übernachtete (und ohne die ich das ganze Unterfangen nicht gewagt hätte), wollte kurz vor meinem Vortrag kommen und solange mit der Kleinen einen Spaziergang machen. Dann sprach aber eine meiner Vorrednerinnen länger als geplant und dann baten mich gleich zwei andere Teilnehmer, dass ich unbedingt bei ihren Beiträgen anwesend sein solle (was mir natürlich gehörig schmeichelte) und ich schlug schließlich vor, weil das Kind gerade ruhig und guter Dinge, dass ich mit meinem jetzt schon beginne, kurz unterbreche, wenn meine Schwester erscheint, um ihr das Kind auszuhändigen. Der erste Teil des Plans lief ganz gut, das kleine Mädchen war so erstaunt, mich laut sprechen zu hören, dass es beeindruck still blieb. Der abrupte Wechsel von meinem Arm in die Tragehilfe meiner Schwester ging nur für wenige Minuten gut und meine Schwester musste mit schreiendem Kind bald wieder den Tagungsraum aufsuchen. Also wieder ein Kindwechsel, diesmal an meine Brust, den roten Faden meiner Argumentation wieder aufgenommen und so den Vortrag beendet. Bei der anschließenden Diskussion mischte die Kleine dann mit fröhlichem gagaga mit.
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Freitag, 8. November 2013
Anzugmann
berenike, 13:31h
Als meine Schwester im Sommer heiratete, kam der verrückte Radfahrer ohne Anzug mit. Er hatte keinen. Das vom schönen Therapeuten abgelegte Jackett war durchaus edel und bester Qualität, wurde aber von mir kategorisch abgelehnt, weil zu groß und aus warmer Winterwolle. Dann lieber nur mit Jeans und Hemd, das von mir noch gebügelt wurde. Er versprach mir damals, dass wir für die nächste Gelegenheit einen Anzug kaufen würden. Die Gelegenheit naht, mein Institut plant eine große Feier und ich wünsche mir an meiner Seite einen Mann mit Anzug, hatte aber auch eigentlich innerlich schon mit dem Thema abgeschlossen. "Identifizieren Sie sich nicht über Ihren Partner", mahnte schon meine Therapeutin. Also wieder Hemd und Jeans, schön ist er ja auch so.
Kurzfristig beschloss der Radfahrer sein Versprechen einzulösen und wir trafen gestern beim Herrenausstatter ein, wo auch der immer elegant gekleidete schöne Therapeut einzukaufen pflegt. Ich gab die Koordinaten durch: Multifunktional, saisonunabhängig und auch in zehn Jahren noch tragbar. Der Inhaber hätte seine Sache nicht besser machen können. Er gab dem Radfahrer nie das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein und erklärte geduldig, wie man einen Anzug trägt (Knopf auf), dass das mit den Änderungen auf Kosten des Hauses ganz normal und auch ohne Trinkgeld ginge, welches Hemd zu welcher Gelegenheit. Ich bewunderte derweil, während ich das kleine Mädchen in den sehr bequemen Ledersofa stillte, wie sich dieser Outdoormensch in einen eleganten und stolzen Stadtmenschen verwandelte. Der Inhaber und ich entschieden einstimmig, dass hier keine Krawatte an den Mann gehört, sondern die italienische Variante, nur Anzug und Hemd, völlig ausreichend und passender sei.
Jetzt kann ich mich beruhigt der eigentlich wichtigen Frage zuwenden: Welches meiner Kleider geht schon wieder und ist außerdem stilltauglich?
Kurzfristig beschloss der Radfahrer sein Versprechen einzulösen und wir trafen gestern beim Herrenausstatter ein, wo auch der immer elegant gekleidete schöne Therapeut einzukaufen pflegt. Ich gab die Koordinaten durch: Multifunktional, saisonunabhängig und auch in zehn Jahren noch tragbar. Der Inhaber hätte seine Sache nicht besser machen können. Er gab dem Radfahrer nie das Gefühl, hier fehl am Platz zu sein und erklärte geduldig, wie man einen Anzug trägt (Knopf auf), dass das mit den Änderungen auf Kosten des Hauses ganz normal und auch ohne Trinkgeld ginge, welches Hemd zu welcher Gelegenheit. Ich bewunderte derweil, während ich das kleine Mädchen in den sehr bequemen Ledersofa stillte, wie sich dieser Outdoormensch in einen eleganten und stolzen Stadtmenschen verwandelte. Der Inhaber und ich entschieden einstimmig, dass hier keine Krawatte an den Mann gehört, sondern die italienische Variante, nur Anzug und Hemd, völlig ausreichend und passender sei.
Jetzt kann ich mich beruhigt der eigentlich wichtigen Frage zuwenden: Welches meiner Kleider geht schon wieder und ist außerdem stilltauglich?
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