Freitag, 26. Februar 2016
Kurzreise
In den letzten Woche sehr auf Abstand bedacht. Bei der schönen Fahrt - mit seinem kaputten Auto in meine Werkstatt, dort mein Autochen mit neuem Auspuff abgeholt, quer durch die Stadt mit beiden Wagen zu seiner Werkstatt und dann zusammen mit meinem zurück - ist es mir erst im Nachhinein aufgefallen, wie sehr ich ihn ständig ausgewichen bin. Dann tat es mir leid.
Vorgestern wieder ein Elterngespräch mit dem verrückten Radfahrer und unserer Mediatorin. Ich habe sie auf meiner Seite, fair ist das nicht und eigentlich würde ich es mir wünschen, dass sie mir nicht alles durchgehen ließe. Sie und die Tagesmütter plädieren dafür, dass ich das kleine Mädchen immer abhole und er sie dann von mir. Meiner Meinung nach löst das kein Problem, wälzt nur noch mehr Verantwortung auf mich ab und verlangt mir zeittechnisch und organisatorisch ein großes Opfer ab. Und er kann nach wie vor nicht dorthinsehen. Mich macht das so wütend und hilflos, dass ich tagelang nur angespannt und mit Kopfschmerzen herumlaufe. Gestern deswegen noch schnell die Laufschuhe angezogen. Aus dem Haus treffe ich erstmal auf den Vermieter, der gerade Nägel aus Latten zieht für sein neues Hausprojekt, seit Tagen hatten wir uns nicht gesehen. Ich schütte ihm mein Herz aus, frierend wegen der dünnen Laufsachen und bekomme mehrfach von ihm zu hören, dass ich einen Weg finden muss, mit dem Wütendsein aufzuhören. Ja. Dann kommen wir übers Reisen allgemein zu sprechen und ohne lange abzuwägen, aber mit der Vorrede, dies sei kein Vorschlag, sondern nur eine Statusmeldung meinerseits, sage ich ihm, dass ich gerne mit ihm zwei, drei Tage verreisen würde.
Seitdem alles anders. Eine längere Aussprache mit viel Zeit braucht es jetzt.

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