Dienstag, 31. Mai 2016
Kater Mimmo/Mimutz
Erst wollt er sich nicht blicken lassen, jetzt liegt er schnurrend unter dem Sofa versteckt. Die Nachbarin hatte über ihre Tierschutzkolleginnen von einem streunenden, aber offensichtlicht an Menschen gewöhnte Kater gehört. Ich soll ihn mir dochmal ansehen. Also fuhren wir alle, sie, das kleine Mädchen, meine Besuchsschwester und ich zu der Dame, bei der das Tier jeden Abend pünktlich auftauchte, um sich Futter und Streicheleinheiten abzuholen. Der Kater kam nicht. Auch bei den anderen Versuchen verweigerte er sich. Da mir das Aussehen eigentlich egal ist, ein umgänglicher und geduldiger Charakter wegen meiner Kleinen viel wichtiger, und dies bestätigte mir die Fütterdame, sollte nun die Katze im Sack an mich weitergegeben werden. Mit Futter in einer Transportbox sollte sie eingefangen, zum kastrieren und Wunden verarzten gleich zum Tierarzt gebracht werden und dort sollte ich ihn dann in Empfang nehmen. Wieder tauchte das Tier zuverlässig nur noch an Tagen auf, wo ein sofortiges Einfangen, zB wegen Wochenende, nicht zu verantworten wäre. Das gefiel mir immer mehr an dem Tierchen. Aber schießlich landete er doch in der Box und beim Tierarzt und dann, aus organisatorischen Gründen, zunächst wieder bei der Dame, wo ich ihn abholte.



Rechnung bezahlt, Katze verladen, die weinende Dame getröstet und Besuchserlaubnis versprochen (sie darf wegen einer eigenen kranken Katze derzeit keine weitere aufnehmen). Zu Hause habe ich das Tier erst herausgelassen, nachdem das aufgeregte kleine Mädchen im Bett lag. Der Kater verschwand sofort unter einem Schrank, ließ sich aber dort nach einiger Zeit laut schnurrend den Kopf kraulen und das Futter schmecken. Nachts rumpelte es in meiner Wohnung, morgens stank es.

Es mussten mehrere Wunden versorgt werden und so sieht er gerade recht ramponiert aus. Das Alter wird auf 5-7 Jahre geschätzt, einige Zähne fehlen ihm aber jetzt schon. Das kleine Mädchen will ihn hartnäckig Mimutz nennen, ich habe daraus Mimmo gemacht. Mal sehen, wer sich durchsetzt.
Jetzt ist das Tier schon zwei Tage hier, verlässt auch mal sein Lieblingsversteck unter dem Sofa, frisst nur, wenn man in der Nähe ist, lässt sich gerne streicheln, schnurrt laut in seinem Versteck, wenn man mit ihm spricht oder sich ihm nähert und benutzt auch schon mal das Katzenklo.
Läuft also.

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