Montag, 29. Februar 2016
Cousinchen
Meine kleine Lieblingscousine (immerhin auch schon 27) hat mich fünf Tage lang besucht, jetzt bin ich am Ende. Sie hatte höchstes Vergnügen an der Vermietergeschichte und war viel aufgeregter als ich. Jeden Abend Wein und lange geredet. Das kleine Mädchen sprang aber trotzdem jeden Morgen um kurz nach 6 aus dem Bett. Ich war so unklug, es jeden Tag davon abzuhalten, meine Cousine nicht ebenfalls sofort zu wecken (Studenten müssen sich auch mal ausschlafen dürfen!). Sie erschlief sich damit einen Vorteil, den sie jeden Abend durch große Munterkeit ausspielte. Gestern mit Tränen in den Augen zum Zug gebracht, heute morgen vom Nachbarn (nein, nicht der Vermieter nebenan, sondern der unter mir) und dessen neuen Freundin um 5 Uhr geweckt worden. Wird Zeit, dass ich ihm lautstärketechnisch etwas entgegenhalten kann.

Vorhin ein langes Gespräch mit der Tagesmutter gehabt und ich kapituliere jetzt einfach. Ab morgen werde ich das kleine Mädchen jeden Tag alleine abholen und dann entweder mit zu mir nach Hause nehmen oder zum verrückten Radfahrer bringen - je nachdem wie die Nachmittagsbetreuung abgesprochen wurde. Das bedeutet, keine gemeinsame Mittagspause mehr mit Kollegen und ggf. angereisten Wissenschaftlern. Dafür werde ich viel Bewegung haben!

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Blöde Sache.
Ich drücke die Daumen, daß sich das bald bisserl entspannt.

OT
ticktack - noch knappe 2 Wochen : )

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Bisher ist es alles andere als entspannt. Dass ich nach wie vor sehr wütend auf ihn bin, macht es nicht besser.

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Könnte es sein, dass das kleine Mädchen das unterschwellig spürt und sich deshalb nicht von ihrem Vater abholen lassen mag?

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Natürlich spielt das auch mit rein und ich bemühe mich, weniger wütend zu sein (aber dann sagt er wieder... AAARGGHH!!). Die Probleme fingen schon lange vor der Trennung an, eigentlich war das von Anfang an so, sagen die Tagesmütter. Damals dachte (und fühlte) ich ja noch, dass wir nur eine Krise haben und das gemeinsam wieder hinbekommen.

Seit ein paar Tagen versuche ich mir ja eine neue Taktik einzureden: Er kann einfach nicht anders. Er sieht seine psychischen selber Probleme nicht, sondern pathologisiert lieber seine Umwelt, aber er kann sich gerade nicht ändern, so wie ich es gerne hätte. Das muss ich akzeptieren, ergo muss ihn so akzeptieren wie er ist. Ich schütze das kleine Mädchen, indem ich sie soviel wie irgend möglich bei mir habe, will die beiden ja auch nicht auseinander reißen. Ich versuche das schlimmste abzuwehren, indem ich ihm (freundlich, wenns geht...) erkläre, dass sie es nicht brauchen kann, wenn man über ihre Wutanfälle kichert und sie immer mit Albernheiten abzulenken versucht. Dann ist er halt ein kleiner Junge, er wird seine Gründe dafür haben.

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