Montag, 27. Juni 2016
Imkerin
berenike, 18:59h
Weil mir dann doch kein natürlicher Bienenschwarm angeboten wurde, kaufte ich halt einen Kunstschwarm. Der Imker hatte alles gut vorbereitet, die Bienen waren in einer Transportbox, die er mir leihen wollte, mitsamt der Königin in eigenem Käfig und Futter für mehrere Tage untergebracht. Mindestens zwei Tage Kellerhaft sollten sie dann bekommen. Abends habe ich sie dann erfolgreich einlogiert. Ich wollte sie einlaufen lassen und das gelang auch recht gut, wenn sich auch nicht der gesamte Schwarm in einer Prozession in Bewegung setzte, sondern die Tierchen einzeln oder in kleinen Grüppchen das Tuch hochmarschierten. Aber es war ja auch nicht die übliche Situation, weil ich die Königin in ihrem Käfig separat in die Kiste gesetzt hatte, während sie bei einem natürlichem Schwarm inmitten der Schwarmtraube geblieben wäre.
Da alles viel viel länger brauchte, als gedacht, und ich vor der Dunkelheit meine Siebensachen wieder eingesammelt haben wollte, schaufelte ich die letzten trödelnden Bienen mit einem Löffel direkt vor das Flugloch. Von dort marschierten sie dann auch schnell in ihr neues Zuhause.
Der ganze Vorgang wurde leider überschattet von A.s mieser Stimmung, an der ich nicht unbeteiligt war. Nachmittags schon hat sie mich mehrmals, tauchte ich nur im Garten auf, wegen aller möglichen Sachen angemacht. Ich hatte eigentlich ständig ihre vorwurfsvolle und empörte Stimme im Ohr. Als ich dann, nachdem die Kleine eingeschlafen war, loslegen wollte - der Vermieter hatte mir Fotodokumentation und Unterstützung versprochen - stand sie auf einmal mit selbstverständlicher Freundlichkeit auch dabei und tat, als ob vorher nichts gewesen war. Während ich das benötigte Material zum Standort brachte, sagte ich ihr, dass ich sie aufgrund ihrer Unfreundlichkeit eigentlich nicht dabeihaben wollte. Daraufhin schloss sie mir das Gartentürchen ausgerechnet dann direkt vor der Nase, als ich mit der schweren und unhandlichen Bienentransportbox kam.
Soll sie machen. Und auch ihr Gekeife, als ich gegen 22:30 Uhr die letzten Sachen wegräumte, ist zwar einerseits verständlich, andererseits aber auch dumm. Nur dass sie nicht mehr mit dem kleinen Mädchen spricht, nehme ich ihr wirklich übel.
Dankbar war ich ihr aber, als ich zwei Tage später völlig aufgelöst bei ihr klingelte, und sie bat, sofort den Vermieter zu mir rüberzuschicken. Machte Sie, ich rannte wieder rüber, um erneut das Bienenmaterial zusammenzusuchen. Eigentlich wollte ich nur mal kurz gucken, was die Tierchen so machten und stand dann völlig fassungslos vor dem verwaisten Bienenstock. Alle ausgeflogen. Die Nachbarin winkte fröhlich von ihrem Balkon und rief herüber, was denn die Bienen machten. Dass man mir meine Tränen anhören konnte, war mir in dem Moment egal, als ich zurückrief, sie seien alle weg.
Nch kurzer Suche entdeckte ich sie in einem nahen Baum, ausgerechnet ein dichter Weißdorn mit Brombeeren darunter, dafür aber nicht sonderlich hoch. Eben als ich sie entdeckt hatte, ließ ich den Vermieter holen, der mir mit Leiter, Astschere und Beruhigung aushielf.
Also nochmal Kellerhaft, nochmehr Zeit verloren und dazu noch eine ganze Menge Bienen.
Da alles viel viel länger brauchte, als gedacht, und ich vor der Dunkelheit meine Siebensachen wieder eingesammelt haben wollte, schaufelte ich die letzten trödelnden Bienen mit einem Löffel direkt vor das Flugloch. Von dort marschierten sie dann auch schnell in ihr neues Zuhause.
Der ganze Vorgang wurde leider überschattet von A.s mieser Stimmung, an der ich nicht unbeteiligt war. Nachmittags schon hat sie mich mehrmals, tauchte ich nur im Garten auf, wegen aller möglichen Sachen angemacht. Ich hatte eigentlich ständig ihre vorwurfsvolle und empörte Stimme im Ohr. Als ich dann, nachdem die Kleine eingeschlafen war, loslegen wollte - der Vermieter hatte mir Fotodokumentation und Unterstützung versprochen - stand sie auf einmal mit selbstverständlicher Freundlichkeit auch dabei und tat, als ob vorher nichts gewesen war. Während ich das benötigte Material zum Standort brachte, sagte ich ihr, dass ich sie aufgrund ihrer Unfreundlichkeit eigentlich nicht dabeihaben wollte. Daraufhin schloss sie mir das Gartentürchen ausgerechnet dann direkt vor der Nase, als ich mit der schweren und unhandlichen Bienentransportbox kam.
Soll sie machen. Und auch ihr Gekeife, als ich gegen 22:30 Uhr die letzten Sachen wegräumte, ist zwar einerseits verständlich, andererseits aber auch dumm. Nur dass sie nicht mehr mit dem kleinen Mädchen spricht, nehme ich ihr wirklich übel.
Dankbar war ich ihr aber, als ich zwei Tage später völlig aufgelöst bei ihr klingelte, und sie bat, sofort den Vermieter zu mir rüberzuschicken. Machte Sie, ich rannte wieder rüber, um erneut das Bienenmaterial zusammenzusuchen. Eigentlich wollte ich nur mal kurz gucken, was die Tierchen so machten und stand dann völlig fassungslos vor dem verwaisten Bienenstock. Alle ausgeflogen. Die Nachbarin winkte fröhlich von ihrem Balkon und rief herüber, was denn die Bienen machten. Dass man mir meine Tränen anhören konnte, war mir in dem Moment egal, als ich zurückrief, sie seien alle weg.
Nch kurzer Suche entdeckte ich sie in einem nahen Baum, ausgerechnet ein dichter Weißdorn mit Brombeeren darunter, dafür aber nicht sonderlich hoch. Eben als ich sie entdeckt hatte, ließ ich den Vermieter holen, der mir mit Leiter, Astschere und Beruhigung aushielf.
Also nochmal Kellerhaft, nochmehr Zeit verloren und dazu noch eine ganze Menge Bienen.
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clare,
Dienstag, 28. Juni 2016, 00:47
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sid,
Dienstag, 28. Juni 2016, 02:51
*hahahaha* Genau!! : )
Wenn das Leben nur so einfach wär ; )
Wenn das Leben nur so einfach wär ; )
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berenike,
Dienstag, 28. Juni 2016, 11:10
Haha. Der Kate bleibt ja, ist sogar ausgesprochen anhänglich. Wenn ich im Garten sitze und lese, liegt er immer in meiner Nähe und begleitet mich, wenn ich herumlaufe.
Der Mann kann meinetwegen bleiben, wo er ist, nämlich gerade mit seiner A. in Polen (Familienfest dort, er musste mit). Es ist unglaublich entspannt und ruhig hier!
Die Bienen sollen bitteschön bleiben, aber ich kann niemanden zwingen.
Der Mann kann meinetwegen bleiben, wo er ist, nämlich gerade mit seiner A. in Polen (Familienfest dort, er musste mit). Es ist unglaublich entspannt und ruhig hier!
Die Bienen sollen bitteschön bleiben, aber ich kann niemanden zwingen.
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okavanga,
Dienstag, 28. Juni 2016, 01:15
Jetzt kenne ich mich da ja überhaupt nicht aus. Wollten sich die Bienen (in dem Baum) ein neues Zuhause suchen? Oder wie funktioniert das? Warum sind sie weg? Mit mehr Kellerhaft freunden sie sich dann eher mit dem Stock an? Hab das jetzt auch nicht gegoogelt, würde mich aber sehr freuen über eine kurze Erläuterung, wie man das warum macht. Finde ich spannend.
Alles Gute für den nächsten Versuch!
Alles Gute für den nächsten Versuch!
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sid,
Dienstag, 28. Juni 2016, 02:52
Ich glaub, Du hast das schon ziemlich richtig interpretiert.
Völker wandern auch mal gern aus. Wie Katzen, die sich eine neue Familie suchen...
Völker wandern auch mal gern aus. Wie Katzen, die sich eine neue Familie suchen...
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berenike,
Dienstag, 28. Juni 2016, 11:19
Tja, so genau kann ich mir das Schwärmen auch nicht erklären. Auch eine Imkerkollegen wussten nichts akutes dazu, außer dass das schonmal passiert. Bienen hben einen natürlichen Schwarmtrieb und der hat auch seinen Sinn, der über die bloße Vermehrung hinausgeht. In der konvenionellen Imkerei wird er unterdrückt und ich hatte ja auch einen Kunstschwarm übernommen. Als ich die Binen einlogiert hatte, folgten darauf richtig heiße Tage (der Eintrag ist etwas zeitveresetzt veröffentlicht), das versetzt Bienen in Schwarmstimmung.
Wenn Bienen schwärmen, zieht ein Teil des Volks mit der alten Königin aus und sucht sich zunächst in näherer Umgebung einen Baum zum sammeln. Von dort suchen Kunstschafterinnen nach einem geeignetem neuen Zuhause. Sie wollten also nicht in dem Baum siedeln.
Die Kellerhaft brauchen einerseits Kunstschwärme, um ein Volksgefühl zu entwickeln, andererseits bringen sie ein geschwärmtes Volk zur Ruhe und hindern es eigentlich an einem erneuten Auszug.
Wenn Bienen schwärmen, zieht ein Teil des Volks mit der alten Königin aus und sucht sich zunächst in näherer Umgebung einen Baum zum sammeln. Von dort suchen Kunstschafterinnen nach einem geeignetem neuen Zuhause. Sie wollten also nicht in dem Baum siedeln.
Die Kellerhaft brauchen einerseits Kunstschwärme, um ein Volksgefühl zu entwickeln, andererseits bringen sie ein geschwärmtes Volk zur Ruhe und hindern es eigentlich an einem erneuten Auszug.
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okavanga,
Donnerstag, 30. Juni 2016, 13:44
Vielen Dank, das war himfreich. Ein faszinierendes Volk :-)
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