Freitag, 3. Mai 2024
Heute oder Morgen
Mir liegt noch eine Sache schwer im Magen: die letzte Rate für Pferd und Equipment an die Ex-Besitzerin übergeben. Nein, es geht nicht online oder über eine dritte Person. Ich will nicht reden, ich will ihr nicht erzählen wie es läuft, ich will mich nicht aussprechen mit ihr.

Weil es Punkte gibt, in denen sie recht hat.
Weil sie das kleine verlorene Mädchen, das Angst hat Fehler zu machen, in mir wachruft.
Weil ich sie als Pferdetrainerin und Reiterin so sehr schätze, nicht aber den Umgang mit mir.
Weil ich mich nicht gegen sie wehren kann und es mich hilflos macht.
Weil ich meine Hilflosigkeit nicht spüren möchte.
Weil ich mich so unwohl gefühlt habe in ihrem Stall und das nur schwer in Worte fassen kann.

Weil ich gerade so aufatme im neuen, in meinem Stall und diesen angenehmen Zustand wahren möchte. Das ist okay, ich bin in einer Wachstumsphase, einer Turbowachstumsphase.

Es war nur ein mickriger kleiner Streit und er hat mich voll erwischt. Ich werde ihr also gegenübertreten und den Umschlag in die Hand drücken und mich dabei unzulänglich fühlen. Das ist okay.
Es wird vielleicht wieder einen Streit geben, ich habe das Potential dafür ja schon in den Umschlag gelegt. Das ist okay.
Ich werde mich vielleicht nicht so verhalten, wie ich es mir wünsche. Auch das ist okay.

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Mittwoch, 21. Dezember 2016
Name
Eben ist mir eingefallen, warum ich hier nicht mehr schreiben mag. Es hat nichts mit mangelnder Lust, Zeit, Themen (schon garnicht!) zu tun, sondern hängt am Namen. Ich habe mir den Namen berenike vor vielen Jahren, als ich anfing in Internet unter einem Pseudonym zu schreiben, ganz spontan zugelegt. Er ist geliehen von einer nahen Verwandten und ich fand und finde immernoch diesen Namen einfach schön. Ich hatte sogar kurzzeitig überlegt, mein kleines Mädchen so zu nennen und es dann zum Glück doch nicht getan.
Diese Verwandte ist eine meiner Schwestern. Wir standen uns nie besonders nahe, sie ist hochgradig narzistisch und über ihr (durchaus schönes!) Äußeres definiert und ihre Spezialität ist boshafte Zickigkeit. Trotzdem liebe ich sie, sie ist halt meine Schwester und ich wünsche ihr wirklich von ganzem Herzen Freunde, eine Beziehung und das dafür nötige Erwachsenwerden.
Unser Verhältnis war schon immer leicht angespannt. Seit eineinhalb Jahren ist kaum noch normaler Kontakt möglich.
Ich möchte diesen Namen hier nicht mehr tragen und dies eigentlich schon recht lange. Nur scheute ich den Aufwand einer Namensänderung, was mir einer Identitätsänderung gleichkommt - sicher zum gewissen Grad auch ist, oder besser gesagt, einer Identitätsangleichung.
Zum ersten Schritt bin ich bereit, der zweite wäre einen passenden neuen Namen zu finden. Meinen eigentlichen Vornamen möchte ich nicht nehmen, da er ähnlich selten und ich somit leicht identifizierbar bin

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Mittwoch, 16. November 2016
Unruhe
Die Entscheidung ist gefallen und so langsam tröpfeln die ganzen Konsequenzen bei mir rein: Umzug ca. 400 km weiter nördlich; entweder recht schnell oder innerhalb eines Jahres. Das Meer in der Nähe. Die Berge werden mir fehlen. Ich schreibe an der Bewerbung und habe Angst davor, vor dem gesehen werden.
Mir schwirrt der Kopf, weil ich gleichzeitig andere Entscheidungen treffen möchte: Fortbildung mit recht hohem Zeitaufwand. Erstmal nur die eine, oder gleich diesen Schein noch dazu? Die Fahrten würden alle länger werden, mein altes Autochen signalisiert, dass ihm das schnell zuviel werden könnte. Die gelegentlichen Fahrten zum Tänzer, öfter kommt er ja gerade zu mir, die monatlichen Fahrten zur Familienaufstellungsgruppe und hin und wieder mal hier- und dorthin. Schön und gut, aber mehr schafft er nicht. Was sagt der Kater? Was mache ich mit den Bienen. Alles soll mitkommen, das kleine Mädchen natürlich auch und hier begegne ich meiner Hauptangst. Wie soll das gehen mit dem verrückten Radfahrer? Ich versuche alleine für alles Lösungen zu finden und ermahne mich gleichzeitig, dass ich nicht immernoch die Verantwortung für ihn übernehmen kann. Ja, aber für die Kleine, die in den letzten Monaten so erschreckend groß geworden ist! Nehme ich ihr dadurch den Papa weg?
Gehe ich in die falsche Richtung oder die richtige? Anders, dient sie mir oder eher nicht? Ist die Bequemlichkeit, hier zu bleiben in meinem kleinen Paradies förderlich für mich oder hinderlich für mein Wachstum?
Klar sehen und fühlen können würde mir gerade enorm weiterhelfen.

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