Montag, 9. Januar 2012
Murmeltier
Endlich mal wieder gut geschlafen. Und endlich mal wieder, seit Silvesternacht, den Theologen am Telefon - dafür gleich lang. Normalerweise geht das nicht zusammen, normalerweise bin ich nach diesen selten Telefonaten aufgedreht und schlafe unruhig.

Dafür gibt es gerade einen vertrödelten Vormittag in meiner Wohnung mit den neu angebrachten Lampen und Bach-Kantaten.

Ich bin mittlerweile soweit mit mir und dem Loslassenkönnen, dass ich mich ehrlich über seine Urlaubspläne freuen kann, ohne gleich mit dabeisein zu müssen. Und die zarten Andeutungen was seine freien Tage im nächsten Monat betreffen sind angekommen. Warte du nur, du Schneckenhausbewohner, bis du dir sicher bist.
Er erzählt mir von seiner Ex-Frau und ich wundere mich, wie ein Mensch, der vorgibt einen anderen zu lieben und zurückgewinnen zu wollen, sich so verhalten kann. Andererseits, sie weiss es nicht besser und kennt die wunderbare Verwandlungskraft des Loslassens nicht.

Seit Samstagmorgen ist ein Murmeltier mein Begleiter. "Es will dahin", sagte Stefan und zeigte auf die Stelle, die so oft schmerzt und fragt mich, ob es mal eine Fehlgeburt oder sowas gegeben habe. Ich erzähle ihm die Geschichte, die jetzt etwa 12 Jahre her ist und die ich Weihnachten zum erstenmal auch einer meiner Schwestern erzählt habe und dabei merkte: diesem Thema muss ich mich jetzt nochmal stellen. Wir lachen über das, was er mal wieder gesehen hat und über das seltsame Tier.

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