Donnerstag, 1. November 2012
Kürbissuppe
Nach dem Seminar muss ich sofort zu einer weiteren Univeranstaltung, repräsentativ und mit vielen Grußworten, feierlichen Gesichtern, Danksagungen und anschließendem Empfang: Endlich! Aber nur Wein und Wasser, es muss gespart werden, also keine Häppchen. Dabei bin ich nach dem Seminar schon immer so hungrig, die Studenten verbrauchen extraviel Kalorien. Um 20:30 Uhr komme ich endlich nach Hause, Kürbissuppe war mein Plan, geht schnell, ist warm und schmeckt auch noch und Kürbisse habe ich gerade sowieso immer als Sammlung zu Hause. Nicht wegen des heutigen Reformationstages, sondern weil ich die einfach mag und sie trotz leerem Kühlschrank immer brav irgendwo in einer Ecke auf ihren Einsatz warten.
J. ruft an und verspricht, dass es ganz schnell ginge, als er von meinem hungrigen Zustand hört. Er kennt die Gefahr, die von mir ausgeht, wenn ich nichts zu Essen bekomme. Eine Stunde später mache ich mich an die Wahl des passenden Kürbisses und der verrückte Radfahrer ruft an, wir hatten heute noch nicht miteinander telefonieren können. Auch er weiss sich in gefährlicher Situation, aber wir müssen noch den morgigen Abend verplanen, was kompliziert ist und hin und her geplant werden will, außerdem wollte er mir zum Reformationstags gratulieren. Kaum aufgelegt, ruft meine kleine Chaoscousine an, die ich erst auf Band sprechen lasse, weil ich gerade das passende Messer für den passenden Kürbis auswählte und bei der Wahl der Waffen darf man nicht gestört werden. Aber dann krächzt und röchelt sie so erbärmlich (und unverständlich) auf den Anrufbeantworter, dass ich mit meinem Krächzen und Röcheln unbedingt kontern muss. Sie braucht dringend die Nummer für den besten, günstigsten und nettesten Automechaniker der Stadt und überlegt noch, meinen Schwestern Bescheid zu sagen, sie sollen mich doch ganz dringend und schnell mal alle anrufen.

Ich habe dann ein Brot gegessen.

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