Montag, 12. September 2016
Kleinfamilie
Die beiden kannten sich fast von Anfang an, aber immer nur kurz gesehen. Abends, wenn H. zu Besuch ist und sie vom Papa gebracht wird zwischen Abendessen und Zubettgehen oder auch mal kurz morgens zum Frühstück. Sympathie auf beiden Seiten, er durfte sofort Vorlesen und wurde auf seine Klettertauglichkeit getestet; bei Müdigkeit ihrer- und meinerseits wurden sofort bereitwillig auch seine Schultern als Tragegestell akzeptiert.
Jetzt waren wir das erstemal ein Wochenende bei ihm und es war recht herausfordernd. Ich war PMS-gestört unausgeglichen, das kleine Mädchen ebenfalls leicht reizbar und quengelig wegen zuwenig Schlaf (viel zu spannend alles, um in einer fremden Wohnung zur normalen Zeit ins Bett zu gehen) und für H. war es das erste "Familienwochenende" seit der Trennung von Frau und Kindern. Es gab also mehrere Konflikte zwischen mir und dem kleinen Mädchen und dann zwischen mir und H.
War gut. Zum einen, um zu spüren, dass wir Konflikte austragen können, ohne verletzend zu werden und ohne dass einer von uns beiden die Beziehung in Frage stellt. Zum anderen gibt es gerade viel zu klären: Kinder im Elternbett, wie Grenzen setzen, wie sieht seine Rolle aus, wie meine usw.?
Einen Tag sind wir zusammen nach Göttingen gefahren. Er hatte dort ein Seminar, das kleine Mädchen und ich hatten derweil viel Spaß mit Eis, Kirchen- und Museumsbesuch, Vorlesen im Café und sich einfach durch die hübsche Stadt treiben lassen. Seit der Trennung von meinem ersten Exfreund vor ca. 20 Jahren hatte ich die Stadt nicht mehr betreten und nun gemerkt, ich mag sie immernoch. Dann noch lange auf einem Friedhof zu dritt ein Grab gesucht und nicht gefunden und wieder in seinem Gartenhäuschen angekommen ein Feuer gemacht.
Gestern haben wir nahezu komplett im Schwimmbad verbracht: Pommes und Eis, neue Schwimmflügel, Wasserrutsche und Sonnenbrand, geschlafen und viel gelacht. Jetzt traut sich das kleine Mädchen mit ihren Schwimmflügeln auch ins tiefere Wasser und rutscht alleine von der Wasserrutsche, trotz wilder Jungs, die mit kleinen Mädchen aber auch ausgesprochen rücksichtsvoll umgehen können.
Wenn alle Wünsche in Erfüllung gehen, wird aus der Klein- dann auch hoffentlich recht bald wieder eine Großfamilie.

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Dienstag, 30. August 2016
Schwimmer
Diese Angst davor, dass einfach alles gut sein könnte! Gestern noch eine kurze Nachricht, ob wir nochmal telefonieren wollen, sobald das kleine Mädchen eingeschlafen ist. Sofort wieder der Kloß im Hals, als H. am Telefon erzählt, dass er gerade mit der Frau telefoniert habe. Was er dann berichtet, hatte ich nicht erwartet: Er habe ihr mitgeteilt, dass er sie nicht wieder treffen möchte, dass er sich für mich entschieden habe, dass er mit mir eine Partnerschaft führen möchte.

Obwohl ich saumüde war, morgens um 6 noch in der Badewanne gelegen nach einer Nacht, in der auch nicht viel geschlafen wurde, konnte ich die halbe Nacht nicht schlafen. Übelkeit und Herzklopfen. Weil einfach alles gut ist? Kann doch nicht sein. Nicht bei mir.

Das erste Treffen im Kletterwald. Aus Versehen zunächst die zweitschwerste Tour gewählt und ich wäre beinahe an der ersten Übung gescheitert. Er ließ mich machen, wieder und wieder versuchen so hoch oben von einem schwankenden Brett aufs nächste zu springen. Kurz bevor ich aufgeben wollte, es mit zählen, von 10 rückwärts, versucht und geschafft. Dann hat er mir einfach gegen meine zitternden Knie wortlos die Hand gereicht. Bienen besichtigt, spazieren gegangen, zusammen gekocht und dann einfach geblieben. Spontan fünf Tage verreist, uns durch Holland gefressen, in einem Gartenhäuschen ohne Strom und Wasser geschlafen, eins seiner Kinder kennen gelernt und damit die ganze schlimme Geschichte gespührt.
In seinem Minihäuschen mit Sauna nachts eine schwere Krise gehabt, nur noch auf den Mut gewartet, einfach zu gehen und doch geblieben. Zwiegespräche fast jeden Tag den wir uns gesehen haben. Die zweite Krise während meiner Reise und ohne Auflademöglichkeit für mein Handy. Auf einem geliehenen eine inständige Bitte versendet, der nicht entsprochen wurde. Dann das Gespräch, immer wieder mit unterbrochenem Empfang und meinem Unvermögen auf seine Frage, ob wir uns wiedersehen, antworten zu können, obwohl ich die Antwort längst wusste. Erst als er sagte, er würde so oder so nach meiner Rückkehr vor meiner Haustür stehen, ich müsse ihn ja nicht reinlassen, konnte ich fragen, ob er mich denn auch, wie versprochen, vom Bahnhof abholen würde.
Und jetzt soll dieser Mensch, der das Wasser zum Leben wie andere die Luft zum atmen braucht, der leidenschaftlich gerne tanzt, der für sich die Verantwortung übernehmen kann, anstatt sich nur als Opfer der Umstände zu betrachten, der schwere Schicksalsschläge in inneres Wachstum verwandelt, der Sex nicht nur als Selbstbefriedigung mithilfe eines anderes Körpers begreift, der gerade soviele Dinge in mein Leben bringt, die ich schon immer mal... jetzt soll also dieser Mensch mein neuer Partner sein?
Ja.

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Sonntag, 12. Juni 2016
Serbe und Kater weg
Nach drei Monaten Arbeit beim Vermieter wird nun der Serbe wieder in seine Heimat und zu seiner Familie fahren. Er wird mir fehlen hier, wir haben uns gut verstanden. Zum Abschied hatte ich ihn für heute Abend zum Essen eingeladen: Spargel mit Ofenkartoffeln, Grauburgunder und meinen ersten Holunderblütensirup, zum Abschluss Rhabarbercrumble. Den Vermieter hatte ich auch mit eingeladen, nicht aber seine Freundin, das geht gerde so garnicht mit uns. Er wollte sehr gerne kommen, schlimmer kann es nicht mehr werden, meinte er und spielte damit auf die heftigen Streitereien in den letzten drei Tagen an. Es kam schlimmer und kurz vor der verabredeten Uhrzeit tauchte er bei mir auf, um sich abzumelden. A. hatte angedroht, sich vor meiner Haustür hinzustellen und so lange zu schreien, bis er wieder herauskäme. Mit dem Baby auf dem Arm.
Ich wusste erstmal nicht, ob ich heulen oder wütend sein sollte, und rief dann kurzentschlossen beim verrückten Radfahrer an und lud ihn und seine Freundin zum Essen ein, einzige Bedingung, sofort erscheinen!
Sie kamen und wir hatten einen sehr netten Abend. Zwischenrein rief nochmal der Vermieter an und war ob meiner Fröhlichkeit ganz erleichtert. Er hat in der Situation richtig gehandelt und sein Kind erstmal geschützt. Dem Serben gab ich den Rest Crumble für ihn und meinetwegen aucb für A. mit.

Die Katzentreppe sollte vom Kater gestern ausprobiert werden, befand ich, er betrat sie und konnte sich noch mit einem Satz wieder nach oben retten. Ich musste ihm recht geben, sie war wirklich zu steil und rutschig für das Tier. Zur Haustür wollte er dann aber doch nicht raus, da war aber auch viel Lärm. Heute war es ruhiger und er bekundete starkes Interesse an Reviererkundigung. Also ließ ich ihn kurzentschlossen heraus. Das Treppenhaus wurde inspiziert, dann der Garten, wir liefen viel zusammen hin und her und er maunzte mich dabei zufrieden an. Er fing an zu markieren, dann sprang er über den Bach und lief in den Nachbargarten. Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Auch sämtliche Nachbarn nicht, denen ich einige Stunden später auf der Suche nach Mimmo begegnete. Immerhin wissen nun alle, der Braungetigerte mit der kahlen Stelle auf dem Rücken gehört zu mir. Die Kellertür bleibt nun erstmal offen und entweder taucht er wieder auf oder findet einen anderen netten Menschen. Sorgen machen muss man sich um ihn nicht, aber ich vermisse ihn trotzem.

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Dienstag, 7. Juni 2016
Fensterln
Der Vermieter wollte mir eine Katzentreppe von meinem Schlafzimmerfenster (geht bis auf dem Boden) bis zur Terasse der Schwiegermutter bauen. A. kündigte an, mithelfen zu wollen (sie muss ihn ja schließlich kontrollieren, kann aber keinen Bohrer halten). Ich stieg in den Zickenkrieg mit ein, indem ich ihm mitteilte, dass die beiden sich gerne eine eigene Katzentreppe bauen könnten, ich käme auch ohne aus.
Schließlich bauten wir und A. sass mit beleidigter Miene daneben und gab Kommentare ab, wie, wenn er nichts wichtiges zu tun habe, könne er ja auch ihr helfen. Sie wurde schließlich entnervt von ihm weggeschickt.
Leiter ans Haus gelegt, ich oben am Fesnter, er kletterte herauf. Ich musste unbeteiligt gucken, weil zu der Zeit A. und der Serbe noch unten standen. Sein Blick sprach dagegen Bände. Wir schrauben so, er auf der Leiter - ich von innen, die Treppe fest, bauen dafür einen Übergang und unterhalten uns leise gegen das Bohrergeräusch miteinander. Zusammen Bauen können wir und wie jedesmal bewundere ich seine Kreativität dabei und seine Fertigkeit. Um die Leiter zu verrücken, stemmt er sich kurz mit ihr gegen die Hauswand ab und springt so einige Zentimeter weiter.
Ist schön geworden, die Treppe, Mimmo wird sie aber erst in ein paar Tagen einweihen dürfen, da er noch in der Ich-gewöhne-mich-an-neues-Heim-Phase ist. Sagt mir aber täglich mehrmals, dass er jetzt gerne draußen sein neues Revier erkundigen möchte.
Dann befülle ich weiter das Plantschbecken und der Vermieter baut in der Wohnung über mir.
Als er mich das nächstemal an der Wohnungstür hört und der Serbe gerade unterwegs ist, ruft er mich nach oben und wir küssen uns seit einer Ewigkeit wieder. Die aufgeheizte Stimmung zwischen uns ließ uns ganz selbstverständlich unsere Abmachung brechen. Dann wieder eine halb schlaflose Nacht.

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Mittwoch, 25. Mai 2016
Routine
Ich habe mir mittlerweile eine gewisse Routine im Aushalten und Verarbeiten von Trennungsschmerz erworben. Es tut weh ihn zu sehen und ich weiss, dass es bald wieder besser geht. Also so wenig wie möglich sehen, was gerade leicht ist, da er nach wie vor aushäusig arbeitet.
Es gibt unvermeidliche Begegnungen, die auch wieder einen Hoffnungsschimmer aufkommen lassen und ich weiss, dass dieses Auf und Ab zur Trennungsphase dazugehört, es aber nicht wirklich ein Zurück gibt. Ich reagiere mit einem kurzen Kopfnicken auf seine Hallorufe, habe den Eindruck, er will mit der alten Herzlichkeit einfach weitermachen und lass ihn damit einfach stehen. Bei der nächsten Begegnung blieb er einfach mitten im Hof stehen und sah mich so intensiv unverwandt und traurig an, dass ich zunächst nicht wegsehen konnte und noch lange danach Herzklopfen hatte. Aber auch sowas gehört dazu, wird ausgehalten und weggepackt.
Ich bin also wütend, auf ihn und auf die Umstände, und weiss, dass es letztendlich meine Selbstverantwortung ist. Und ich weiss auch, dass es eigentlich von Anfang an klar war. Aber noch kann ich das kaum zugeben.
Wütend sein macht es für mich gerade sehr leicht, ihm aus dem Weg zu gehen und auf den nötigen Abstand zu halten. Aber ich bin nie lange wütend und was dann? Hier versagt meine Routine, weil bei den vorherigen Trennungen immer kein oder nur sporadischer Kontakt möglich war. Spätestens ab nächster Woche wird er wieder in Hausnähe oder sogar in der Wohnung über mir arbeiten und ich werde gleichzeitig nicht mehr regelmässig ins Institut fahren, weil ich noch so viele Urlaubstage bis zu meinem Vertragsende habe, dass ich praktisch nicht mehr arbeiten muss.

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Mittwoch, 18. Mai 2016
Mietvertrag
Ich drucke die fertige Kündigung des Mietvertrags aus, es fehlt nur das aktuelle Datum, das Datum des Vertragsendes und meine Unterschrift. St. ruft an, mein alter Kumpel, der mit mir schon viel Liebeskummer durchgestanden hat. Er mahnt zur Ruhe, meint, dass gerade alle um ihm herum eine Krise, vielleicht wegen des Wetters, zu haben scheinen und listet mir auf, was ich alles an der Wohnung habe: schön, groß genug, ruhig, bezahlbar, im Grünen, hell, Nähe zum verrückten Radfahrer, eigentlich gute Nachbarschaft, Nähe zum Arbeitsplatz, Garten usw.
Er hat ja recht und ich werde die Kündigung natürlich nicht abliefern. Er ist eher ein Ausdruck meines Trotzes und, wenn ich es auch ungern zugebe, das gleiche Mittel, wie A. es gerade gegen den Vermieter anwendet: Erpressung. Nur, dass ich weniger Druckmittel habe als sie und letztenendes dann doch nicht zu solchen Mitteln greifen würde. Aber ausmalen kann man es sich ja mal. Die unfertige Kündigung kommt in einen Briefumschlag und dann zu den anderen vielen Zetteln in meinen Kalender. Es fühlt sich gerade an wie eine Versicherung, am Ende doch nicht ganz wie ein Verlierer dastehen zu müssen, obwohl ich mich damit noch mehr zum Verlierer machen würde.

In der Mittagspause fahre ich kurz nach Hause, weil ich Ladekabel und Geldbeutel vergessen hatte und beides im Laufe des Tages noch benötigen werde. Der Wagen des Vermieters steht mit laufendem Radio vor dem Haus und ich finde ihn im Werkzeugschuppen. Wir fallen uns sofort in die Arme, das erstemal nach dem Gespräch vor drei Wochen. Dann sitzen wir noch längere Zeit auf den Eingangsstufen zu meiner Wohnung und unterhalten uns, eigentlich müssten wir beide längst wieder aufbrechen. Auch er hatte seine Geldbörse und dazu noch Schrauben vergessen. Ich hole meine Sachen, er seine, und als wir uns im Hausflur nochmal begegnen, küssen wir uns. Nein, ich ihn.

Ich bitte um etwas, das mich hier festhält, nicht leichtsinnig mein neues Zuhause aufgeben lässt. Eine Art Zeichen, damit ich nicht schon wieder weglaufen werde. Denk an den ganzen Krempel, den du wieder einpacken musst, sagte St., und ich will nicht schon wieder deine Möbel schleppen müssen, das habe ich schon zu oft getan. Besser ein paar Tage Umzug ertragen, als noch länger die triumphierende A. und den gelähmten Vermieter, halte ich dagegen.

Dann klingelt die Nachbarin und sagt, sie habe eine Katze für mich, ich müsse sie aber schnell abholen, sie könne bei ihrer Bekannten nicht viel länger bleiben.
Na bitte, also muss ich doch hierbleiben. Aber die Kündigung lasse ich noch in meinem Kalenderr, vielleicht brauche ich ja doch noch einen Dramaqueenauftritt.

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Montag, 9. Mai 2016
Affengeburtstag
In der Nacht lange wach gelegen. Geweint, weil ich dachte, doch hier ausziehen zu müssen. Morgens dann mit dem kleinen Mädchen den Geburtstag von ihrem Plüschaffen Affi gefeiert. Seit Tagen drängt sie mich, dass er doch Geburtstag habe und wir ihm einen Kuchen backen müssen. Also haben wir zusammen eine kleine Kuchenform gekauft und gestern Abend zusammen Kuchen gebacken, den es dann heute zu Frühstück mitsamt Kerze und Liedern gab. Kann man ja mal machen, wie es vor langer Zeit in einem sehr geschätzen Nachbarblog oft hieß.



Mittenrein klingelt der Vermieter an der Wohnungstür, noch in Jogginghose und unrasiert und bittet um meinen Autoschlüssel. Der mittlere Sohn hat seinen Wagen zu Schrott gefahren und brauchte seinen, und jetzt muss er ebenflls dringend los - habs in der Eile nicht ganz kapiert, aber ihm noch ein Affigeburtstagskuchenstück in die Hand gedrückt. Weitere bekamen später die Tagesmutter samt Kinderschar.
Als das kleine Mädchen und ich endlich dabei waren, Rad und Anhänger für die Abfahrt vorzubereiten, Affengeburtstage brauchen halt so ihre Zeit, kam der Vermieter schon wieder, plünderte Blumen aus seinem Vorgarten und überreichte sie mir mit etwas Schokolade als verspätetes Muttertagspräsent. Den Wagenschlüssel behielt er erstmal und ich musste schmunzeln, als ich ihn weggehen sah: aus seiner Hosentasche baumelte der Schlüsselanhänger, ein altes Plastikschild, einem Ortsschild nachempfunden, mit der Aufschrift "I (Herz) Ortsname". Der Ortsname ist auch mein Nachname.
Abends bedankt er sich nochmal für die schnelle Hilfe und meinte, er wisse, dass er sich auf mich verlassen kann. Kann er. Mich wundert nur mein kompletter Sinneswandel von der Nacht zum Tag.

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Bienenkiste


Ich hätte die Kiste ja einfach auf eine Palette gestellt und ein Stück Wellblech als Regenschutz mit zwei Steinen fixiert. Aber der Vermieter, der mir damit helfen wollte, kann nicht anders als solide bauen. Also haben wir vier Eichenbohlen in der Erde vergraben und einen ansehnlichen Bienenstand gebaut. Das Dach ist abnehmbar, nur ist jetzt alles nicht mehr so leicht nur von mir alleine zu händeln. Das mit dem Dach geht, aber die Kiste steht außerdem auf vier Stiften, damit sie nicht unabsichtlich umgeworfen wird, und das ist schwierig allein wieder aufzusetzen. Vor allem mit dann hoffentlich bald ca. 50.000 Bienen, Waben und Honig.
Aber schön siehts aus und erst heute Nacht fiel mir ein, wie sehr wir uns mit solchen Bauaktionen voneinander abhängig machen und das bei der derzeitig völlig unklaren Situation. Wir müssen also nochmal über den Standort für den geplanten Sandkasten sprechen. Wird A. mit eingeplant, sollte er woanders stehen, als angedacht.

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Samstag, 30. April 2016
Scherbenhaufen
Dem Vermieter gerade mitgeteilt, dass ich nicht mehr kann und einen Schlußstrich ziehe. Langes tränenreiches Gespräch. Er hat sich vor ein paar Tagen von A. getrennt - sie hält ich blos nicht dran. Jetzt auch egal, denn eine Lösung für uns gibt es nach wie vor nicht.

Ich will so ungern hier wieder wegziehen. Ich kann auch kaum dem kleinen Mädchen wieder neue Unordnung zumuten. Brauche ein paar Tage, um dafür eine klare Haltung zu finden.

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Samstag, 23. April 2016
Vergissmeinnicht
Samstagvormittag mit dem kleinen Mädchen zum Baumarkt. Brauchte noch Nägel für mein kleines Bauprojekt und die Kleine beschloss den Arbeitern im Haus eine Tüte Haribo mitzubringen, durfte sie gerne und bekam auch großzügig etwas davon ab. Mittags wird die Kleine abgeholt und ich wollte eigentlich Nägel einschlagen. Weil das Wetter dann aber wider erwarten doch besser ist, beschloss ich mit dem Garten anzufangen und bleibe dabei, bis mir mein Kind wieder gebracht wird. Das gesamte Beet umgegraben, gekalkt und geglättet und nebenher mit dem Vermieter einen Pflanzplan aufgestellt, seltene Blumen gezeigt bekommen, die gerade blühen, weiter über einen Standort für die Bienen diskutiert und über vieles unterhalten. Der Serbe baute unterdessen an der Treppe weiter und die Ex-Schwiegermutter des Vermieters setzte sich in die wenigen Sonnenstrahlen und kommentierte alles. Eine durch und durch friedliche und heitere Stimmung, wäre da nicht A., die im Haus schmollte. Der Vermieter kam irgendwann mit einer Thermoskanne Kaffee, den wir auf der Schwiegermutterterrasse tranken. Der Serbe erzählte später, als ich mir gerade versuchte meine verlehmten Gummistiefel unfallfrei wieder auszuziehen, dass es deswegen wieder Ärger gab. Für mich gabs dafür spätabends noch ein Sträußchen selbstgeflückte Vergissmeinnicht aus dem Garten.

Am Sonntagnachmittag weiter Garten, wieder in Gemeinschaftsarbeit mit dem Vermieter. Er bei mir, um mir beim Säen zu helfen und selber Erde aufzufüllen, um eine Rasenfläche anzulegen; ich bei ihm, um beim Erde umschichten zu helfen und mir Rat und Werkzeuge abzuholen. Zunächst Möhren, Salat, Radieschen und Spinat ausgesät, außerdem Erdbeerpflanzen umgesetzt. Die Gärten waren, wie oft, mit allerlei Besuchern voll. Der Nachbar hatte seine Tochter zu Besuch, die Exfrau des Vermieters kam samt Freund und Wohnmobil aus dem Urlaub zurück, dann tauchten natürlich Exschwiegermutter und der Neunzehnjährige auch auf und fast alles schleppten Steine, trugen Maulwurshügel ab oder begutachteten alles in den wenigen Sonnenminuten. Während der Schneeschauer zog ich mir die Kapuze über den Kopf und buddelte weiter.
Die Exfrau überlegt für ca. 2-3 Jahre in die Wohnung über meiner einzuziehen, wenn sie denn mal fertig werden sollte. Ich wäre dafür, weil ich mich mit ihr gut verstehe, A. wäre dagegen, aber sie wird schon nicht mehr gefragt. Überhaupt hat sie sich während der ganzen Zeit im Haus versteckt. Sie wollte eigentlich mit dem Vermieter einen Ausflug machen, der wurde aber nicht mit seiner Arbeit fertig (okay, auch weil er mir soviel geholfen hat, ich ihm dann aber auch...) und ihn dabei unterstützen, kommt ihr nicht in den Sinn. Am Abend schickte sie ihn dann damit weg, er solle doch mit "seiner Freundin" wegfahren. Haben wir dann aber doch nicht gemacht.

Freitag hatte ich noch mein erstes Gespräch mit der Arbeitsagentur. Konstruktiver als erwartet und bis Ende des Jahres werde ich voraussichtlich ohne weitere Tricks in Ruhe gelassen - abgesehen von den Terminen alle paar Wochen. Wer die von mir abgelehnte Stelle vertreten könnte, ist mir mittlerweile auch eingefallen.

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