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Freitag, 17. Februar 2012
Keine Kontrolle
berenike, 23:40h
Mein Chef kommt zu mir ins Büro um zu jammern: Schlechte Stimmung in der Belegschaft, hatte ich auch schon bemerkt. Der Grund ist kurios. Die Mitarbeiter wollen zuviel Kontrolle! Wollen mehr Dienstreiseanträge ausfüllen und die Arbeitszeiten so exakt wie irgend möglich festlegen. "Hau mal auf den Tisch und plädier für mehr laissez faire!" rate ich ihm und werde weiterhin kommen und gehen wann ich will und wenn ich mal länger wegbleibe, das einfach nur mitteilen und das Wedeln mit den Dienstreiseanträgen für unbezahlte Fahrten ignorieren. Dieser neuer Kontrollwahn hatte schon zu Tränen bei meinem neuen Büronachbarn geführt, nein, man kann hier schon von einem Mobbingversuch sprechen.
Eigentlich habe ich beste Arbeitsbedingungen, bin aber n Gedanken schon wieder ganz woanders. Bewerbung für eine Stelle in einer Großstadt mit, mal zur Abwechslung, guter Bezahlung. Dafür würde ich mein gemütliches Stipendiendasein gerne aufgeben.
Eigentlich habe ich beste Arbeitsbedingungen, bin aber n Gedanken schon wieder ganz woanders. Bewerbung für eine Stelle in einer Großstadt mit, mal zur Abwechslung, guter Bezahlung. Dafür würde ich mein gemütliches Stipendiendasein gerne aufgeben.
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Freitag, 27. Januar 2012
Vom Schreibtisch zum Sofa
berenike, 22:40h
Statt den Aufsatz abzuschließen, mache ich ein Fass nach dem nächsten auf. Ich sollte mir ein Bibliotheksverbot erteilen. Andererseits sind das immer die besten Phasen, wenn sich so kurz vor der Fertigstellung noch neue Erkenntnisse ergeben!
Der Theologe sagt, sein Rückzug lag doch garnicht an mir, sondern allein an ihm! Weil er nicht zurechtkommt mit den Vorschriften seiner Kirche, mit den Vorwürfen von Frau und Eltern und weil er mir nicht zumuten kann, für immer in der zweiten Reihe zu stehen. Wir sprachen kurz über die Möglichkeit, den Kontakt zwischen uns ganz abzubrechen. Keiner von uns kann es noch will es. Ich sehe auch keine Notwendigkeit, ich bin nach wie vor (meistens) glücklich mit ihm. Aber Freunde von mir hatten es mir nahegelegt, weil sie meinen, ich würde mich damit blockieren.
Dass er jetzt auch noch sehr krank geworden ist, wundert mich nicht.
Der eine Traum: bleib bei ihm, es ist richtig. Der andere Traum: vorsicht, fang nicht aus Einsamkeit und Schmerz einfach irgendwas an, das geht nicht gut aus. Ging ja auch im wachen Zustand nie gut aus... Denn auf einmal tauchte Ch. in meinem Traum auf, unerwartet, ich hatte gerade etwas mit einem flüchtigen Bekannten angefangen.
Dann kam noch die Steuernachzahlung von 2010 und ich habe sie sofort in ein Sofa umgelegt.
Der Theologe sagt, sein Rückzug lag doch garnicht an mir, sondern allein an ihm! Weil er nicht zurechtkommt mit den Vorschriften seiner Kirche, mit den Vorwürfen von Frau und Eltern und weil er mir nicht zumuten kann, für immer in der zweiten Reihe zu stehen. Wir sprachen kurz über die Möglichkeit, den Kontakt zwischen uns ganz abzubrechen. Keiner von uns kann es noch will es. Ich sehe auch keine Notwendigkeit, ich bin nach wie vor (meistens) glücklich mit ihm. Aber Freunde von mir hatten es mir nahegelegt, weil sie meinen, ich würde mich damit blockieren.
Dass er jetzt auch noch sehr krank geworden ist, wundert mich nicht.
Der eine Traum: bleib bei ihm, es ist richtig. Der andere Traum: vorsicht, fang nicht aus Einsamkeit und Schmerz einfach irgendwas an, das geht nicht gut aus. Ging ja auch im wachen Zustand nie gut aus... Denn auf einmal tauchte Ch. in meinem Traum auf, unerwartet, ich hatte gerade etwas mit einem flüchtigen Bekannten angefangen.
Dann kam noch die Steuernachzahlung von 2010 und ich habe sie sofort in ein Sofa umgelegt.
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Dienstag, 24. Januar 2012
"Vada a bordo, cazzo!"
berenike, 03:10h
Sind wir nicht alle ein wenig Schettino?
An Bord gehen! Auch wenn es dort gerade anders aussieht, als wir uns das sonst so gerne vorstellen mit der schicken Uniform, schöner Begleitung, heldenhaftem Auftreten. Zurück an Bord, obwohl es dort jetzt bedrohlich ist, lebensgefährlich, unsicher, nass, dunkel, chaotisch.
Haben wir nicht alle irgendwo so ein gekentertes Schiff und die Heldentaten machen gerade die Kleinen und Schwachen, während wir lieber das bequeme und feige Land zu erreichen versuchen?
"Vada a bordo, cazzo!"
"Comandante, per cortesia..."
An Bord gehen! Auch wenn es dort gerade anders aussieht, als wir uns das sonst so gerne vorstellen mit der schicken Uniform, schöner Begleitung, heldenhaftem Auftreten. Zurück an Bord, obwohl es dort jetzt bedrohlich ist, lebensgefährlich, unsicher, nass, dunkel, chaotisch.
Haben wir nicht alle irgendwo so ein gekentertes Schiff und die Heldentaten machen gerade die Kleinen und Schwachen, während wir lieber das bequeme und feige Land zu erreichen versuchen?
"Vada a bordo, cazzo!"
"Comandante, per cortesia..."
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Samstag, 21. Januar 2012
Tagung gehabt, Vortrag gehalten.
berenike, 23:33h
Eigentlich sollte alles gut sein: mein Vortrag kam gut an, ich war auch ganz zufrieden damit, "man spürt meine Begeisterung für das Thema dabei", sagte J., der auch da war; der Ex-Doktorvater Nr. 2 ist von sich aus freundlich auf mich zugekommen, seit zwei Jahren haben wir zum erstenmal wieder normal miteinander geredet; neue wichtige Kontakte für mein aktuelles Projekt geknüpft.
Ich ärgere mich immernoch über die Bemerkung meiner Kollegin, als ich kurz vor meinem Vortrag ins Institut gerauscht kam, um den Text auszudrucken; "Achtung, jetzt wirds anstrengend!" Ich weiss, es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich ärgere mich maßlos. "Wärste mal gleich explodiert, so wie ich immer", sagte später unsere Sekretärin zu mir, als ich sie fragte, ob ich wirklich so anstrengend sei. Ich empfinde die Bemerkung als sehr unkollegial. Vielleicht ist sie einfach neidisch, weil ich Vorträge halte und sie Reisekostenabrechnungen machen muss.
Das gemeinsame abendlichen Essengehen musste ich diesmal leider streichen, mein Text war dann doch noch nicht so ganz fertig, der vertrödelte Tag fehlte an allen Ecken und Enden. Ich redete mich allerdings mit technischen Problemen bei meiner Präsentation heraus, weil ich nicht zugeben wollte, dass ich so schlecht organisiert war.
Die Koryphäe versuchte mit mir zu flirten. Er ist ein gutaussehender, sehr kompetenter und charmanter Mann, aber ich bin wohl immernoch theologengesperrt. Er ist außerdem entsetzt über das Thema der Doktorarbeit meiner Mitarbeiterin und meint, das wäre eine Sackgasse. Ich hatte nie ein gutes Gefühl dabei, dachte mir aber, sie würde schon wissen, was sie tue und der Projektleiter sowieso. Aber nach dieser Tagung sehe ich vieles in einem anderen Licht - und so solls ja auch sein, nach Tagungen! Ich war dann auch entsetzt. Nämlich, weil sich die Doktorandin nur für zwei Stunden auf der Tagung blicken ließ und sich nicht der Koryphäe vorgestellt hat, immerhin die wichtigste Person auf dieser Welt ihr Thema betreffend (auch wenn es eine Sackgasse sein sollte). Ich hätte ihr bei der Kontaktaufnahme selbstverständlich geholfen.
Dann noch die Freundin vom Tagungsleiter. Immerhin hatten I. und ich wegen ihr viel zu lachen zwischendurch. Sie spielt den verruchten Vamp, sie spielt ihn allerdings ziemlich schlecht und das kommt nicht gut. Es ist okay, sich nach dem Essen in einem Restaurant am Tisch die Lippen nachzuschminken. Ich würde es nicht tun, aber wenn man es beiläufig macht, finde ich es absolut in Ordnung. Sie fuhr aber das große Programm auf und versuchte, während sie sich die Lippen viel zu dunkel schminkte, mit geistreichen Kommentaren am Gespräch teilzunehmen. Und sich mittags die Wimperntusche aufzufrischen ist reines Getue - wie auch, sich während der Vorträge die Nägel schwarz zu lackieren...
Was mich nun schon gar nicht mehr verwundert: dass ich, nach den drei Stunden Schlaf, den ganzen Tag nicht eine Sekunde Müdigkeit verspürte und erst gegen 1 Uhr ins Bett ging. Auf Tagungen schalte ich auf ein anderes Programm um, ich habe es noch nicht so ganz wieder auf Normalbetrieb runter gefahren.
Ich ärgere mich immernoch über die Bemerkung meiner Kollegin, als ich kurz vor meinem Vortrag ins Institut gerauscht kam, um den Text auszudrucken; "Achtung, jetzt wirds anstrengend!" Ich weiss, es ist nur eine Kleinigkeit, aber ich ärgere mich maßlos. "Wärste mal gleich explodiert, so wie ich immer", sagte später unsere Sekretärin zu mir, als ich sie fragte, ob ich wirklich so anstrengend sei. Ich empfinde die Bemerkung als sehr unkollegial. Vielleicht ist sie einfach neidisch, weil ich Vorträge halte und sie Reisekostenabrechnungen machen muss.
Das gemeinsame abendlichen Essengehen musste ich diesmal leider streichen, mein Text war dann doch noch nicht so ganz fertig, der vertrödelte Tag fehlte an allen Ecken und Enden. Ich redete mich allerdings mit technischen Problemen bei meiner Präsentation heraus, weil ich nicht zugeben wollte, dass ich so schlecht organisiert war.
Die Koryphäe versuchte mit mir zu flirten. Er ist ein gutaussehender, sehr kompetenter und charmanter Mann, aber ich bin wohl immernoch theologengesperrt. Er ist außerdem entsetzt über das Thema der Doktorarbeit meiner Mitarbeiterin und meint, das wäre eine Sackgasse. Ich hatte nie ein gutes Gefühl dabei, dachte mir aber, sie würde schon wissen, was sie tue und der Projektleiter sowieso. Aber nach dieser Tagung sehe ich vieles in einem anderen Licht - und so solls ja auch sein, nach Tagungen! Ich war dann auch entsetzt. Nämlich, weil sich die Doktorandin nur für zwei Stunden auf der Tagung blicken ließ und sich nicht der Koryphäe vorgestellt hat, immerhin die wichtigste Person auf dieser Welt ihr Thema betreffend (auch wenn es eine Sackgasse sein sollte). Ich hätte ihr bei der Kontaktaufnahme selbstverständlich geholfen.
Dann noch die Freundin vom Tagungsleiter. Immerhin hatten I. und ich wegen ihr viel zu lachen zwischendurch. Sie spielt den verruchten Vamp, sie spielt ihn allerdings ziemlich schlecht und das kommt nicht gut. Es ist okay, sich nach dem Essen in einem Restaurant am Tisch die Lippen nachzuschminken. Ich würde es nicht tun, aber wenn man es beiläufig macht, finde ich es absolut in Ordnung. Sie fuhr aber das große Programm auf und versuchte, während sie sich die Lippen viel zu dunkel schminkte, mit geistreichen Kommentaren am Gespräch teilzunehmen. Und sich mittags die Wimperntusche aufzufrischen ist reines Getue - wie auch, sich während der Vorträge die Nägel schwarz zu lackieren...
Was mich nun schon gar nicht mehr verwundert: dass ich, nach den drei Stunden Schlaf, den ganzen Tag nicht eine Sekunde Müdigkeit verspürte und erst gegen 1 Uhr ins Bett ging. Auf Tagungen schalte ich auf ein anderes Programm um, ich habe es noch nicht so ganz wieder auf Normalbetrieb runter gefahren.
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Montag, 16. Januar 2012
Schönen Tag gehabt...
berenike, 23:12h
Heute habe ich nicht an meinem baldig zu haltenden Vortrag gearbeitet, dafür aber:
- zum Arbeitsbeginn mit Kollegen ein paar Moncheries essen müssen. Ich hatte die Wahl zwischen denen und einem Steakbrötchen und morgends um 9 Uhr nach dem Frühstück nehme ich lieber schlechten Schnaps in billiger Schokolade als Steakbrötchen. Anlaß war der 55ste Geburtstags einer Kollegin, die ich sehr gerne mag.
- meine Büronachbarin hatte dann auch noch Geburtstag, den 30sten. Sie kam zum Glück erst nachmittags, dafür aber mit Kuchen.
- ein paarmal mit J. telefoniert wegen seiner Bewerbung in meiner Stadt und wegen einigen Namen, die ich von ihm brauchte und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich alle Neuigkeiten austauschen.
- einen alten Bekannten, dem ich mal gesagt hatte, er solle doch auf einen Kaffee in meinem Büro vorbeischauen, immerhin wieder weggeschickt - aber ich bin jetzt bei ihm und er bei mir auf dem Laufenden...
- Bilder für den Theologen gesucht. Meine gesammelten Lieblingsbilder zu einem bestimmten Thema, aber ich wusste garnicht, wie viele schöne Bilder es dazu wirklich gibt...
- tolle Besprechung gehabt, jetzt bekomme ich einen Mentoren zugeteilt!
- und weil ich sowieso zu nichts kam und sowieso beim Bildersuchen war, gleich noch mein Herzensbild gefunden. Das suche ich schon seit Jahren immer mal wieder und jetzt fliegt es auf einmal im Internet rum!
Morgen arbeite ich mal zu Hause.
- zum Arbeitsbeginn mit Kollegen ein paar Moncheries essen müssen. Ich hatte die Wahl zwischen denen und einem Steakbrötchen und morgends um 9 Uhr nach dem Frühstück nehme ich lieber schlechten Schnaps in billiger Schokolade als Steakbrötchen. Anlaß war der 55ste Geburtstags einer Kollegin, die ich sehr gerne mag.
- meine Büronachbarin hatte dann auch noch Geburtstag, den 30sten. Sie kam zum Glück erst nachmittags, dafür aber mit Kuchen.
- ein paarmal mit J. telefoniert wegen seiner Bewerbung in meiner Stadt und wegen einigen Namen, die ich von ihm brauchte und wenn man schon dabei ist, kann man auch gleich alle Neuigkeiten austauschen.
- einen alten Bekannten, dem ich mal gesagt hatte, er solle doch auf einen Kaffee in meinem Büro vorbeischauen, immerhin wieder weggeschickt - aber ich bin jetzt bei ihm und er bei mir auf dem Laufenden...
- Bilder für den Theologen gesucht. Meine gesammelten Lieblingsbilder zu einem bestimmten Thema, aber ich wusste garnicht, wie viele schöne Bilder es dazu wirklich gibt...
- tolle Besprechung gehabt, jetzt bekomme ich einen Mentoren zugeteilt!
- und weil ich sowieso zu nichts kam und sowieso beim Bildersuchen war, gleich noch mein Herzensbild gefunden. Das suche ich schon seit Jahren immer mal wieder und jetzt fliegt es auf einmal im Internet rum!
Morgen arbeite ich mal zu Hause.
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Mittwoch, 11. Januar 2012
Search request: doktorvater liebesbeziehung
berenike, 09:47h
Nicht gut.
Das ist also nicht bei einer Umarmung geblieben.
Aber halten Sie mich bitte auf dem Laufenden, besonders wenns publik wird. Ich liebe Uniskandälchen!
Das ist also nicht bei einer Umarmung geblieben.
Aber halten Sie mich bitte auf dem Laufenden, besonders wenns publik wird. Ich liebe Uniskandälchen!
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Montag, 9. Januar 2012
Murmeltier
berenike, 12:28h
Endlich mal wieder gut geschlafen. Und endlich mal wieder, seit Silvesternacht, den Theologen am Telefon - dafür gleich lang. Normalerweise geht das nicht zusammen, normalerweise bin ich nach diesen selten Telefonaten aufgedreht und schlafe unruhig.
Dafür gibt es gerade einen vertrödelten Vormittag in meiner Wohnung mit den neu angebrachten Lampen und Bach-Kantaten.
Ich bin mittlerweile soweit mit mir und dem Loslassenkönnen, dass ich mich ehrlich über seine Urlaubspläne freuen kann, ohne gleich mit dabeisein zu müssen. Und die zarten Andeutungen was seine freien Tage im nächsten Monat betreffen sind angekommen. Warte du nur, du Schneckenhausbewohner, bis du dir sicher bist.
Er erzählt mir von seiner Ex-Frau und ich wundere mich, wie ein Mensch, der vorgibt einen anderen zu lieben und zurückgewinnen zu wollen, sich so verhalten kann. Andererseits, sie weiss es nicht besser und kennt die wunderbare Verwandlungskraft des Loslassens nicht.
Seit Samstagmorgen ist ein Murmeltier mein Begleiter. "Es will dahin", sagte Stefan und zeigte auf die Stelle, die so oft schmerzt und fragt mich, ob es mal eine Fehlgeburt oder sowas gegeben habe. Ich erzähle ihm die Geschichte, die jetzt etwa 12 Jahre her ist und die ich Weihnachten zum erstenmal auch einer meiner Schwestern erzählt habe und dabei merkte: diesem Thema muss ich mich jetzt nochmal stellen. Wir lachen über das, was er mal wieder gesehen hat und über das seltsame Tier.
Dafür gibt es gerade einen vertrödelten Vormittag in meiner Wohnung mit den neu angebrachten Lampen und Bach-Kantaten.
Ich bin mittlerweile soweit mit mir und dem Loslassenkönnen, dass ich mich ehrlich über seine Urlaubspläne freuen kann, ohne gleich mit dabeisein zu müssen. Und die zarten Andeutungen was seine freien Tage im nächsten Monat betreffen sind angekommen. Warte du nur, du Schneckenhausbewohner, bis du dir sicher bist.
Er erzählt mir von seiner Ex-Frau und ich wundere mich, wie ein Mensch, der vorgibt einen anderen zu lieben und zurückgewinnen zu wollen, sich so verhalten kann. Andererseits, sie weiss es nicht besser und kennt die wunderbare Verwandlungskraft des Loslassens nicht.
Seit Samstagmorgen ist ein Murmeltier mein Begleiter. "Es will dahin", sagte Stefan und zeigte auf die Stelle, die so oft schmerzt und fragt mich, ob es mal eine Fehlgeburt oder sowas gegeben habe. Ich erzähle ihm die Geschichte, die jetzt etwa 12 Jahre her ist und die ich Weihnachten zum erstenmal auch einer meiner Schwestern erzählt habe und dabei merkte: diesem Thema muss ich mich jetzt nochmal stellen. Wir lachen über das, was er mal wieder gesehen hat und über das seltsame Tier.
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Donnerstag, 5. Januar 2012
Mac
berenike, 11:15h
Ich bin seit heute ganz überraschend Besitzerin eines Dienstnotebooks geworden: MacBook Air. Man muss dazu sagen, dass in meinem Institut Dienstnotebooks nicht üblich sind, es haben nur der Chef, die Vizechefin (vermute ich) und die in der ganzen Welt herumfliegende Mathematikerin (als Nichtgeisteswissenschaftlerin hat sie aber auch eine Sonderstatus) sowas. Ich habe es auch nicht angefragt, es lag heute Morgen auf meinem Schreibtisch, nachdem mich mein Chef gestern fragte, ob ich eins brauchen könnte und ich nicht sofort verneint habe. Eigentlich brauche ich es nicht unbedingt, aber bei Apple wird der Bedarf ja erst mit der vorhandenen Ware geschaffen. Ich habe zu Hause ein virenverseuchtes Notebook in Altersteilzeit (d.h. es soll, wenn mal wieder laufen würde, nur noch als Standcomputer zu Hause eingesetzt werden) und ein Netbook im Außendienst, z.Z. in Vertretung des Notebooks. Ich habe im Institut einen ordentlichen Computer und meine Festplatte ist ein USB-Stick.
Wir beide sind noch nicht so ganz kompatibel, sehen aber gut aus und damit ist ja schonmal die Hälfte geschafft!
Wir beide sind noch nicht so ganz kompatibel, sehen aber gut aus und damit ist ja schonmal die Hälfte geschafft!
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Dienstag, 3. Januar 2012
Silvesternacht
berenike, 23:44h
Mittags ruft der Theologe an. Mit dem hatte ich für dieses Jahr nicht mehr gerechnet, und schon garnicht, dass er vom Elternhaus und dann auch noch vom Haustelefon mich anruft, obwohl seine Eltern im Haus sind (immer mal wieder Geräusche hörbar). Sonst rief er bei Elternbesuchen nur vom Handy aus an und wenn er unterwegs war. Schönes Gespräch, er wollte es nicht beenden. Nach dem Auflegen hatte ich den Eindruck, er hätte sich nochmal eine Einladung von mir gewünscht. Den Gedanken verwarf ich gleich wieder und wenn er herkommen möchte, sollte er wissen, dass er willkommen ist und braucht nicht nochmal einen Holzhammer.
Inga und ich kochen, trinken erst Wein, dann Sekt, und reden. Ich finde endlich den Mut, auch wenn so ein Thema für Silvester vielleicht nicht ganz passend scheint, ihr den Traum, den ich neulich hatte, zu erklären: In einem Kellergewölbe steigt das Wasser immer weiter. Ich versuche über eine enge Wendeltreppe nach oben zu kommen, Inga klammert sich an meinen Hals und wir drohen beide unter Wasser zu gelangen. Sie sagt, sie habe sich schon Sorgen gemacht, nachdem ich ihr vor einigen Tagen von dem Traum erzählt hatte. Es war meine Angst, vor ein paar Wochen, dass sie alkoholabhängig sei und was das mit mir machen würde. (Mittlerweile denke ich das nicht mehr)
1., meint sie dazu, sei dass, WENN, ihre eigene Verantwortung und dürfe mich nicht beeinträchtigen, und 2. sei sie durchaus latent gefährdet, und würde phasenweise sicherlich zuviel trinken, sei aber noch nicht abhängig. Therapie in diesem Jahr steht an, nicht nur deswegen. Und ich will ihr glauben.
Das neue Jahr begrüßen wir draussen und gleich auch den Russennachbarn samt Kind. Die hatten zu diesem Zeitpunkt schon alles verballert, also bekamen sie Sekt von uns. Während Inga versuchte ein Taxi zu bestellen, ruft der Theologe nochmal an um mir ein schönes neues Jahr zu wünschen. Es ist halb eins und er fragt, ob ich schon etwas getrunken habe. "Naklar, nicht zu knapp, du etwa nicht?" Nein, habe er noch nicht. Inga hatte inzwischen ein Taxi bekommen und ich musste los.
Erst lange nachdem wir im dem Lokal zum weiterfeiern waren, beim Tanzen und Bier, lange nachdem ich Inga in ein Taxi setzen musste (kaum noch in der Lage zu stehen, aber sehr sentimental und anhänglich), die Komplimente der Jungsgruppe abwehrte, das Bier vom schönsten der Jungs aber doch annahm, erst als ich schon ewig mit dem Bierausgeber tanzte - und eigentlich war das von der Art, dass man zaudernde Theologen längst vergessen haben sollte - und ich mich hin und wieder küssen ließ. Erst dann, schwankend, in Nebelschwaden, Diskolicht, Gedränge, von bestimmenden Händen ständig um die eigene Achse gedreht, fiel mir auf, dass es doch reichlich merkwürdig ist, auf einer Silvesterparty bei Freunden, nur ein paar Häuserblocks weiter von der eigenen Unterkunft, wenn man eigentlich Bier, Wein, Sekt etc. durchaus mag, nach Mitternacht noch nichts getrunken zu haben.
Wollte er mitten in der Nacht doch noch die 250km zu mir fahren? Das war der Zeitpunkt, wo ich nur noch nach Hause wollte, zum Glück ließ die Gruppe und der Schöne mich ohne große Diskussion gehen.
Inga und ich kochen, trinken erst Wein, dann Sekt, und reden. Ich finde endlich den Mut, auch wenn so ein Thema für Silvester vielleicht nicht ganz passend scheint, ihr den Traum, den ich neulich hatte, zu erklären: In einem Kellergewölbe steigt das Wasser immer weiter. Ich versuche über eine enge Wendeltreppe nach oben zu kommen, Inga klammert sich an meinen Hals und wir drohen beide unter Wasser zu gelangen. Sie sagt, sie habe sich schon Sorgen gemacht, nachdem ich ihr vor einigen Tagen von dem Traum erzählt hatte. Es war meine Angst, vor ein paar Wochen, dass sie alkoholabhängig sei und was das mit mir machen würde. (Mittlerweile denke ich das nicht mehr)
1., meint sie dazu, sei dass, WENN, ihre eigene Verantwortung und dürfe mich nicht beeinträchtigen, und 2. sei sie durchaus latent gefährdet, und würde phasenweise sicherlich zuviel trinken, sei aber noch nicht abhängig. Therapie in diesem Jahr steht an, nicht nur deswegen. Und ich will ihr glauben.
Das neue Jahr begrüßen wir draussen und gleich auch den Russennachbarn samt Kind. Die hatten zu diesem Zeitpunkt schon alles verballert, also bekamen sie Sekt von uns. Während Inga versuchte ein Taxi zu bestellen, ruft der Theologe nochmal an um mir ein schönes neues Jahr zu wünschen. Es ist halb eins und er fragt, ob ich schon etwas getrunken habe. "Naklar, nicht zu knapp, du etwa nicht?" Nein, habe er noch nicht. Inga hatte inzwischen ein Taxi bekommen und ich musste los.
Erst lange nachdem wir im dem Lokal zum weiterfeiern waren, beim Tanzen und Bier, lange nachdem ich Inga in ein Taxi setzen musste (kaum noch in der Lage zu stehen, aber sehr sentimental und anhänglich), die Komplimente der Jungsgruppe abwehrte, das Bier vom schönsten der Jungs aber doch annahm, erst als ich schon ewig mit dem Bierausgeber tanzte - und eigentlich war das von der Art, dass man zaudernde Theologen längst vergessen haben sollte - und ich mich hin und wieder küssen ließ. Erst dann, schwankend, in Nebelschwaden, Diskolicht, Gedränge, von bestimmenden Händen ständig um die eigene Achse gedreht, fiel mir auf, dass es doch reichlich merkwürdig ist, auf einer Silvesterparty bei Freunden, nur ein paar Häuserblocks weiter von der eigenen Unterkunft, wenn man eigentlich Bier, Wein, Sekt etc. durchaus mag, nach Mitternacht noch nichts getrunken zu haben.
Wollte er mitten in der Nacht doch noch die 250km zu mir fahren? Das war der Zeitpunkt, wo ich nur noch nach Hause wollte, zum Glück ließ die Gruppe und der Schöne mich ohne große Diskussion gehen.
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Samstag, 31. Dezember 2011
Von guten Mächten... (Jahresbilanz)
berenike, 20:16h
- Die Liebe gefunden. Verloren. Und auf wunderbare Weise wiedergefunden. Was daraus wird, wird das nächste Jahr bringen. Oder das übernächste...
- Dreimal umgezogen: Aus einer Winter-Übergangs-WG über einem Zwischenmieteloch und einer Sommer-Übergangs-WG zur eigenen Wohnung. Die weitere Einrichtung wird das nächste Jahr bringen.
- Von Anfang des Jahres an deutete alles immer wieder auf die lang ersehnte eigene Forschungsstelle hin. Dann kam sie mit einer Riesenenttäuschung: doch nur halb. Wofür das gut sein wird, wird das nächste Jahr zeigen.
- Schulden angehäuft, die die Lohnsteuerrückzahlung mit einemmal beglichen hätte, hätte ich sie nicht erst kurz vor Jahresende eingereicht. Jetzt kommt sie halt erst im nächsten Jahr.
- Ein Jahr mit Inga. Mit ihr das letzte Jahr begonnen, mit ihr werde ich es auch beenden. Dazwischen: Das mit dem Sex, immer noch nicht ausgesprochen, aber getan. Das mit dem Alkoholproblem hat mir lange Zeit Sorgen bereitet, zum Glück unbegründet. Das mit den Männern wechselhaft, bei ihr wie bei mir und immer die anderen beiden Ohren da zum zuhören. Oder Alkohol. Und Zigaretten. Das nächste Jahr verspricht hier immerhin Konstanz, außer das mit dem Sex.
- Meine Druckfassung der Diss lag, obwohls anfangs als Wichtigstes eingestuft wurde, fast immer brach. Dies wird nun wirklich das nächste Jahr bringen.
- Beinahe eine Ruhm+Ehre-Stelle, zum Glück nur beinahe, wie ich nun finde.
- Kein richtiger Urlaub, dafür mehrere wunderschöne Kurzurlaube mit dem Theologen: Rheingau + Riesling, Regensburg + Sauna, Köln + Kolumba, Luxemburg + Feuerwerk.
- Fast schon zuviele Tagungen, aber diese hatten es in sich: neue Veröffentlichungsvorhaben, neue Bekanntschaften, alte Freunde, neue Erkenntnisse, viel Lob, viel Alkohol, wenig Schlaf.
- Endlich Chuck Spezzano begonnen und damit Frieden gefunden. Das wird mich sicherlich noch im nächsten Jahr intensiv begleiten und auf die Auswirkungen bin ich weiterhin gespannt.
... und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
- Dreimal umgezogen: Aus einer Winter-Übergangs-WG über einem Zwischenmieteloch und einer Sommer-Übergangs-WG zur eigenen Wohnung. Die weitere Einrichtung wird das nächste Jahr bringen.
- Von Anfang des Jahres an deutete alles immer wieder auf die lang ersehnte eigene Forschungsstelle hin. Dann kam sie mit einer Riesenenttäuschung: doch nur halb. Wofür das gut sein wird, wird das nächste Jahr zeigen.
- Schulden angehäuft, die die Lohnsteuerrückzahlung mit einemmal beglichen hätte, hätte ich sie nicht erst kurz vor Jahresende eingereicht. Jetzt kommt sie halt erst im nächsten Jahr.
- Ein Jahr mit Inga. Mit ihr das letzte Jahr begonnen, mit ihr werde ich es auch beenden. Dazwischen: Das mit dem Sex, immer noch nicht ausgesprochen, aber getan. Das mit dem Alkoholproblem hat mir lange Zeit Sorgen bereitet, zum Glück unbegründet. Das mit den Männern wechselhaft, bei ihr wie bei mir und immer die anderen beiden Ohren da zum zuhören. Oder Alkohol. Und Zigaretten. Das nächste Jahr verspricht hier immerhin Konstanz, außer das mit dem Sex.
- Meine Druckfassung der Diss lag, obwohls anfangs als Wichtigstes eingestuft wurde, fast immer brach. Dies wird nun wirklich das nächste Jahr bringen.
- Beinahe eine Ruhm+Ehre-Stelle, zum Glück nur beinahe, wie ich nun finde.
- Kein richtiger Urlaub, dafür mehrere wunderschöne Kurzurlaube mit dem Theologen: Rheingau + Riesling, Regensburg + Sauna, Köln + Kolumba, Luxemburg + Feuerwerk.
- Fast schon zuviele Tagungen, aber diese hatten es in sich: neue Veröffentlichungsvorhaben, neue Bekanntschaften, alte Freunde, neue Erkenntnisse, viel Lob, viel Alkohol, wenig Schlaf.
- Endlich Chuck Spezzano begonnen und damit Frieden gefunden. Das wird mich sicherlich noch im nächsten Jahr intensiv begleiten und auf die Auswirkungen bin ich weiterhin gespannt.
... und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
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