Dienstag, 4. Dezember 2012
Abgrenzung
In meinem Forschungsprojekt beschäftigen wir mehrere Doktoranden und Studenten. Mit den Leuten von meinem Institut duze ich mich, mit der Doktorandin schon immer, der Studentin habe ich kurz nach ihrem Projekteinstieg das Du angeboten. Mit den Leuten von den beiden anderen Instituten sieze ich mich, ausgenommen dem Neuesten, ein Doktorand, den ich aus anderer Richtung schon länger kenne. Nun habe ich an ihn, per Du natürlich, eine Email mit der Bitte um Material aus seiner Arbeitsgruppe gebeten. Es erreicht mich eben die Email einer Studentin mit Antworten zu meinen Fragen - ebenfalls per Du. Mich nervts. Bei unserem letzten Treffen, es ist gerademal einen Monat her, habe ich sie gesiezt.

Mir passiert es häufiger, dass ich einfach mit Du angesprochen werde. Ob man mich immernoch für eine Studentin hält, mag ich nicht recht glauben, aber mir wurde schon oft bestätigt, dass ich weitaus jünger aussehe als 40. Ich antworte dann jedesmal freundlich mit Sie, außer es handelt sich um ein privates Umfeld.
Schriftlich kommt mir das jetzt eine Spur heftiger vor, wenn ich mit Sie zurückschreibe, weil ich ja auch vom 'Vor- zum Nachnamen in der Anrede wechsel.

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Geht gar nicht. Also das Verhalten dieser Studentin (und anderer). Egal wie jung oder nicht Sie aussehen - das ist eine Frage des Respekts.
Mir wäre nie in den Sinn gekommen, meine Betreuerin, die ich sehr mochte und geschätzt habe, von mir aus zu duzen.

Auch meine Lieblingsfloristin duze ich nicht, obwohl sie um einiges jünger ist als ich und wir ein sehr herzliches Verhältnis haben.

Sie sind a. bei der Arbeit, b. suchen Sie sich Ihre Freunde selber aus. Fertig. Diese Unart alles und jeden zu duzen (ich könnten beim Kleidungskauf regelmäßig kotzen), geht GAR NICHT. Auch altmodisch finde ich das nicht. EIne Frage des Respekts und der Grenzen. Fertig.

Seien Sie ruhig schärfer im Schriftverkehr. Sollte es die Dame dennoch nicht verstehen, dann ganz unmißverständlich mal daraufhin weisen, daß Sie ihr NICHT das Du-Wort angeboten haben. So quasi als vorletzte Konsequenz, wenn sie nicht verstehen mag.

Muß hier noch den Kopf schütteln...
Mich duzen die englisch-verseuchten Kunden ja auch sehr sehr gern, egal wie sehr ich zurücksiezen... aber ab und an bemerke ich mal, daß man hier sehr wohl unterscheidet, wer wie und mit wem...

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Ich denke, Sie hat das bisher einfach nicht mitbekommen - das ist mir bei unserem Arbeitstreffen vor einem Monat auch schon aufgefallen. Aber Sie haben Recht und ich kann ja nichts für ihre Verpeiltheit.

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Wie Sie schon sagen, für ihre Verpeiltheit a. können Sie nix und b. ist das trotzdem kein Grund für Respektlosigkeit.

Also, wenn ihr das noch öfters beim Gespräch rausrutschen sollte, tät ich ganz ruhig aber bestimmt darauf hinweisen.
Dann können sich das andren auch gleich hinter die Ohren schreiben.


Bekannte N. pflegt dann zu Leuten zu sagen: "Wir haben ja nicht zusammen im Sandkasten gespielt!"

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Sie hat mir postwendend und eigentlich unnötigerweise auf meine Email mit der mir angemessen erscheinenden Ansprache geantwortet. Sie hat es also kapiert.

Ein wenig kann ich es verstehen. Als Studentin, wenn man die klaren Grenzen hier Studenten - dort Professoren verlässt, indem man in einem Forschungsprojekt mitarbeitet, in dem neben Professoren auch andere Studenten, Doktoranden und Postdocs mitarbeiten, muss man erstmal lernen, wie dieser neue Umgang geht.

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Da gab es dieser Tage doch einen Mail-Knigge im Uni-Ressort von Spiegel Online, vielleicht den Link mal rumschicken, so als kleinen Wink mit dem Zaunpfahl.,

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Danke für den Tipp, habe ich mit Vergnügen gelesen!
Den Link sollte man Studenten allgemein mal ans Herz legen, ich bekomme da manchmal auch so lustige Sachen...

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